Autor: Felicien Strübing

  • Ortsbeiratsbericht vom 02.10.2025

    Ortsbeiratsbericht vom 02.10.2025

    Schrödingers Baugebiet – es ist wieder da

    In der Ortsbeiratssitzung vom 02. Oktober hatten wir mit dem Rahmenplan Südstadt ein sehr umfangreiches Thema auf der Tagesordnung. Doch zuerst haben wir uns anderen Themen widmen müssen.

    Die AfD hat in 10 verschiedenen Ortsbeiräten bzw. in den Stadtteilen Südstadt, Dierkow, Evershagen, Schmarl, Toitenwinkel und noch ein paar anderen den gleichen Antrag eingebracht. Dieser forderte die Oberbürgermeisterin dazu auf, die Versorgung mit Abfallbehältern in den gegebenen Stadtteilen zu überprüfen und einen Maßnahmenkatalog inklusive Kostenschätzung zur Verbesserung der Müllentsorgung vorzulegen. Allerdings ist dieser Antrag vollkommen überflüssig, denn für Anfang 2026 ist sowieso schon eine Überprüfung der Mülleimerbewirtschaftung im gesamten Stadtgebiet durch die Verwaltung vorgesehen. Zudem werden bei allen Hinweisen seitens der Bürgerinnen und Bürger auf Probleme dieser Art bereits jetzt Maßnahmen getroffen – seien es die Erhöhung der Leerungshäufigkeit oder das Aufstellen neuer Mülleimer. Mit 2.200 Mülleimern in ganz Rostock ist die Hansestadt zudem im bundesweiten Städtevergleich tatsächlich sehr gut aufgestellt. Wäre der Antrag nicht auf Wunsch der AfD-Vertreter zurückgestellt worden, um einige interne Dinge zum Antrag zu klären, wäre dieser vom OBR aus den genannten Gründen abgelehnt worden.

    Außerdem wurde uns eine Informationsvorlage zum Neubau des 18-geschossigen Hochhauses mit einer Alu-Glas-Fassade, Grünflächen und Photovoltaikelementen am Kesselborn vorgelegt. Dieses soll Platz für Büroflächen bieten, aber auch für Hotellerie, Gastronomie sowie Versammlungsräume.

    Und nun zum eigentlichen Hauptthema der OBR-Sitzung:

    Der Rahmenplan Südstadt wurde im Rahmen mehrerer „Studio Südstadt“-Formate unter umfassender Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entwickelt. Zentrales Leitmotiv des Planungsprozesses und des entstandenen Plans ist das Motto „Südstadt bleibt Südstadt“ – die Bewahrung des besonderen Charakters des Stadtteils bei gleichzeitiger behutsamer Weiterentwicklung.

    Der Rahmenplan versteht sich als leitender Rahmen, an dem sich künftige Bau- und Gestaltungsmaßnahmen orientieren sollen. Er bildet somit die Grundlage dafür, dass sich die Südstadt im Sinne ihrer Bewohnerinnen und Bewohner weiterentwickelt, ohne ihren gewachsenen Charakter zu verlieren. Der Rahmenplan konzentriert sich auf drei zentrale Themenbereiche: Verkehr, Freiraum und Städtebau.

    Im Bereich Verkehr steht im Vordergrund, dass sich das Parkraumangebot nicht verschlechtern soll. Geplant wären Quartiersgaragen, um den ruhenden Verkehr zu bündeln und die Straßenräume zu entlasten. Gleichzeitig sollen Straßen neugestaltet und teilweise verkehrsberuhigt werden. Eine Begrünung der Seitenränder durch Baumalleen trägt zu einem angenehmeren Stadtklima und mehr Aufenthaltsqualität bei. Darüber hinaus ist der Ausbau von Mobilpunkten für Car-Sharing, Lastenradverleih und ähnliche Angebote vorgesehen. Ergänzend sollen multifunktionale Fahrradboxen in den Höfen der Südstadt, die nicht nur eine sichere Unterbringung von Fahrrädern ermöglichen, sondern auch zusätzlichen Stauraum für Gartengeräte oder einen Grill bieten, einen Mehrwert schaffen.

    Der Bereich Städtebau legt den Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des Bestands. Statt großflächiger Neubauten wird auf maßvolle Eingriffe gesetzt, etwa durch Aufstockungen oder Verbreiterungen bestehender Gebäude oder Ersatzneubauten an gleicher Stelle. Ergänzend können kleine Punkthäuser entstehen, die Sichtachsen und bestehende Wege respektieren, sodass die Grünflächen zwischen den Häuserzeilen erhalten bleiben. Maß und Mitte sind als prägende Prinzipien des Neubaus vorgesehen, um die gewachsene Struktur des Quartiers zu bewahren.

    Im Themenfeld Freiraum steht die Aufwertung und Weiterentwicklung der Grünflächen im Mittelpunkt. Dabei sind wasserspeichernde Flächen vorgesehen, die sowohl ökologischen als auch gestalterischen Mehrwert bieten. Zudem sind qualitativ hochwertige Spielplätze im Rahmenplan vorgesehen, die als attraktive Treffpunkte für Kinder und Familien dienen und die Aufenthaltsqualität im Quartier weiter steigern könnten.

    In der anschließenden Diskussion stand vor allem ein Thema im Mittelpunkt – Schrödingers Baugebiet ist zurück (siehe Sitzung des OBR im Juni). Die Anwohnerinnen und Anwohner hatten im Rahmenplan entdeckt, dass die betreffende Fläche als „Gebäude in Planung / Gebäude im Bau“ ausgewiesen ist, und brachten daraufhin ihre bereits im Juni geäußerten Bedenken erneut vor. Neu hinzu kam diesmal, dass sie sich im Rahmen eines Studio Südstadt ausdrücklich den Erhalt dieser Grünfläche gewünscht hatten und sich nun überrumpelt fühlten. Das Grundproblem blieb jedoch unverändert: Dem OBR liegt nach wie vor kein Bauantrag für das Gebiet vor. Im Verlauf der Diskussion wurde der OBR schließlich aufgefordert, den Rahmenplan abzulehnen. Dabei stellte sich allerdings das Dilemma, dass die Fläche im Flächennutzungsplan ohnehin als Baufläche ausgewiesen ist. Eine Ablehnung hätte also zur Folge, dass der künftige Bauherr frei bauen könnte, während eine Annahme des Plans sicherstellt, dass sich ein späteres Bauvorhaben an den im Rahmenplan festgelegten Maßstäben orientieren muss. Nach einer intensiven und teils hitzigen Diskussion hat der OBR den Rahmenplan schließlich EINSTIMMIG angenommen. Dies hat auch den Vorteil, dass für die weitere Entwicklung ein zusätzlicher Beteiligungsprozess mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der Ernst-Haeckel-Straße vorgesehen ist.

  • Ortsbeirat Südstadt vom 04.09.2025

    Ortsbeirat Südstadt vom 04.09.2025

    Bauen, Bauen, Bauen oder auch vom schönsten Tag von Bob dem Baumeister

    In der Sitzung des Ortsbeirates wurden mehrere Planungen zur städtebaulichen Entwicklung vorgestellt – Bob wäre entzückt gewesen:

    Zunächst ging es um die Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich der Max-Planck-Straße. Die von der Änderung betroffene Fläche umfasst rund 5,6 Hektar, die Gesamtfläche des Areals beträgt um die 10 Hektar. Erstere war bislang als Sondergebiet „Wissenschaft“ vorgesehen und damit für die Weiterentwicklung des Universitätsstandortes ausgewiesen. Mit der nun geplanten Änderung soll die Fläche künftig für den Wohnungsbau genutzt werden.

    Hier möchte ich noch eine kurze Anmerkung machen bevor es um die Bebauungspläne geht: Ein Bebauungsplan legt „nur“ verbindlich fest, wie ein Gebiet bebaut werden soll – etwa welche Gebäudearten, Höhen oder Grünflächen dort vorgesehen sind. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sofort gebaut wird, sondern nur, was dort künftig entstehen könnte.

    Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war der Bebauungsplan „Wohnen und Studieren am Pulverturm“, der sich aus dem neuen Flächennutzungsplan ergibt. Hier ist die Erhaltung der Kleingartenanlage „An’n schewen Barg“ vorgesehen. Darüber hinaus ist die Bestandssicherung sowie die Erweiterung der Gebäude der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Rostock-Südstadt eingeplant. Für die Wohngebiete orientiert sich die Zahl der Geschosse an der bereits vorhandenen Bebauung. Daneben werden weiterhin Sondergebiete für universitäre Zwecke ausgewiesen. Der bestehende Weg „Beim Pulverturm“ bleibt erhalten. Ergänzend sind umfangreiche Begrünungsmaßnahmen vorgesehen, unter anderem Dachbegrünungen sowie Flächen zur Regenwasserrückhaltung. Auch Spielanlagen für Kinder sind Teil der Planung.

    Darüber hinaus wurde die zweite öffentliche Auslegung des Bebauungsplans „Wohn- und Sondergebiet am Südring“ (Groter Pohl) vorgestellt. Dieses Gebiet umfasst Wohnflächen sowie Flächen für eine schulische Nutzung. Ebenfalls vorgesehen sind Quartiersgaragen, weitere Sonderflächen für die Universität sowie Angebote für die interkulturelle Gärten und die Moschee. Zusätzlich sollen Räume für die Kreativwirtschaft entstehen. Die Planung ist insgesamt verkehrsberuhigt ausgerichtet und sieht eine großzügige Begrünung, Flächen zur Regenwasserrückhaltung sowie die Anlage von Wasserflächen vor. Nach Beschlussfassung durch die Bürgerschaft ist die öffentliche Auslegung für den Spätherbst geplant.

    Zudem wurden uns noch zwei Informationsvorlagen über Bauvorhaben vorgelegt. Zum einen möchte das Klinikum Südstadt Rostock ein neues Bettenhaus mit knapp 4.000 Quadratmetern über 5 Etagen errichten. Zum anderen möchte NORDEX in der Erich-Schlesinger-Straße eine Lagerfläche zur Vorhaltung von fertiggestellten Bauteilen von Windkraftanlagen bauen.

  • Ortsbeirat Südstadt vom 03.07.2025

    Ortsbeirat Südstadt vom 03.07.2025

    Zwischen Hochhäusern, Hitze und Holzhalbinsel

    Ich hoffe, Sie alle haben die lodernde Hitze in der letzten Woche gut überstanden. Und wie könnte man eine Woche mit Tagen mit bis zu 35 grad Celsius im Schatten am besten ausklingen lassen? Richtig, mit einer Ortsbeiratssitzung – was denn auch sonst.

    Glücklicherweise waren die Themen am vergangenen Donnerstag der Hitze angemessen, also luftig und nicht allzu streitbar.

    Als erstes wurde uns die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vorgestellt. Erfreulicherweise sind in vielen Bereichen die Straftaten leicht oder sogar stark zurückgegangen. Dazu gehören insbesondere Diebstähle und Diebstähle von Wertgegenständen aus PKWs.

    Rohheitsdelikte – dazu zählt unter anderem Häusliche Gewalt – sind allerdings genauso wie Betrug und Schwarzfahren angestiegen.

    Hinsichtlich der Verkehrssicherheit kann folgendes gesagt werden: Im letzten Jahr gab es insgesamt 444 Verkehrsunfälle, von denen 21 Radfahrer und 7 Fußgänger betroffen gewesen sind. Allerdings gibt es keinen Unfallschwerpunkt, sondern diese teilen sich recht gleichmäßig auf das Stadtteilgebiet auf. Und falls Sie schon immer wissen wollten, wann die häufigsten Unfälle in der Südstadt passieren, kommt hier die Antwort fürs letzte Jahr: an Dienstagen im November zwischen 16 und 18 Uhr.

    Im Anschluss dazu haben wir uns mit dem Hochhauskompass auseinandergesetzt, der für die Stadt ausgearbeitet wurde. Der Kompass beinhaltet sozusagen potentielle Bauflächen sowie die grundlegenden Prinzipien, die beim Hochhausbau in Rostock im Allgemeinen und in den einzelnen Stadtteilen beachtet werden sollten. Möglich Standorte sind zum einen der Kesselborn – wo ja auch bereits erste Baumaßnahmen stattfinden – und zum anderen um den ÖPNV-Haltepunkt Südstadt-Center herum – eine Idee, die schon früher nicht auf großen Anklang bei den OBTR-Mitgliedern gestoßen ist.

    Dazu kam noch eine Beschlussvorlage zur Einrichtung einer Nebenstelle der Förderschule Warnowschule Rostock in der Pawlowstraße 15a. Die Schule hat ihren üblichen Standpunkt im Nordwesten Rostocks in der Helsinkier Straße 20. Im Zuge der Anmeldungen zum Schuljahresbeginn 25/26 ergaben sich jedoch deutlich höhere Schülerzahlen, als in der Prognose der Schulentwicklungsplanung angenommen. Das eigentliche Schulgebäude kann die Bedarfe des kommenden Schuljahres nicht decken. In enger Abstimmung mit den entsprechenden Akteuren wurde deshalb die Entscheidung zur Nutzung des Gebäudes in der Pawlowstr. 15a in 18069 Rostock getroffen. Die ehemalige „Kita Gänseblümchen“ erfüllt alle grundlegenden Rahmenbedingungen für die Nutzung des Gebäudes durch die Warnowschule.

    Jetzt wird’s noch ein letztes Mal für alle Autofahrer und Autofahrerinnen wichtig: Die L22 wird vom 11.08.-18.08.2025 vollgesperrt, da die Bahngleise auf Höhe der Holzhalbinsel – von der Vorpommern-Brücke kommend – erneuert werden müssen. Im Zuge dessen muss damit gerechnet werden, dass der Verkehr in der Südstadt zunehmen wird. Die RSAG führt zur Vollsperrung am 10.7.2025 um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung durch.

    Hiermit entlasse ich Sie in die wohlverdiente Sommer- und Urlaubszeit. Und von mir hören Sie erst nach der nächsten OBR-Sitzung im September wieder, denn im August ist Sommerpause.

    Also, bis dahin!

  • Ortsbeirat Südstadt, 05.06.2025

    Ortsbeirat Südstadt, 05.06.2025

    Schrödingers Baugebiet oder vom Unmut eines Wohnblocks

    Entgegen aller Erwartungen und Vorhersagen glich diese Sitzung nicht dem Hamsterrad der letzten Monate – vielmehr war sie sehr abwechslungsreich.

    Die Ernst-Haeckel-Straße ist Zeuge eines experimentellen Schauspiels, das nicht mal der Wissenschaftler Erwin Schrödinger hätte besser inszenieren können. Anwohner der Straße waren schon einmal an den OBR herangetreten, um Infos darüber zu bekommen, warum dort an einem unbebauten Grundstück Arbeiten stattfanden. In der Sitzung vom letzten Donnerstag konnte zumindest ein wenig Licht ins Dunkel gebracht werden: Diese besagte Fläche wurde im Rahmen eines Grundstücktausches vor ein paar Jahren an eine Tochterfirma der OSPA getauscht. Diese plant nun dort ein Wohngebäude mit 20 Wohneinheiten zu errichten. So weit, so gut. Allerdings konnten wir den Sorgen der Bewohner über zu hohe Verschattung, Befürchtungen über mangelnde Bauabstände oder fehlende Bürgerbeteiligung nur bedingt besänftigen. Das Problem? Der Bauantrag ist nämlich noch nicht beschieden, dementsprechend finden auch keine offiziellen Arbeiten an dieser Fläche statt und der OBR ist offiziell nicht über das Vorhaben informiert. Wir wussten nur deshalb Bescheid, weil wir intensiv nachgeforscht hatten. Die bisherigen Bauarbeiten, die die Anwohner beobachten konnten, betrafen das Umlegen der dortigen Fernwärmeleitung. Auf solch einer darf nämlich kein Haus gebaut werden. Diese Bauarbeiten fanden getrennt von dem Bauantrag statt, in der Hoffnung, dass das Vorhaben genehmigt wird (wenn nicht wurde die Leitung umsonst umgelegt). Offiziell wird noch nicht gebaut, aber es wird gebaut: Schrödingers Baugebiet halt. Die Bedenken der Bürger haben wir entgegengenommen, wir können aber erst im Rahmen der Möglichkeiten agieren, wenn uns der Bauantrag offiziell vorliegt. Dies sollte im Herbst 2025 der Fall sein.

    Uns lagen auch einige Anträge vor. Der OBR hat einem Antrag des OBR-Stadtmitte zugestimmt, in dem es darum geht, die maximale Fördersumme aus dem Ortsbeiratsbudget für natürliche Personen von 500 auf maximal 2000 Euro zu erhöhen. Ziel ist es, gemeinnützige Initiativen den Zugang zu Fördermitteln zu entbürokratisieren – um größere Summen zu erhalten, müssten diese Initiativen immer eine Vereinsstruktur vorweisen, auch wenn es sich nur um einmalige Förderzwecke handelt.

    Am Mittwoch vor der OBR-Sitzung hat die Bürgerschaft auch auf Treiben der SPD-Fraktion die Räumung der Flächen „Beim Pulverturm“ beschlossen. Zur Widerherstellung der Sicherheit und der Reduktion der Brandgefahr soll die Fläche so schnell wie möglich geräumt werden.

    Zur Freude des Kulturausschusses des OBR, in dem ich Mitglied bin, kam auch kulturelle Themen zur Sprache. Die städtische Kulturkoordinatorin Frau Nagorny hat uns den bisherigen Ablauf und die nächsten Schritte bei der Entwicklung des Kulturentwicklungsplans erläutert. Die Hansestadt hat nämlich beschlossen, einen Plan zur Kulturentwicklung in der Stadt für den Zeitraum von 2025 bis 2035 auszuarbeiten und dann umzusetzen. Im Dezember bis Februar fand in diesem Zusammenhang eine Online-Bürgerumfrage statt, bei der die Einwohner und Einwohnerinnen ihre Anregungen einbringen konnten. Vom 7. bis zum 24. Juli gibt es eine Ausstellung zu den Ergebnissen im Rathausfoyer, am 22.6 findet eine Infoveranstaltung der Oberbürgermeisterin zum Thema statt und im Oktober wird der Kulturentwicklungsplan voraussichtlich im OBR vorgestellt. 

    Hinzu kommt, dass ein Antrag, den der Kulturausschuss dank meiner Initiative in den OBR eingebracht hat, mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Dieser sieht vor, dass Oberbürgermeisterin damit beauftragt wird, Wege und Möglichkeiten zum Erweiterungsbau des SBZ „Heizhaus“ zu prüfen und die Ergebnisse mitzuteilen. Als sozialer und kultureller Treffpunkt ist das SBZ ein Eckpfeiler des Gemeinschaftslebens in der Südstadt und wird von Einwohnern aller Generationen gerne genutzt und geschätzt. Seit langem stößt insbesondere der Standort „Heizhaus“ an seine räumlichen Grenzen, weshalb vor ein paar Jahren schon einmal ein Erweiterungsbau auf der To-Do-Liste stand. Der Antrag geht nun zum Beschluss in die Bürgerschaft  – auch aber nicht nur, um das Thema wieder in die Köpfe der Bürgerschaftsmitglieder zu bringen – sodass bei Zustimmung die Verwaltung am Zug ist.

    Um wie immer mit einer positiven Nachricht abzuschließen: Der OBR hat dem Verein Straßensport e. V. 2000 Euro aus dem Ortsbeiratsbudget bewilligt. Mit diesen Mitteln möchte der Verein Sportmatten anschaffen, um neue Kurse im Kickboxen für verschiedene Altersgruppen anzubieten sowie das Funktionelle Fitnesstraining weiterhin sicher durchführen zu können.

  • Ortsbeirat Südstadt 8.5.2025

    Ortsbeirat Südstadt 8.5.2025

    Der Ortsbeirat als Hamsterrad oder die nicht endende Geschichte

    Das Hauptthema der letzten beiden Ortsbeiratssitzungen war das mittlerweile klassische Dauerbrennerthema des Stadtteils: das Südstadt-Center. Im April waren die verschiedensten Vertreter der Ämter zum gegenseitigen Austausch zu Gast. Der Erkenntniszuwachs? Begrenzt, um es kurzzufassen. Mit dieser eher nüchternen Bilanz ging der Ortsbeirat in die Maisitzung, in der es gleich mehrere Anträge zum Thema Südstadt-Center gab. Die CDU wollte, dass die Oberbürgermeisterin verpflichtet wird, Ersatzräumlichkeiten in städtischem oder landeseigenen Besitz bzw. Freiflächen für Container zu finden, um Ausweichflächen für die Arztpraxen zu haben und so die medizinische Versorgung sicherzustellen. Allerdings wurde dieser Vorstoß mit großer Mehrheit abgelehnt, weil es zum einen keine verfügbaren Flächen in der Südstadt gibt und weil zum anderen so der Druck auf den Vermieter, die Situation zu verbessern, gänzlich reduziert wird. Die Linke wollte mit ihrem Antrag einen Arbeitskreis ins Leben rufen, der die Voraussetzung für eine aktive Beteiligung an einem theoretischen Zwangsenteignungsverfahren vorbereitet. Getreu dem Motto: Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis. Auch dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt, da die Zwangsenteignung von allen Akteuren als sehr unwahrscheinlich eingestuft wird und da Begehrlichkeiten geweckt werden könnten, die den Preis in die Höhe treiben könnten. Dafür haben die Mieter und Mieterinnen im Center eine Mieternotgemeinschaft gegründet, sodass die entsprechenden Kosten für Strom und Wärme direkt an die Stadtwerke überwiesen werden. Die Gefahr, dass beides abgestellt wird, wird so gebannt.

    Ansonsten gab’s für uns eine neue Informationsvorlage zum Bau eines 7-stöckigen Gebäudes voll Büroflächen am Kesselborn. Dieses soll wie die anderen auch mit Solaranlagen ausgestattet werden und eine begrünte Fassade bekommen.

    Um den Bericht mit schönen Nachrichten ausklingen zu lassen: Der Ortsbeirat konnte noch 3 Budgetanträge absegnen. Der Rostocker FC erhielt ca. 2500 Euro aus dem Ortsbeiratsbudget, um Spielfelder anzuschaffen. Die Kleingartenanlage „Goldwiese“ erhält ebenfalls 2500 Euro, allerdings um einen Kinderspielplatz zu errichten. Zuletzt erhielt der Verein „Wohltat e. V.“ 650 Euro, um Essensbehälter für den hygienischen Transport anzuschaffen.

    Und mit diesen Schlussworten:

    Bis zum nächsten Tag im Hamsterrad!

  • Kesselborn – New Yorker Flair in der Hansestadt

    Kesselborn – New Yorker Flair in der Hansestadt

    Ortsbeirat Südstadt. 06.03.2025

    Die Pläne zur Bebauung des Kesselborns gleich neben der Südseite des Hauptbahnhofes sind ambitioniert. Dennoch wollen die OSPA und die Investoren hoch hinaus.

    Am 6. März wurde der Ortsbeirat Südstadt über das Bauvorhaben ausführlich informiert. Wie heißt es doch so schön: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst zur guten: Wenn es nach den Wünschen eben dieser Bauherren geht, dann hält bald ein wenig New Yorker Charme Einzug in der Südstadt. Die Stadt, die niemals schläft ist in der ganzen Welt für ihre Wolkenkratzer bekannt, dazu zählen ikonische Gebäude wie das Empire State Building, das Chrysler Building oder der Central Park Tower. So wie in New York sollen auch beim zukünftigen Kesselborn eigentlich Hochhäuser das Markenzeichen darstellen. Natürlich beschränken sich die Pläne nicht nur darauf. Vielmehr sollen auch ein großes Parkhaus und ein multifunktionales Gebäude entstehen.

    Parkhäuser sind allgemeinhin ja nicht gerade für ihre Schönheit bekannt. Normalerweise sind sie eher farblos, trist oder öde, als dass sie die Stadt in irgendeiner Weise verschönern würden.  Um genau das zu vermeiden, hat man sich folgendes überlegt: Die Fassade des Parkhauses besteht hauptsächlich aus Aluminiumlamellen. Auf diese werden zwei Bilder angebracht und je nachdem aus welchem Blickwinkel man das Gebäude betrachtet, sind entweder ein Sportmotiv oder Warnemünde zu sehen. Hinzu kommt eine großflächige Fassadenbegrünung. Die obligatorischen Werbeflächen aus Gewebe dürfen natürlich nicht fehlen. Das Parkhaus umfasst laut Planung rund 650 PKW-Stellplätze. Davon sind ca. 400 Parkplätze mit E-Ladesäulen ausgestattet und 20 sind Behindertenparkplätze.

    Nun zum anderen Teil er Planung: dem Multifunktionsgebäude. Dieses wird bautechnisch direkt ans Parkhaus angeschlossen und bietet einem bunten Potpourri an Verwendungszwecken Platz. Es soll eine Gewerbefläche zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise für eine Bäckerei. Hinzu kommt Platz für eine Kindertagesstätte und fünf Wohnungen – darunter 2-4 Raum-Wohnungen. Der größte Flächenanteil geht für Büroflächen drauf.  In die Fassade des Hauses werden Solaranlagen integriert und es erhält ebenfalls eine umfangreiche Fassadenbegrünung sowie ein Gründach. Die Energieversorgung wird weitestgehend autark gestaltet und um Regenwasserauffanganlagen mit einem Fassungsvolumen von 580 Kubikmetern ergänzt, wo das Wasser gespeichert werden soll und nach Aufbereitung den Gebäuden zur Verfügung gestellt wird.

    Kommen wir nun zur schlechten: Diese Pläne unterscheiden sich doch teilweise von dem, was zwischen der Stadt und der OSPA anfangs besprochen wurde. Das Gelände wurde der OSPA nämlich eigentlich unter der Bedingung zur Verfügung gestellt, dass dort eine neue Sport- und Eventhalle mit 3000 Sitzplätzen gebaut wird. Die wurde allerdings gestrichen. Stattdessen gibt’s eine Sporthalle mit drei Hallen.  Auch ansonsten entwickelt sich nicht alles wie geplant: Das Schicksal von einem der Hochhäuser hängt momentan am seidenen Faden, da sich der ursprüngliche Investor Sixt vom Plan distanziert hat. Alternativen? Bisher nicht wirklich absehbar. Auch die Hauptgeschäftsstelle der OSPA soll nicht mehr ins Hochhaus einziehen. Was dafür dort einziehen soll? Eher unklar

    Man muss dementsprechend festhalten, dass Kontinuität kein Wort ist, mit dem man die Entwicklung dieser Pläne bezeichnen kann. Selbst ein Kartenhaus inmitten eines Erdbebens ist stabiler. Dabei wird das potenzial der Fläche aus städtebaulicher Sicht nicht mal bis zum Ende ausgeschöpft. Ob sich dieser Deal am Ende für beide Seiten von Vorteil erweist, wird man sehen. Feststeht: Es gab schon bessere und schlechtere Deals.

    Die Pläne bleiben trotzdem ambitioniert und wie sich die Lage weiterentwickelt, muss die Zeit zeigen. Hoffentlich wollten die Bauherren nicht zu hoch hinaus, sonst stürzen sie wie Ikarus vom Himmel. Und mit ihnen die Träume vom kleinen Stück New York in Rostock.

  • Ortsbeiratssitzung vom 06.02.2025

    Ortsbeiratssitzung vom 06.02.2025

    Was deins ist, soll jetzt mein sein! So oder so ähnlich kann man den ersten Teil der Ortsbeiratssitzung zusammenfassen, in dem es um einen möglichen Kauf bzw. eine mögliche Enteignung des Südstadt Centers ging.  Das Thema Enteignung war in den letzten Jahren mehrmals auf der Tagesordnung gewesen, wurde aber immer verworfen, weil – selbst die antragstellenden Linken – zu dem Ergebnis kamen, dass es keine rechtliche Grundlage für eine Enteignung gibt. Dementsprechend wurde der Antrag knapp abgelehnt. Nichtsdestotrotz sind dem Ortsbeirat die Probleme hinsichtlich der Energieversorgung und der hygienischen Situation bekannt. Deshalb lädt der Ortsbeirat die zuständigen Fachämter zu einem persönlichen Gespräch ein, in dem alle rechtlich möglichen Maßnahmen diskutiert werden sollen.

    Des Weiteren wurde die Sicherheits- und Ordnungslage in den Kleingartenanlagen der Südstadt besprochen. So kommt es dort vermehrt zu Einbrüchen, Diebstahl und weiteren Delikten – obwohl die Straftaten in der Südstadt im vergangenen Jahr insgesamt zurückgegangen sind. Die Kriminalpolizei hat eine Sonderermittlungsgruppe eingerichtet und das Ordnungsamt hat seine Kontrollen in diesem Bereich ausgeweitet und ist dort täglich bis 21 Uhr unterwegs.

    Außerdem waren Mitglieder des Vorstandes der WG Süd zu Gast, die über den Sachstand zum Hochhaus Ziolkowskistraße 11 informiert haben. Das Gebäude selbst ist 60 Jahre alt und dringend sanierungsbedürftig. Eine vollständige Sanierung ist dabei schwierig, da das Gebäude höchstens eine weitere Lebensdauer von 20 Jahren hätte. Der Neubau eines Hochhauses wiederum wäre so kostspielig, dass die Genossenschaft Mietpreise von 25 Euro je Quadratmeter verlangen müsste, was sie ablehnen. Dementsprechend planen sie den Neubau eines 8-stöckigen Gebäudes.

    Ich möchte diesen Bericht mit einer Wohlfühlnachricht schließen. So hat der Ortsbeirat dem Antrag des SV Hafen Rostock 1961 auf finanzielle Unterstützung in Höhe von knapp 4000 Euro bewilligt. Der Verein verwendet die Mittel um neues Trainingsmaterial anzuschaffen, da das Interesse an der Teilnahme am Vereinsangebot deutlich gestiegen ist.