Schlagwort: Kleingärten

  • „Kann das weg?“ Rostocks Gärten werden neu bewertet!

    „Kann das weg?“ Rostocks Gärten werden neu bewertet!

    Die Hansestadt Rostock bereitet ein neues Kleingartenentwicklungskonzept vor, welches schlanke 458 Seiten umfasst. Als neue Grundlage für viele Entscheidungen gegenüber dem Kleingartenwesen sollte dieses Konzept ursprünglich als kleine Information durch die Rostocker Bürgerschaft gehen – Somit wenig bis gar nicht diskutiert und unter dem Radar vieler Ortsbeiräte und kommunaler Gremien. Dies konnte durch einen Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion verhindert werden: Das Kleingartenkonzept wird nun bis zum kommenden Jahr als Beschlussvorlage – das ist quasi ein Antrag, den die Verwaltung stellt – in die Rostocker Bürgerschaft eingebracht. Mit dem Ergebnis, dass zuvor alle Ortsbeiräte verpflichtend angehört werden müssen. Das ist für euch eine wichtige Gelegenheit, euch die Wirkung des Kleingartenentwicklungskonzeptes noch mal genau anzuschauen und ggf. die Stimme zu erheben.

    Aufgrund der Länge des Konzeptes werde ich euch bis zum Ende des Jahres einige Schwerpunkte aus den fast 500 Seiten näherbringen. Zum Beginn blicken auf die Bewertung der Kleingärten. Denn im Zuge der Konzeptentwicklung wurden 115 Kleingartenanlagen (KGA) durch die Stadtverwaltung bewertet, in wie weit diese eine Bedeutung für die bedarfsgerechte Versorgung der Rostocker Bevölkerung mit Kleingartenparzellen haben (Siehe Seite 287 des Konzeptes).

    Die Bewertungsstufen liegen dabei zwischen Stufe I (Sehr große Bedeutung / Sehr großer Raumwiderstand gegen Umwidmung) und Stufe III (Geringe Bedeutung / Geringer Raumwiderstand gegen Umwidmung). Die Details des Bewertungssystems findet ihr auf Seite 117 vom Konzept. Eines der Kriterien ist beispielsweise die ÖPNV-Anbindung – Eine kommunale Aufgabe, für deren Versorgungsgrad nun jene KGAs bestraft werden, die nicht an den ÖPNV angebunden sind.

    Doch auch die Bewertung an sich lässt aufhorchen. Denn bei den niedrigsten Stufen würde es künftig deutlich einfacher werden, einzelne KGAs abzuwickeln und deren Flächen neu zu verplanen. Das Konzept erläutert an vielen Stellen sehr blumig den besonderen Schutz, den die höchste Stufe genießt – Bei den Handlungsempfehlungen auf Seite 162 werden die KGAs aus Stufe I beispielsweise sehr klar als schützenswert benannt, während zu den anderen Stufen ausdrücklich nichts erwähnt wird. Dabei ist Sachlage, dass 52 der untersuchten 115 KGAs in die untere Stufe fallen und somit durch die neue Lage einen z.T. erheblich geringeren Schutz genießen und scheinbar aus Sicht des neuen Konzeptes als verzichtbar angesehen werden.

    Grafik zu den Erhaltungsstufen (Kleingartenentwicklungskonzept, S. 123)

    Für die Anlagen in Gruppe III schreibt das neue Kleingartenentwicklungskonzept vor, dass für ihren potentiellen Wegfall nur Ersatz notwendig wäre, wenn dadurch der Richtwert von 1:9 (Eine KGA auf 9 Wohneinheiten) unterschritten werden würde. Weitere Hürden gibt es de facto nicht. Bei längerer Lektüre des Konzeptes fällt wenig überraschend auf, dass vor allem die Stufe I – Anlagen besondere Aufmerksamkeit erlangen und bei künftigen Entwicklungsentscheidungen bevorzugt werden sollen:

    “ Die 47 Kleingartenanlagen, die aufgrund einer sehr hohen Bedeutung einen sehr hohen Raumwiderstand aufweisen, sind entsprechend der Erhaltungsstufe I mit höchster Priorität zu erhalten, zu entwickeln und zu sichern“ (S. 287).

    Widersprüchlich ist übrigens die Anordnungen der als Stufe III bewerteten Gärten. Oftmals liegen diese direkt neben anderen Anlagen, die wesentlich besser bewertet wurden. Damit stellt sich die Frage, wie Kleingartenvereine, die quasi Nachbarn sind, so unterschiedlich bewertet werden können.

    Im Rostocker Süden wurde keine einzige Anlage mit der Bestbewertung versehen: Viele Anlagen landeten in Stufe II, einige sogar in Stufe III. Selbst Anlagen, wie die Weiße Rose e.V., die regelmäßig Preise für ihr kreatives und offenes Konzept abräumt, bekamen nur die Stufe II. Dies werden wir im Ortsbeirat Südstadt nochmal diskutieren müssen. Damit ihr einen ersten Überblick bekommt, habe ich euch in der nachfolgenden Tabelle (inkl. Suchfunktion) die Eingruppierung der Anlagen – und die Anregungen der Bewertenden zur Verbesserung der Anlagen – eingefügt. (Der Inhalt der Tabelle ist direkt aus dem Konzept entnommen und spiegelt dabei nicht meine Einschätzung wieder).

    Was passiert mit „Ihrer“ Kleingartenanlage?

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    Quelle: Kleingartenentwicklungskonzept „Grüne Welle – Stadtgarten Rostock“ [abgerufen am 04.07.2022].


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  • Ortsbeiratsetat Südstadt – Das haben wir 2020 mit dem Geld gemacht

    Ortsbeiratsetat Südstadt – Das haben wir 2020 mit dem Geld gemacht

    Nunmehr im zweiten Jahr verfügen die Ortsbeiräte über einen eigenen Etat, mit dem Sie Projekte im eigenen Stadtteil unterstützen können. Für die Südstadt sind dies 10.600€. Eine Menge Geld, mit der wir viel Gutes getan haben. In diesem Artikel findet ihr einen Überblick über die Maßnahmen:

    1. Für wen ist der Ortsbeiratsetat da und was kann damit bewirkt werden?

    Basierend auf der Einwohnerzahl wird jährlich den Ortsbeiräten (OBR) eine feste Summe zur Verfügung gestellt, über die dann relativ frei verfügt werden kann – Daumenregel: Die Verwaltung prüft das Formale, die OBRs entscheiden inhaltlich. Die Einzelheiten findet ihr hier auf der offiziellen Seite der Hansestadt Rostock (Inkl. der dazugehörigen Richtlinie).
    Grundsätzlich gilt, dass Vereine, Privatpersonen, Einrichtungen und Institutionen bei jenem Ortsbeirat (OBR) um Unterstützung für ihre Projekte bitten können, in denen sie wohnhaft sind bzw. ihren Sitz haben. Pro Antrag können maximal 3.000€ ausgegeben werden. Förderfähig sind dabei Ausstattungen für die im Ortsbeiratsbereich gelegenen öffentlichen Einrichtungen, Vereine und Verbände, die Durchführung von Veranstaltungen, die Bewahrung und Pflege des regionalen Brauchtums, sowie die Dokumentation und Präsentation von Ortsbeiratsangelegenheiten.
    Erfahrungen aus dem Jahr 2019 haben aber gezeigt, dass die Frage der „Förderfähigkeit“ sehr liberal beantwortet wird. Damals wurden stadtweit beispielsweise eine Menge Feste und die Anschaffung überraschend vieler Hüpfburgen möglich gemacht. Von Beginn an hatte es sich der Ortsbeirat Südstadt zur Aufgabe gemacht, wirklich jeden Cent des Etats im Stadtteil auszugeben und am Ende des Jahres kein Geld zurückzugeben. Denn diese Möglichkeit zur schnellen und (relativ) unkomplizierten Unterstützung von Ideen im Stadtteil darf nicht vergeudet werden.

    2. Was haben wir im Jahr 2020 mit dem Geld angefangen?

    Zugegeben: Die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid19-Pandemie erschwerten in diesem auch unsere Arbeit. Viele Vereine und Initiativen mussten erstmal schauen, wie es weitergeht – Die Frage, ob und für was diese über den OBR-Etat ein Projekt angeschoben bekommen, war lange Zeit sicherlich nicht das Kernthema der Handelnden. Folglich stieg auch für uns der Aufwand bei der Suche nach geeigneten Ideen und Unterstützungen bei der Antragsstellung. Erschwerend kam hinzu, dass wir während des ersten Corona-Lockdowns auch nicht tagten. Mit großem Lob sei an dieser Stelle die Vorsitzende Kristin Schröder benannt, die unermüdlich auf der Suche blieb und einen großen Anteil am Gelingen unserer Mission „Alles muss raus“ war 😉

    3. Die 2020 unterstützten Projekte:

    a) Wie schon im Jahr 2019 unterstützten wir den Südstern bei seiner Arbeit und bezuschussten die Druckkosten für eine Ausgabe. Der Südstern ist seit Jahren ein wichtiges Beteiligungsprojekt, landet in vielen Briefkästen und informiert über so ziemlich alles, was die Einwohnerinnen und Einwohner im Rostocker Süden bewegt: Soziale Themen, Bauprojekte, Anregungen und Kritik finden darin immer ihren Platz.

    b) Den neu gegründeten Seniorenbeirat der Südstadt unterstützten wir bei seiner Öffentlichkeitsarbeit und ermöglichten so den Druck eines Informationsflyers.

    c) Die Kleingartenanlage „An schewen Barg“ e.V.“ bekam eine Sitzbank bezahlt. Diese befindet sich auf einem öffentlichen Weg zwischen der Albert-Einstein-Straße und dem Wohngebiet. Sie schließt eine wichtige Lücke, wo keine öffentlichen Bänke verfügbar sind, was vor allem für Ältere ein Problem ist. Als OBR kamen wir zwar bereits 2019 unserer Pflicht zur Meldung neuer Standorte für öffentliche Bänke nach. Nur ist da bisher wenig passiert.

    d) Für mehr sportliche Betätigung im Stadtteil unterstützten wir die Anschaffung von Spiel- und Sportgeräten. Diese sind im SBZ Südstadt/Biestow eingelagert und werden unter anderem für dessen tägliche Arbeit genutzt.

    e) Eine ähnliche Unterstützung bekam der RFC, der unter dem Titel „Mach deinen Kopf fit!“ ebenfalls neue Sportutensilien anschaffte und so seine Arbeit für alle Generationen des Stadtteils breiter aufstellen konnte. Material fürs Training von Balance, Fitness, physische Koordinierung und Leibchen für Trainingsgruppen sind hier einige Beispiele.

    f) Der Förderverein „Kurze Wege, Bunte Höfe“ e.V. legte einen Lehrpfad „Essbare Stadt“ an. Für diesen unterstützten wir die Anschaffung von vier Informationstafeln. Auf diesen gibt es neben einer grafischen Erläuterung der essbaren Pflanze auch eine QR-Variante für Smartphone-Nutzer. Eine Lehrpfadstation befindet sich beispielsweise am Mehrgenerationenspielplatz im Kringelgraben. Nähere findet ihr hier.

    g) Der Verein „Wohltat e.V.“ benötigte dringend neue Küchenutensilien, die für seine Arbeit zugunsten der Schwächsten unserer Gesellschaft dringend erneuert werden mussten. Der auch als „Suppenküche“ bekannte Verein hat eine Außenstelle im Rostocker Süden. Bereits im letzten Jahr unterstützen wir diesen mit unserer weihnachtlichen Sammel- und Spendenaktion.

    h) Der TSV Rostock Süd e.V. erhielt neue Spielmaterialien fürs Tischtennis.

    i) Die Damen-Volleyball-Mannschaft des SV Hafen Rostock e.V. erhielt neue Trainingsanzüge und Spielmaterial. Hier sprang der Ortsbeirat für einen Sponsor ein, der im Zuge der Covid19-Pandemie nicht mehr seine Unterstützungszusage einhalten konnte. Als Nischensport trägt sich Volleyball leider nicht von Selbst, obwohl das Team bereits in der Landesliga aktiv ist.

    4. Ausblick:

    Trotz schwieriger Umstände haben wir in diesem Jahr neun tolle Projekte und Ideen unterstützen können, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jedes Einzelne ist dabei ein Gewinn für den Rostocker Süden. Vorbehaltlich des Haushaltsnachtrags, der am 02. Dezember von der Rostocker Bürgerschaft beschlossen wird, wird es auch im Jahr 2021 wieder einen Ortsbeiratsetat geben. Sollten euch schon jetzt Ideen durch den Kopf gehen, was ihr gern einmal in der Südstadt machen möchtet, so meldet euch. Wir unterstützen euch gern!


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  • Pressemitteilung: SPD fordert Lösungen für leer stehende Gartenanlagen

    Erneut brannte eine leer stehende Gartenanlage – Dieses Mal in Evershagen. Während der Sommer voranschreitet und die Temperaturen steigen, nimmt die Zahl der Brände in Rostocks Gärten zu. Auch für den Grothen Pohl in der Südstadt sind entsprechende Fälle bekannt. Für Bürgerschaftsmitglied Dr. Stefan Posselt ist der Fall klar: „Stehen Gärten leer, zieht irgendwann zwangsläufig der Vandalismus ein.“ Bereits vor der Sommerpause informierte ein Kontaktbeamter der Polizei den Ortsbeirat Südstadt, dass sich u.a. Jugendgruppen zunehmend in den leeren Gärten aufhielten. „Wir haben nun zwei Optionen“, führt Posselt weiter aus. „Entweder werden Anlagen endlich beräumt oder wir finden alternative Wege. So wäre es beispielsweise denkbar, die bereits abgegebenen Gärten saisonweise an Studenten oder andere Interessierte auszuleihen“. So würde auf die Anlagen geachtet und zugleich die jüngeren Generationen für das Gärtnern begeistert. Erste Versuche laufen dazu gegenwärtig sehr erfolgreich in der Südstadt. Für die SPD-Fraktion ist jedenfalls klar, dass der Status Quo niemanden hilft. Daher möchte sich die Fraktion nach der Sommerpause mit den anderen Fraktionen und Senatoren hinsetzen und gemeinsam eine Lösung finden.

    Rostock, 27.07.2019

  • #Nachsitzen zum Ortsbeirat Südstadt, 07.02.2019

    Viel los war heute im Ortsbeirat, über das ich euch hiermit informieren will:

    1. Jährlich können wir Projekte in der Südstadt mit etwa 11.000 Euro unterstützen – Vier Projekten haben wir heute grünes Licht geben:

    a) Mit fast 1/3tel unseres Etats leisten wir einen Beitrag zur finanziellen Rettung des Südsterns

    b) Für unterstützen den Kleingartenverein Weiße Rose e.V. bei einem Kreativprojekt

    c) Für unterstützen den PSV bei der Anschaffung eines 20-Fuß-Containers als Lagerraum für Sportgeräte

    d) Die Suppenküche bekommt Hilfe bei der Anschaffung technischer Geräte

    2. Für den Kesselborn (Nördlich der Stadthalle) geht die Aufstellung eines B-Plans los. Klare Kante des Ortsbeirates: Die Stadt soll beim Verkauf der Fläche an die OSPA eine Preis- und Nutzungsgarantie für alle Vereine rein verhandeln, welche die neue Sporthalle nutzen dürfen.

    3. Baumbericht

    4. Halten und Parken an der Werkstattschule