Ortsbeirat Südstadt

#Nachgefragt: Barrierefreiheit des LIDL-Weges

„Warum ist seit Neubau des LIDL der Weg von Discounter runter zum Südring nicht barrierefrei?“ Diese einfache und doch verblüffend komplexe Frage höre ich immer wieder, seit der LIDL in der Satower Straße neu gebaut wurde. Fahrräder, Rollatoren und Kinderwagen kämen an der Engstelle nicht durch und es wird immer gefragt, was man dagegen machen könnte.

Normalerweise schaue ich mir zur Beantwortung solcher Fragen den Bauantrag bzw. den Antrag im Ortsbeirat (Hier mit dem Titel „Einvernehmen der Gemeinde“) an, kläre die Eigentumsverhältnisse und frage bei den zuständigen Stellen in der Verwaltung an.

Vor allem die Eigentumsverhältnisse sind bei dem fraglichen Weg besonders kompliziert: LIDL hat auf eigene Kosten den Weg auf dem Gebiet der Hansestadt Rostock hergerichtet, ohne das Stückchen zu erwerben. Oder wie es im Beamtendeutsch heißt: „Es handelt sich um einen Privatweg, der auf den Flächen des Amtes für Stadtgrün errichtet wurde“.

Grafik entnommen aus der Baubeschreibung von 2018: Die Linie unter den „Stellplätzen Rasengitter“ markiert die Grundstücksgrenze.

Wäre es ein öffentlicher Weg auf öffentlichem Grund, wäre das Tiefbauamt zuständig. Selbiges könnten wir über einen Antrag aus dem Ortsbeirat mit Baumaßnahmen des Weges beauftragen. Dies geht hier nicht, was neben der formalen Zuständigkeit unter anderem auch mit baulichen Herausforderungen begründet wird:  

 „Aus Sicht des Tiefbauamtes ist die Errichtung eines barrierefreien Zuganges an dieser Stelle aufgrund des bestehenden Höhenunterschiedes und des Baumbestandes problematisch. Es gibt einen barrierefreien Zugang über den öffentlichen Gehweg am Südring/Satower Str. zu Lidl. Für das Tiefbauamt ist es nicht nachvollziehbar, warum die nördliche Zuwegung „aufgrund des Verkehrsaufkommens“ zu gefährlich sei“.

Diese Erklärung hat das Tiefbauamt anlässlich der Juli-Sitzung des Ortsbeirates Südstadt zu Protokoll geben lassen und darauf verwiesen, dass wir uns bei einer Weiterverfolgung des Themas direkt an die LIDL-Leitung wenden sollten. Ich werde dies zeitnahe tun – Auch wenn wir ja schon durch die Verhandlungen mit dem Management des Südstadt-Centers wissen, dass der Kontakt mit überregionalen Partnern bzgl. eines „kleinen“ kommunalpolitischen Themas eher schwierig ist.  


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