Kategorie: Rostock

Hier findet ihr alle Infos zur Bürgerschaft Rostock. Der Podcast „Nachgehört“ gehört zu dem Bereich und soll einen Großteil der Berichterstattung abdecken.

  • Pressemitteilung: Mit Fakten gegen Corona-Fake-News.

    Pressemitteilung: Mit Fakten gegen Corona-Fake-News.

    Die globale Pandemie geht in das zweite Jahr. Und wo bisher Masken und Abstandhalten die wirksamsten Mittel gegen die Corona-Ausbreitung waren, liegt nun endlich ein neues Mittel vor: In einer die dagewesenen Kraftanstrengung soll deutschlandweit eine Impfung angeboten werden. 

    In dieser ungewohnten Situation sind viele Rostockerinnen und Rostocker verunsichert, was die Impfung bedeutet und wie sie organisiert wird. Einige Kräfte versuchen aus dieser Situation, politisches Kapital zu schlagen und agieren offen mit Fake News. 

    „Jeder Umgang mit einer so ernsten Situation wie Corona und den Impfungen führt zu Unsicherheiten und Sorgen. Das ist normal, da helfen nur Sachlichkeit und Informationen. Absolut inakzeptabel ist aber, wenn Kräfte mit bewussten Falschaussagen und Mythen die Unsicherheit noch absichtlich schüren wollen, um selber politisches Kapital zu schlagen. Mit der Verteilung eines sachlichen Aufklärungsflyers wollen wir helfen, gegenzuhalten“, so Julian Barlen, der Kreisvorsitzende der SPD-Rostock und gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.  Auch die Kommunalpolitik unterstützt die Aktion. Dr. Stefan Posselt aus dem Ortsbeirat Südstadt ergänzt: „Es darf nicht sein, dass unsere Mitmenschen durch Lügen verunsichert werden. Die ständigen Montagsumzüge und Flyer der Pandemie-Leugner nerven die Leute. Wir wollen mit unserer Aktion für mehr Transparenz sorgen“. Die Verteilung der ersten Welle des Aufklärungsflyers wird in der Südstadt und Biestow 8.000 Haushalte erreichen und die Initiatoren planen eine Ausweitung der Aktion in andere Stadtteile Rostocks.


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  • BUGA (?) – Meine Überlegungen als „Entscheider“

    BUGA (?) – Meine Überlegungen als „Entscheider“

    BUGA oder nicht BUGA? Das ist nun die Frage. Auf der Bürgerschaftssitzung am 21.10.2020 wird dazu die finale Entscheidung getroffen. Grund genug, sich das Thema genauer anzuschauen und mit euch ins Gespräch zu kommen. Denn der Ton wird rauer, die Rahmenbedingungen kritischer: Als sich die Bürgerschaft am 14.07.2017 zu einer BUGA-Bewerbung entschloss, waren die coronabedingten Steuereinbußen der Hansestadt noch nicht abzusehen – Wie auch nicht die nun bekannten Kosten für neue Straßenbahnen (ca. 120 Mio. €), einer dringend notwendigen Sanierung oder ein Neubau der Eishalle inkl. Schwimmhalle (Die Schätzungen schwanken zwischen 25 und 50 Mio.€) oder die gesteigerten Baukosten des Rostocker Volkstheaters (ca. 50 Mio.€). Umso bekannter war aber schon damals der Sanierungsstau an Rostocks Straßen und Gehwegen (ca. eine Batzillionen € oder so).

    Zugegeben: Würden wir in einer idealen Welt leben, dürfte man BUGA, ÖPNV, Theater, Mobilität und vieles andere nicht gegeneinander aufwiegen. Denn alle Projekte haben ihren Charme und können einen wichtigen Beitrag zur Verschönerung unserer Heimatstadt leisten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass bei einer Diskussion um die Durchführung einer BUGA in Teilen sehr emotional und wenig am tatsächlich Leistbaren diskutiert wird.

    Doch schauen wir uns doch mal an, was genau die BUGA eigentlich sein soll. Ihre Schwerpunkte (und Erweiterungen) sind über die BUGA-Leitentscheidung klar beschrieben und auch in Ihren Kosten definiert.
    (Anmerkung: Ich füge euch nachfolgend für jedes Projekt die geschätzten Kosten und den Eigenanteil der Stadt an. Für letzteres gilt die Annahme, dass es keine Kostensteigerung geben wird und es auch alle Förderungen tatsächlich geben wird. Das ist aktuell aber noch nicht 100%ig sicher)


    1. Stadthafenentwicklung: Auf 13 ha sollen die Frei-, Grün- und Verkehrsflächen zwischen der Friedrichsstraße und Grubenstraße entwickelt werden. Das Konzept wird oftmals so beschrieben, dass der augenscheinlich nicht genutzte Stadthafen zu einem sozialen Begegnungsraum umgestaltet werden soll. Sitzmöglichkeiten und eine Flaniermeile sind der Kern der Umgestaltung (Kosten: 35,5 Mio. €, Eigenanteil der Stadt: ca. 1,3 Mio. €).
    2. Warnowbrücke: Ausgehend vom Kanonsberg soll sich die 545 m lange Brücke über die Warnow in Richtung Gehlsdorf spannen. Sie soll dabei hoch genug werden, damit kleine Segler drunter durch fahren können. Die Diskussion um eine Brücke gibt es schon sehr lange und diese sollte ursprünglich in Richtung Dierkower Kreuz anlanden. Dies ist nun nicht der Fall. Denn die Brücke wird nicht direkt am Warnowufer anlanden, sondern eher mittig mehrere Meter Richtung Norden. Sie führt somit nicht direkt entlang der Warnow. Planer gehen davon aus, dass die Brücke nicht rechtzeitig zur BUGA fertig sein wird. (Kosten: 36,9 Mio.€, Eigenanteil der Stadt: 1 Mio. €).
    3. Fährberg: Dies ist die Anlandungsfläche der Brücke in Gelsdorf. Im Kern soll hier der Uferbereich neu gestaltet und die Besucher aus der Stadtmitte gen Osten zu den anderen BUGA-Angeboten weitergeleitet werden. (Kosten: 4 Mio.€, Eigenanteil der Stadt: 4 Mio.€).
    4. Hechtgrabenniederung: Diese liegt neben der Brückenanlandung und zieht sich bis an die Grenze zu Toitenwinkel. Das Gebiet sollte ursprünglich als Umweltbildungsprojekt mit naturnahen Wegen begehbar sein. Mittlerweile ist klar, dass die Fläche zwar ertüchtigt wird, aber dann nicht begehbar sein wird. (Kosten: 1,5 Mio.€, Eigenanteil der Stadt: 1,5 Mio.€).
    5. Der Stadtpark: Dieser soll 45 ha groß werden und auf der ehemaligen Deponie östlich von Gehlsdorf entstehen. Es soll eine kleine Naturbühne geben. Als Bewohner des Rostocker Südens drängt sich bei der sehr marketinglastigen Lektüre des Stadtparks der Eindruck auf, dass hier eine ähnliche Funktion des Kringelgrabens an der Warnow entstehen soll. (Kosten: 25 Mio.€, Eigenanteil der Stadt: 16 Mio.€).
    6. Warnowquartier: Hier soll Wohnraum direkt an der Warnow entstehen. Bis zur BUGA wird maximal die erste Reihe fertig und der Bau wird sich deutlich länger ziehen. Diskutiert wird aktuell, ob es schwimmende Bauten oder aber eine grüne Kante inkl. Weg direkt am Wasser geben soll. Im BUGA-Ausschuss herrschte dazu Uneinigkeit, ob die Bauflächen höchstbietend veräußert werden sollten, oder dann doch allen sozialen Schichten unserer Stadt (Stichwort „Sozialer Wohnungsbau“) zur Verfügung gestellt werden sollte. (Kosten: Min. 40,5 Mio.€, Eigenanteil der Stadt: Min. 28,4 Mio.€).
    7. Greifenbrücke: Diese etwa 200 Meter lange Brücke soll die Holzhalbinsel in Richtung Warnowquartier verbinden und somit einen Fahrradrundweg vom Fährberg bis zurück zur Brückenanlandung (Siehe Punkt 2) am Kanonsberg ermöglichen. (Kosten: 10 Mio.€, Eigenanteil der Stadt: 1 Mio.€).

    Im Zuge der BUGA-Bewerbung werden immer wieder die Begriffe „Warnow-Rund“, „Rostocker Oval“ oder „Warnow-Rundweg“ genutzt. Dies beschreibt im Endeffekt die oben skizzierten Maßnahmen. Bevor ihr nun selbst zum Taschenrechner greift – Die Gesamtkosten für die Hansestadt Rostock belaufen sich auf mindestens 53,2 Mio.€. In den offiziellen Dokumenten wird meist ein Eigenanteil von etwa 40 Mio.€ angegeben. Der Unterschied liegt maßgeblich in Punkt 6, der nur zu einem Drittel in die eigentliche BUGA-Kalkulation einfließt. Man muss auch wissen, dass aktuell von einer jährlichen Baukostensteigerung von bis zu 10% ausgegangen werden muss. Das Risiko dieser zusätzlichen Kosten liegt überwiegend bei der Stadt, weil Bund und Land den größten Teil der eigenen Förderzusagen an feste Summen festgemacht haben.

    Auch wurden eigentlich mal Ausgleichsmaßnahmen in den anderen Stadtteilen diskutiert, damit diese durch die BUGA nicht leer ausgehen. Ob dies noch kommen wird, ist mit Blick auf den städtischen Haushalt mehr als fraglich.

    Das Archäologische Landesmuseum, eine neue Markthalle und das neue Theater sind übrigens nicht Teil der BUGA und werden auch nicht rechtzeitig fertig sein. Nach lauter Kritik, dass die BUGA im Kern „nur“ im Zentrum wirkt, wurde ein Außenstandort im IGA-Park (Nochmal 2 Mio.€) in die Planungen mit aufgenommen. Auch Schwerin hat Interesse als Außenstandort angemeldet.

    Das wärs. Am 21.10.2020 liegt die BUGA-Leitentscheidung in der Rostocker Bürgerschaft zur Abstimmung vor. Alle Kommunalvertreterinnen und ~vertreter müssen spätestens dann eine Entscheidung getroffen haben, ob sie der Leitentscheidung zustimmen. Nicht mehr abstrakt an der grundsätzlichen Idee einer BUGA für Rostock. Sondern (hoffentlich) mit Augenmaß zu den tatsächlichen Möglichkeiten der Hansestadt Rostock. Übrigens: Alle bisherigen Planungen und Beschlüsse laufen auf diesen einen Tag im Oktober hin. Denn es wurde immer gesagt, dass die Rostocker Bürgerschaft nochmal abzustimmen hat. Dass jetzt bereits einige Interessensvertreter mit dem Argument „Die Planungen sind so weit fortgeschritten – Man kann jetzt nur noch zustimmen“ hausieren gehen, ist höchst scheinheilig und beeinflusst die Entscheidung vieler Kommunalvertreterinnen und ~vertreter. Nicht gerade cool…

    Aus dem Text dürfte ziemlich deutlich hervor gehen, zu welcher Entscheidung ich tendiere. Es ist mir aber sehr wichtig, euch als Einwohnerinnen und Einwohner des Rostocker Südens ebenfalls zu Wort kommen zu lassen! Was haltet ihr von der BUGA? Wie bewertet ihr die bisherigen Planungen und die Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema? Ist es Thema in eurer Familie und eurem Freundeskreis? Macht ihr einen Unterschied zwischen der grundsätzlichen Idee und der Abwägung der Kosten im Vergleich zu anderen anstehenden Projekten? Was hätte für euch Priorität? Bitte diskutiert mit. Denn am 21.10.2020 fällt die Entscheidung, worin wir als Hansestadt Rostock in den nächsten Jahren unsere Ressourcen – Ja: unsere Kraft und unser Herzblut – stecken werden.


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  • Theater: Los Geht`s

    110 Mio.€ Baukosten, Eröffnung etwa 2027, das Land M-V gibt 51 Mio.€ hinzu. Dies ist der Rahmen zu den Planungen für ein neues Volkstheater Rostock. Im September 2019 wurde der Siegerentwurf gekürt, in dieser Woche im KOE*-Ausschuss die ersten Weichen zur Auftragsvergabe gestellt.

    Basierend auf dieser Entscheidung können nun der KOE gemeinsam mit dem Siegerarchitekten mit der Arbeit anfangen. Trotz der angespannten Haushaltslage der Hansestadt Rostock stimmte ich für diesen Schritt – Wie auch alle anderen Mitglieder des Ausschusses.

    Nach Jahrzehnten der Diskussionen ist es nun Zeit, dass wir bei dem Thema voran kommen. Im Gespräch mit der nnn.de – Nachrichten aus Rostock und Umgebung begründete ich meine Entscheidung: Das neue Theater wird nicht „nur“ ein Gebäude für Aufführungen sein. Es wird auch für andere Veranstaltungen offen stehen und zu einem jederzeit begehbaren Aussichtsturm mit einem tollen Blick auf die Warnow.

    Ihr erinnert euch vielleicht: Im letzten Jahr schauten wir uns gemeinsam in einer Veranstaltung im SBZ „Heizhaus“ – Rostock Südstadt die Entwürfe an. ALLE Anwesenden kamen damals zu dem Schluss, dass auch sie sich für den Siegerentwurf entschieden hätten. Ich bin somit sicher, dass das neue Volkstheater sehr gut angenommen wird.

    Mein Statement gegenüber der NNN findet ihr hier.

    Falls ihr euch über den aktuellen Stand und die Architektenentwürfe informieren wollt, empfehle ich euch die Seite des Volkstheaters.

    KOE*: Eigenbetrieb Kommunale Objekt­bewirtschaftung und -entwicklung der Hanse- und Universitäts­stadt Rostock


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  • Südblick: Darum ist schnell mehr P&R eine gute Idee.

    Wir kennen es noch alle: Schaut man zur klassischen Pendlerzeit in die Nobelstraße, so kann man Kolonnen an Autos sehen, die sich träge nach bzw. aus Rostock bewegen. Morgens stehen die PKW de facto vom Südring bis zur Autobahnabfahrt. Zugegeben: Aktuell müssen wir all uns Kräfte bündeln, um der Corona-Epidemie Einhalt zu gebieten (#Stayathome) – Aber irgendwann werden wir uns hoffentlich wieder der Entwicklung unserer Stadt zuwenden können.

    Fakt ist, dass sich mit der bald erfolgenden Sanierung der Eisenbahnbrücke an der Goetheschule die Verkehrssituation im Rostocker Süden drastisch verschärfen wird. Falls ihr noch nicht im Bilde seid: Die Brücke wird zwischen 2021 und 2024 komplett erneuert. Währenddessen wird der PKW-Verkehr maximal einspurig und das Rostocker Verkehrsamt plant im Kern als Maßnahmen großräumige Umleitungen mit entsprechenden Beschilderungen. Im Endeffekt sollen die Hamburger Straße und die Hundertmännerbrücke den Verkehr schultern. Ob dies klappt, wage ich angesichts deren Auslastungen zu bezweifeln. Dies sagte ich auch der NNN, die vor kurzem einen Artikel zu dem Thema schrieb.

    Auch wenn dieser Ausblick desaströs wirkt, bietet sich hier auch eine Chance. Mit einer vernünftigen Planung zur Steuerung des Verkehrs könnten Strukturen geschaffen werden, die auch nach den Umbaumaßnahmen die Pendlerströme nachhaltig reduzieren: Ich bin der Meinung, dass die P&R-Strukturen an den Stadträndern sehr schnell deutlich ausgebaut und mit attraktiven ÖPNV-Angeboten kombiniert werden müssen. Daher habe ich im Februar 2020 eine kleine Anfrage an die Stadtverwaltung geschickt – Ihr findet die im kommunalen Bürgerinformationssystem unter der Nummer 2020/AM/0775 in der Textrecherche. Eine direkte Verlinkung ist an dieser Stelle leider nicht möglich.

    Die Ergebnisse lassen aufmerken: Von 6 bis 7 Uhr sind die am Südblick abfahrenden Straßenbahnen gerademal zu 12% ausgelastet. Zwischen 6 und 9 Uhr nutzen durchschnittlich 60 Personen die Linien. In der gleichen Zeit fahren 1550 PKW über die Nobelstraße nach Rostock. Der P&R-Parkplatz ist zu nur 56% ausgelastet.

    Was uns die Zahlen sagen: Die überwältigende Mehrheit der Pendler fährt mit dem PKW bis zum Arbeitsort. Schon jetzt nehmen sie Stau und rote Ampeln in Kauf. Die geplanten Baumaßnahmen werden deren Zeiten auf den Rostocker Straßen deutlich ausweiten. Wenn nun zumindest ein Teil der knapp 1.600 PKW am südlichen Stadtrand aufgefangen würde, wäre uns allen sehr geholfen. Dies kann der aktuelle Parkplatz natürlich nur bedingt leisten und er ist aktuell noch zu unattraktiv.

    Fakt ist: Es muss eine grundsätzliche Lösung gefunden werden. Nur mit dem Ausbau der Parkstrukturen und einer Schaffung von ÖPNV-Anreizen ist dies möglich. Natürlich kann ein P&R-System nicht alle PKWs aufnehmen und nicht für jeden Pendler ist ein solches attraktiv: Wenn beispielsweise die Kinder vorher noch in die Kita gebracht werden müssen, ist das Auto unabdingbar. ABER: Es muss uns gelingen, einen Teil der Pendlerströme an dem Stadtrand aufzufangen und Alternativen anzubieten. Generelle Autoverbote sind keine Option, da so die Leute nicht mitgenommen werden.

    Die Stadtverwaltung plant eine Erweiterung des R&R-Parkplatzes um 300 Stellplätze. Aktuell sind es etwa 160. Sicherlich ein guter erster Schritt, der möglichst schnell erfolgen muss – Vor allem VOR Baubeginn an der Eisenbahnbrücke. Allerdings zeigen die Zahlen sehr klar, dass nur wenige der Parkplätze von „echten“ Pendlern genutzt werden. Der Parkplatz dient also auch als Puffer für den Parkdruck im Wohnpark Biestow. Wenn die Flächen somit eh angefasst werden sollen, sollte auch eine breitere Lösung mit deutlich mehr Stellflächen auf gleicher Fläche zumindest diskutiert werden: Ein Parkhaus. Dieses muss dabei natürlich so gestaltet sein, dass es nicht zur optischen Belästigung der Anwohner wird. In der Antwort auf meine kleine Anfrage steht leider sehr deutlich drin, dass gegenwärtig weder Stadt noch Private über eine solche Option nachdenken.

    Setzen wir einen kostenlosen Parkplatz voraus, sollten dennoch Vergünstigungen bei der ÖPNV-Nutzung für die Pendler angeboten werden. Denn so werden attraktivere Anreize zum Umstieg geschaffen, die uns mehr Wert als Einnahmenverluste der RSAG sein sollten. So denn ein Parkhaus in den Planungen nochmal auf den Tisch käme, müsste hier ähnliches gelten: Deutlich günstigere Parktickets, so dass hier Parken und ÖPNV-Nutzung günstiger als die Optionen der Innenstadt sind.

    Also:
    1. Schneller Ausbau mit möglichst vielen Parkplätzen
    2. Kostenloses Parken für die Anwohner, um den Parkdruck auf Biestow gering zu halten.
    3. Vergünstigungen der Pendler beim ÖPNV, um den Standort attraktiver zu machen.


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  • Künstlicher Sonnenaufgang in Biestow?

    Die Einwohner vom Wohnpark Biestow staunten Anfang Dezember 2019 nicht schlecht, als sie mitten in der Nacht von der L132 taghelles Licht herüberstrahlen sahen: Auf dem Gelände des Porsche-Autohauses ging eine neue Werbetafel online und irritierte mit ihren schnellen Bildwechseln in hellen Farben die Nachbarschaft. Auch mitten in der Nacht hörte das Flackern nicht auf.

    Nach Aussage des Autohauses ist damit nun zumindest in Teilen Schluss: Die Tafeln wurden in den letzten Wochen einem Härtetest unterzogen und ab der zweiten Kalenderwoche werden die Anlagen zwischen 23 Uhr und 5 Uhr abgeblendet.

    Technisch ist eine Komplettabschaltung wohl nicht möglich, so dass die Geräte auf 5 bis 10% Leuchtleistung heruntergefahren werden. Die flackernde Werbung wird dann durch ein dunkles Nachtbild ersetzt, welches nicht mehr wechselt. Der Betreiber kann sich ein „Willkommen in Rostock“ o.ä. auf dunklem Hintergrund vorstellen.

    Die Dunkelzeiten orientieren sich am Vergaberecht und wurden durch die Verwaltung bewilligt. Zuständig ist nicht die Hansestadt Rostock, sondern der Landkreis Rostock. Denn während sich das Audi-Autohaus noch auf städtischem Grund befindet, steht das Porsche-Autohaus bereits jenseits der Stadtgrenzen.

    Fazit: Eine frühzeitige Ankündigung der Testphase durch den Betreiber hätte definitiv zur Entspannung der Situation beigetragen. Die neuen Dunkelzeiten mögen zwar Abhilfe schaffen, doch bleibt auch 23 Uhr als Startzeit eine Belastung. Kinder liegen dann schön längst im Bett. Ich halte daher eine Prüfung der Vergabe für angebracht. Vielleicht bekommt man zeitnahe wenigstens eine Verbesserung auf 20 Uhr als Startzeit hin.  

    Falls sich etwas Neues ergibt, stelle ich es euch in diesem Beitrag ein.

    Nachtrag (06.01.2020): Seit Freitag den 03.01. scheint die Werbetafel bereits früher als 23 Uhr abgeschaltet zu werden und ist auch erst weit nach 5 Uhr wieder aktiv.

    Nachtrag (08.01.2020): Die Werbetafel gehört nicht direkt zu Porsche, sondern wird von einem Dritten betrieben. Dessen Geschäftsmodel basiert auf schnellen Bildwechseln und hellen Farben.


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  • Antrag „Unterstützung der Stadtteilmagazine“ – ABGELEHNT am 04.12.

    Es gibt sie überall in der Hansestadt Rostock und sie werden aufgrund ihres regionalen Bezugs sehr gern gelesen: Die Stadtteilmagazine bzw. Info-Projekte zum jeweiligen Stadtteil. Wie so oft, leben diese Projekte vom Engagement ihrer Unterstützer. Mit viel Herzblut suchen die (überwiegend) ehrenamtlichen Redakteure nach Geschichten und Themen in den Stadtteilen und bringen sie dann der Bevölkerung näher.

    Leider ist es aktuell so, dass jedes Projekt mehr oder minder für sich kämpft. Daher muss sich auch jeder Träger selbst um die Finanzierung kümmern. Werbeeinnahmen und Spenden sammeln sich dabei nicht von selbst, weshalb die Suche nach einer Finanzierungsquelle immer mehr Zeit bindet. Zeit, die dann leider für die inhaltliche Arbeit fehlt.

    Zusätzlich hat spätestens das Jahr 2019 hat gezeigt, dass selbst etablierte Stadtteilmagazine in finanziell schwere Fahrwasser kommen können: Die Ortsbeiräte aus der Südstadt und Biestow unterstützten jeweils eine Ausgabe des Südsterns, um dessen Erscheinen sicherzustellen.

    Fakt ist: Wir wollen die Stadtteilmagazine nicht mit Werbung überfrachtet sehen und lesen lieber inhaltliche Beiträge!

    Fakt ist auch: Die Stadtteilmagazine brauchen eine langfristige Planungssicherheit, damit ihre Mitstreiter Zeit für die inhaltliche Arbeit haben!

    Daher habe ich meinen ersten Antrag an die Rostocker Bürgerschaft geschrieben, der genau das fordert:
    1. Ein grundsätzliches Bekenntnis der Bürgerschaft zur nachbarschaftlichen Berichterstattung
    2. Der Prüfung, in wie weit der städtische Haushalt eine Finanzierung der Nachbarschaftsmagazine sichern bzw. unterstützen kann.
    3. Der Unterstützung zur Gründung neuer Stadtteilmagazine in jenen Bereichen, wo es diese noch nicht gibt.
    4. Eine Deadline bis zur Umsetzung: März 2020.

    Hier findet ihr den Link zum ursprünglichen Antrag.

    Dieser Beitrag wird fortlaufend aktualisiert. Sobald der Antrag in den Ausschüssen oder der Bürgerschaft beraten wurde, stellen wir euch die neusten Informationen rein.

    Nachtrag: Sitzung vom Stadtentwicklungsausschuss
    Der Ausschuss hat den Antrag am 14.11. diskutiert. Die gute Nachricht zu erst: Das Votum ist positiv ausgefallen und der Ausschuss gibt die Empfehlung zur Zustimmung. Allerdings lief die Diskussion sehr hitzig. Die Argumente reichten von „zu unkonkret“ über „dafür sind die OBR-Etats da“ bis hin zu „die Stadtteilmagazine liest doch eh keiner“. Schlussendlich konnte aber eine Mehrheit der Ausschussmitglieder überzeugt werden. Der Antrag wird somit auf der nächsten Sitzung der Rostocker Bürgerschaft am 04.12. auf die Tagesordnung gesetzt. Dort werde ich nochmal sehr deutlich machen, dass eine Finanzierung durch die Ortsbeiratsetats NICHT der ursprüngliche Gedanke bei deren Einführung war und dass SEHR WOHL eine Menge Leute die Stadtteilmagazine annehmen.

    Update: Die Bürgerschaft stimmte mit einer Mehrheit aus CDU und Grünen gegen den Antrag. Das Thema ist damit leider vom Tisch. Im Podcast erfahrt ihr die Hintergründe.