Südstadt

Ortsbeirat Südstadt vom 04.12.2025

Ein großes Projekt, ein noch größerer Traum und auch ein Hauch Skandinavien

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, der Winter hat endlich Einzug in Rostock gehalten und am liebsten möchte man sich bis zu den Feiertagen Zuhause einkuscheln. Diesen Geist atmete auch unsere letzte Ortsbeiratssitzung für dieses Jahr – sie war einfach hyggelig. Was meine ich damit? Nun sie war recht gemütlich, denn es gab nur einen wichtigen Tagesordnungspunkt:

Die Vorstellung des Projektes „Moins“. „Moins“ ist das neue städtische Modellprojekt zur Reduzierung von Obdach- und Wohnungslosigkeit, das sich auf mehrere Säulen stützt. Eine davon ist der Housing-First-Ansatz, der insbesondere in den skandinavischen Ländern weit verbreitet ist und der beispielsweise in Dänemark, Schweden oder Finnland sehr effektiv zur Reduzierung von Obdachlosigkeit beigetragen hat. Kern des Konzepts ist dabei die Überzeugung, dass Wohnen ein Menschenrecht ist. Deshalb wird Obdachlosen zuerst eine eigene Wohnung zur Verfügung gestellt, um das wichtigste Bedürfnis nach einer sicheren und stabilen Wohnsituation zu erfüllen. Erst danach werden andere Probleme, die die Wohnsituation negativ beeinflussen können durch soziale sowie psychologische Arbeit angegangen. Bisher wurde in der Regel die umgedrehte Variante praktiziert. „Moins“ richtet sich an alle Rostockerinnen sowie Rostocker über 18 Jahre, die alleinstehend und seit ca. 1 Jahr obdachlos sind und die Fähigkeit und den Wunsch haben mit dem Projekt zu kooperieren, um eine Wohnung zu finden. Als Zielmarke hat sich „Moins“ vorgenommen ab 2026 jährlich mindestens 15 Menschen in Wohnungen zu vermitteln.

Die zweite Säule des Projektes ist die „Zentrale Fachstelle für Wohnraumerhalt“, die präventiv arbeitet. Die Beratungsstelle berät in Fällen von Mietschulden, von Kündigungen oder auch bei einer drohenden Räumung und arbeitet zusammen mit den Beteiligten daran, den Wohnraum für die Betroffenen zu erhalten.

Bis 2028 wird „Moins“ in Rostock vom Bundesarbeitsministerium und von der Europäischen Union über ihren Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Auch in ca. 50 anderen deutschen Städten wird das Housing-First-Konzept bereits ausprobiert, um die Obdachlosigkeit zu verringern. Immerhin sieht die Nationale Aktionsstrategie gegen Wohnungslosigkeit vor, die Obdachlosigkeit in Deutschland bis 2030 zu überwinden.

Ansonsten habe ich mich auf den Wunsch einer Bürgerin nach dem Zustand der Bushaltestelle Mendelejewstraße der Linie 26 erkundigt. Die Frage drehte sich konkret darum, ob und wann eventuell eine Überdachung oder auch Sitzgelegenheiten an den Haltestellen errichtet werden sollen. Die Buslinie 26 befindet sich momentan in einer zweijährigen Testphase, in der beurteilt werden soll, wie gut die Rostocker und Rostockerinnen die neue Busstrecke annehmen. Im Anschluss könnte es – je nach Ergebnis – zum Beispiel auch zu einer Veränderung der Streckenführung kommen. Dementsprechend werden erstmal kein Unterstand bzw. keine Bank errichtet.

Wenn auch Sie Fragen oder Anmerkungen haben, erreichen Sie mich ab dem neuen Jahr unter folgender E-Mail-Adresse:

felicien@suedstadt.eu

Das war es dann auch von meiner Seite aus für dieses Jahr. Ich wünsche Ihnen noch eine frohe Vorweihnachtszeit, frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Genießen Sie die Zeit, murmeln Sie sich ein und machen es sich einfach hyggelig!

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