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  • Bericht zur Sitzung der Bürgerschaft, 04.12.2024

    Bericht zur Sitzung der Bürgerschaft, 04.12.2024

    Zur letzten Sitzung für das Jahr kam am 04.12.2024 die Rostocker Bürgerschaft zusammen. Angesichts einer vorgezogenen Bundestagswahl war es wenig überraschend, dass in den Debatten zu einigen Anträgen und Beschlussvorlagen mitunter hitzige Debatten geführt wurden. Gleich zu erst widmete sich das Gremium dem Antrag der AFD zu einem Verbot der Genderzeichen in der Verwaltung. Mit größter Sorge betonten diese, dass es durch besagtes kleines Zeichen zu einer Umkehr der geschlechterspezifischen Diskriminierung käme: Das Genderzeichen wäre dazu geeignet, die Frauen überzubetonen und die Männer in den Hintergrund zu drängen. Eine Farce angesichts Jahrtausende dauernder männlicher Dominanz gegen die Frau. Als SPD treten wir ganz klar für eine gleichberechtigte Teilhabe aller Geschlechter ein. Sehr leidenschaftlich verteidigte Kira Ludwig aus unserer Fraktion den Leitfaden zur gendergerechten Sprache: Sich klug verhalten und allen gerecht werden ist das höchste Gut des gegenseitigen Miteinanders. Sprache bildet immer die Wirklichkeit ab. Sprache wandelt sich und manche Versuche der sprachlichen Entwicklung holpern. Dennoch ist eine Weiterentwicklung der Sprache wichtig. Gendersensibel zu sprechen ist keine Geschmacksfrage in der Außenkommunikation. Es geht immer um Menschen und Vorurteile, die es abzubauen gilt. Wir Sozialdemokraten haben das Frauenwahlrecht erkämpft und setzen uns auch weiterhin dafür ein, dass sie in unserer Gesellschaft gesehen werden und ihr Recht bekommen. Nach fast einer Stunde mitunter sehr ideologischen Debatten wurde ein Änderungsantrag der CDU knapp (23:21) abgelehnt. Der Antrag der AFD wurde mit einer deutlichen Mehrheit abgelehnt.

    Mit einem der schönsten kommunalpolitischen Themen, bei der sich die Fraktionen immer wieder gegenseitig ideologische Verbohrtheit vorwerfen, ging es anschließend weiter: Mobilität und Parken. Die Fraktion der FDP.Unabhängige beantragte die Sicherstellung, dass bei kommunalen Bauvorhaben, Baumaßnahmen städtischer Beteiligungen und Gesellschaften und Straßenbaumaßnahmen keine Parkplätze ersatzlos wegfallen dürfen und ggf. ein gleichwertiger Ersatz vor Ort geschaffen werden muss. Auf den ersten Blick greift dieser Antrag die Lebenslage vieler Menschen auf. Mit „sehr homöopathisch“ eingesetzten Zynismus ordnete Kira Ludwig den Antrag aus unserer Sicht ein und machte sehr deutlich: Die Konkurrenz von Wohnen und Parken gegeneinander aufzuwiegen, geht völlig an der Zeit vorbei. Wir wissen alle, dass die Stadt mit der Umsetzung des P&R-Konzeptes und anderen Maßnahmen der Mobilitätswende hinterherhinkt. Statt nun mit neuen Regelungen das Problem noch mehr zu verzerren, ist aber endlich ein Anpacken notwendig. Daher lehnten wir den Antrag ab und erwarten zugleich, dass die Stadtverwaltung endlich ihre Konzepte zur Mobilitätswende umsetzt.

    Zuletzt diskutierte die Rostocker Bürgerschaft einen Antrag des BSW, mit der russischen Stadt Kaliningrad eine Städtepartnerschaft einzugehen. Für die SPD-Fraktion meldete sich Dr. Stefan Posselt zu Wort und machte sehr deutlich: Eine solche Partnerschaft ist am Tag 1015 des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine absolut keine Option. Denn leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es nicht mehr „Putins Krieg“ ist. Nach Jahren der Indoktrination und staatlichen Kontrolle ist es dem System Putin gelungen, einen großen Teil der eigenen Bevölkerung vom eigenen Kurs zu überzeugen. Die Hoffnung, mit einer kleinen Partnerschaft zu einem Kurswechsel in der russischen Gesellschaft zu kommen, ist völlig naiv. Auch machte Posselt sehr klar: Kaliningrad ist keine normale Stadt. Die Stadt symbolisiert geradezu den bedrohlichen Niedergang der regelbasierten Internationalen Ordnung in Europa. Denn mit der Stationierung atomwaffenfähiger Iskander-Raketen, den regelmäßigen Störungen des GPS und Funkverkehrs im Ostseeraum und dem massiven Aufbau von Truppenquartieren besitzt diese Stadt keine zivilgesellschaftliche Eignung. Dialog ist wichtig. Die Suche nach Frieden auch. Aber eines gilt es nicht zu verwechseln: Appeasement gegen Diktaturen ist nie erfolgreich. Daher war der Antrag an der Stelle klar abzulehnen. Dies hat eine überwältigende Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft am Ende auch getan und sogar einige Mitglieder des BSW stimmten gegen den Antrag.

    Nach der obligatorischen Pause widmete sich die Rostocker Bürgerschaft den Planungen zur Neuerrichtung eines Schwimmhallenkomplexes im Rostocker Nordwesten. Ein Thema, welches uns als SPD-Fraktion sehr am Herzen liegt. Denn sowohl für Schul- und Freizeitsport sind neue Kapazitäten dringend notwendig. Gleiches gilt aber auch für die zusätzliche Sportversorgung im Eissport. Wir halten es für absolut fahrlässig, dass nur der ausschließliche Bau einer Schwimmhalle in den Fokus rückt und ausdrücklich technische Anschlussmöglichkeiten für eine spätere Erweiterung der Schwimmhalle zu einer Eishalle ausschließt. Steffi Manske erklärte für die Fraktion daher nochmal unsere Intention: „Wenn es nun darauf ankommt, die Planungen voranzubringen, sind wir weiterhin überzeugt, dass es darum geht die Möglichkeit, ich betone: DIE MÖGLICHKEIT, einer späteren Erweiterung nicht leichtfertig zu verbauen. Denn ist das Baufeld erstmal weg und die technischen Voraussetzungen nicht geschaffen, dann ist das Projekt der Eishalle endgültig beerdigt. Und ein fatales Signal an Stadtteile außerhalb des inneren Stadtbereichs“. Nach langer Diskussion und einer drohenden Ablehnung durch eine Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft zogen wir unseren Änderungsantrag zurück und reichten einen neuen Änderungsantrag ein:

    Die Oberbürgermeisterin wird mit der Baufeldprüfung für eine Eishalle am Hamburger Tor beauftragt“.

    So wollten wir die Option auf eine Eishalle im Nordwesten zumindest retten, die ansonsten mit der Annahme der Beschlussvorlage endgültig abgelehnt worden wäre. Eine knappe Mehrheit der Bürgerschaft folgte diesem Änderungsantrag. Anschließend machte eine große Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft den Weg frei für den Bau der dritten Rostocker Schwimmhalle.

    Mit großem Bedauern nahmen wir anschließend einen Vorschlag der Stadtverwaltung zur Kenntnis, dass an der Schwaaner Landstraße kein Rad- und Fußweg nach Sildemow gebaut werden soll. Als Begründung wurde angeführt, dass einerseits die Gemeinde Papendorf zu keiner finanziellen Beteiligung bereit ist. Ferner sieht die Verwaltung keine Gefährdung für den Fuß- und Radweg. In Kombination mit der Antwort der Verwaltung auf die SPD-Anfrage zu Rostocks Fahrradstraßen ist dabei das Ergebnis festzuhalten, dass nun (vorerst) nichts an der Stelle passieren wird: Sowohl Fahrradstraße als auch Fahrradweg wurde eine Absage erteilt. Da dieses Beibehalten am Status Quo für uns unerträglich ist, haben wir der Beschlussvorlage nicht zugestimmt – Leider als einzige Fraktion. Dem Änderungsantrag der Grünen, dass zumindest eine Temporeduzierung außerorts auf 30 geprüft werden soll, stimmten wir zu. Unsere Hoffnung ist hier, dass dieser zumindest verhindert, dass das Kapitel „Verkehrssicherung an der Schwaaner Landstraße“ nicht endgültig geschlossen wird.

    Nach einer Vielzahl an Beschlussvorlagen der Stadtverwaltung – unter anderem zum Wirtschaftsplan des KOE, dem 2. Entwurf zum B-Plan Kesselborn und einer Änderung des Gesellschaftervertrags inRostock – endete die Sitzung gegen 21 Uhr. Wir wünschen allen interessierten Leserinnen und Lesern eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Die Bürgerschaft wird das nächste mal am 15. Januar 2025 zusammenkommen.


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  • „Studio Südstadt“ – Ergebnisse der ersten Beteiligungsrunde

    „Studio Südstadt“ – Ergebnisse der ersten Beteiligungsrunde

    „Wie soll sich sich unser Stadtteil in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln?“ bzw. „Wo sollen bei dieser Entwicklung die Schwerpunkte liegen?“ – Unter diesen Fragestellungen kamen am 25.02.2023 in der Stadthalle die Rostocker Kommunalpolitik, Verwaltung und Einwohnerinnen und Einwohner der Südstadt zusammen, um gemeinsam zu diskutieren. Der dahinterstehende Prozess wird uns noch mindestens für das gesamte Jahr 2023 begleiten. Daher möchte ich euch hiermit einen Einblick zu der Diskussion vor Ort geben und euch einladen, einfach mitzumachen.


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  • Bericht zur zweiten März-Sitzung der Bürgerschaft, 30.03.2022

    Bericht zur zweiten März-Sitzung der Bürgerschaft, 30.03.2022

    Gründlichkeit vor Schnelligkeit und Populismus – Das könnte das Motto der Bürgerschaftssitzung sein. Denn um bei vielen verschiedenen Themen eine größere inhaltliche Tiefe zu erreichen, stellten wir unter anderem die Anträge zur öffentlichen Bereitstellung von Periodenprodukten sowie zur finanziellen Stärkung der psychosozialen Beratung von Geflüchteten zurück. Bei Letzterem zeichnet sich eine breite Verantwortungsübernahme der Landesregierung ab, die aber nicht konkurrierend zu einem städtischen Engagement stehen kann.

    Doch wir haben auch Themen neu auf die Tagesordnung genommen: Statt einer allgemeinen Information kommt das Rostocker Kleingartenkonzept auf unsere Initiative hin zeitnahe als Beschlussvorlage in die Rostocker Bürgerschaft. Dies schafft mehr Verbindlichkeit und macht es unter anderem auch möglich, dass nochmal die Ortsbeiräte über die Auswirkung des Konzeptes auf die jeweiligen Stadtteile diskutieren können.

    Als starkes Signal für eine tolerante und solidarische Stadtgesellschaft beauftragt die Rostocker Bürgerschaft den Oberbürgermeister mit der Aufstellung einer „Regenbogen-Bank“. Die Bank ist dabei mehr als nur ein Symbol aus Holz. Es soll uns vielmehr ganz praktisch im Stadtbild daran erinnern, dass das Eintreten für unsere demokratischen Werte keine Selbstverständlichkeit ist und Gleichberechtigung an jedem einzelnen Tag neu erstritten werden muss.

    Mit Sorge nahmen wir gemeinsam mit LINKE, Grüne und CDU zur Kenntnis, dass der städtische Anzeiger künftig ausschließlich digital herausgegeben werden soll. In einem gemeinsamen Antrag steuerten wir hier gegen und beschlossen, dass sowohl digitale als auch Printformate durch die Stadt angeboten werden müssen. Denn vor allem für die älteren Generationen ist es unabdingbar, die städtischen Informationen auch weiterhin in den eigenen Briefkasten zu bekommen.

    Für eine sehr breite Diskussion sorgte der Entwurf der Stadtverwaltung für eine neue Lernmittelsatzung. Stein des Anstoßes waren unter anderem 30,68€, die pro Kind an Lern- und Lehrmitteln eingesammelt werden sollen. Ein Antrag auf Vertagung wurde mit 24:24 abgelehnt. Mit Blick auf die Änderung der Hauptsatzung gelang uns ein großer Sieg: Ursprünglich war geplant, dass Ortsbeiräte und der Rostocker Bauausschuss die Vorlagen nur noch zur Information bekommen sollten. Hier erzwangen wir, dass auch künftig die Gremien über eine sogenannte Beschlussvorlage mit den Themen befasst werden. Dies ermöglicht auch weiterhin eine direkte demokratische Einflussnahme und ein Mitspracherecht der Rostocker Gesellschaft.

    Eine besondere Aufmerksamkeit kam diesmal der Südstadt zu: Wir beschlossen die Entwicklung des Areals am Pulverturm. Endlich geht es hier voran.
    ABER: Ein vermeidlicher Sackgassen-Weg sollte direkt an der letzten Kleingartenanlage auf der Ecke enden. Auf Rückfragen gab die Stadtverwaltung freimütig zu, dass dieser Weg als planerischer Auftakt gesehen könne, jene Kleingartenanlage zeitnahe zu überplanen. Mit anderen Worten: Die Anlage käme weg. Das haben wir nun verhindert! Gegen die Stimmen der Grünen und CDU nahmen wir per Antrag in der Bürgerschaft den Weg aus dem Entwicklungsplan heraus. Für die Entwicklung des Pulverturms hat dies keine erheblichen Auswirkungen, da die umlegenden Fuß- und Radwege sehr geeignet sind, den Verkehr aufzunehmen – Dennoch schaffen wir zugleich Sicherheit für die Kleingärtner. Manchmal lohnt es sich dann doch, sich massiv für seinen Stadtteil einzubringen und ich poste euch dies hier unendlich stolz und dankbar direkt aus der Bürgerschaftssitzung . Ende der Woche bringe ich euch nochmal einen Blog-Beitrag, um das Thema etwas tiefergehend zu betrachten.


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  • Bericht zur März-Sitzung der Rostocker Bürgerschaft

    Bericht zur März-Sitzung der Rostocker Bürgerschaft

    „Wir müssen uns neuen Gegebenheiten anpassen“ – Mit diesen Wochen eröffnete das Präsidium die 26. Sitzung der Rostocker Bürgerschaft. Und ja: Trotz eines unfassbaren Krieges in Europa, begonnen durch die einsame Entscheidung eines diktatorisch agierenden Autokraten, kamen wir zusammen, um miteinander die Zukunft der Hansestadt Rostock zu diskutieren. Dass wir zu diesen demokratischen Streit fähig sind, fußt auf einer grundlegenden Prämisse: Wir leben im Frieden. Dieses Privileg wird uns heute einmal mehr bewusst. Daher hielten wir zu Beginn der Sitzung inne und gedachten dem unendlichen Leid unserer ukrainischen Freunde und hofften im Konsens aller demokratischen Mitglieder der Rostocker Bürgerschaft auf ein baldiges Ende der Kampfhandlungen. Für die Ukrainer, die aus dem Kriegsgebiet zu uns flüchten, wurde ein Sonderbudget beschlossen, um jetzt schnell und unbürokratisch zu helfen.

    Das Privileg zum demokratischen Streit nutzten wir während der Sitzung, um die Verkehrsführung in der Langen Straße zu diskutieren. Denn neben der sogenannten Sommerstraße in der KTV ist die Lange Straße jener Verkehrsabschnitt, der die Rostocker Gemüter am meisten erregt. Auf einem sehr engen Raum treffen hier Interessen von Unternehmen, Fahrradfahrern, Fußgängern und Anwohnern aufeinander. Die CDU/UFR zielte mit einer Zehnpunkteforderung auf die Aussetzung des Modellversuches ab, um den Autoverkehr im Status Quo zu halten. Unsere Position dazu ist klar: Die Verkehrswende in Rostock kann nur auf Augenhöhe mit den unterschiedlichen Mobilitätsoptionen erfolgen und sollte nur durch ständige Ablehnungen oder Vertagungen gebremst werden. Daher stehen wir zu dem Modellversuch und verstehen sowohl den Antrag der CDU/UFR, als auch die Ergänzungen der FDP, als Auftrag an die Verwaltung, den Modellversuch weiterzuentwickeln.

    Für weitere Diskussionen sorgte der Antrag aus Warnemünde einen Discounter in Dietrichshagen zuzulassen. Auf Grund offener Fragen und eines umfassenden Änderungsantrag aus Warnemünde wurde der Antrag vertagt. Gleiches gilt für die Anträge zum Gelände des ehemaligen Best Western in Warnemünde und seiner zukünftigen Nutzung. Hier sollte vernünftig abgewogen werden, wie man das Grundstück nutzen möchte, da es sich um Filetgrundstück im Ostseebad handelt.


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  • Bericht zur Januar-Sitzung der Rostocker Bürgerschaft

    Bericht zur Januar-Sitzung der Rostocker Bürgerschaft

    Disclaimer gleich zu Beginn: Ich konnte aufgrund vieler Quarantänefälle in der Kita meiner Kinder nicht selbst an der Sitzung teilnehmen. Daher handelt es sich nachfolgend um einen Gastbeitrag meiner Fraktionskollegin Anne Mucha:

    Am 19.01.2022 kam die Rostocker Bürgerschaft zum ersten Mal im Jahr 2022 in der Stadthalle zusammen.
    Zu Beginn der Sitzung gab es auf Antrag der SPD eine Aktuelle Stunde zu den Werften. Dabei betonten wir, dass an oberster Stelle die Werftarbeiterinnen und Werftarbeiter für uns stehen. Diese brauchen schnell eine Perspektive. Dazu gehört für uns u.a. die Fertigstellung der Global One.

    Anschließend wurde unser langjähriger Vertreter und Vorsitzender des Ortsbeirates Hansaviertel, Carsten Cornelius, in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Wir wünschen Carsten an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich alles Gute.

    Der Antrag „Naturräume in Rostock erhalten und ausbauen“, den wir gemeinsam mit der Grünen Fraktion eingereicht haben, wurde nach ganz kurzer Debatte beschlossen. Eine etwas kontroversere Diskussion gab es bei dem Antrag der Linken, Grünen und CDU, welcher die Bäume im Rosengarten erhalten soll. Es ging hierbei konkret die geplante Fällung von 5 Bäumen, die durch 20 Neupflanzungen ersetzt werden sollen, zu verhindern. Wir haben diesen Antrag nicht mit gezeichnet, da der Rosengarten aktuell durch Städtebaufördermittel restauriert wird und so die Chance bestanden hätte, auch die Bewässerung für die Allee zu verbessern. Wir haben auf die Einschätzung der Fachleute vertraut. An dieser Stelle sei aber auch gesagt, dass es innerhalb der Fraktion keine einheitliche Meinung zu diesem Thema gab. Schlussendlich wurde der Antrag angenommen.

    Ebenfalls einen großen Anteil der Sitzung hat das Thema Sport erhalten. Es wurde beschlossen die Rahmenbedingungen für den Spitzensport zu verbessern , indem beispielsweise der Bebauungsplan Kesselborn bis Frühjahr 2022 vorgelegt werden soll und den Seawolves/ Empor genügend Termine in der Stadthalle angeboten werden. Nach einer weiteren Diskussion wurde zusätzlich beschlossen, zu prüfen ob und wie die HanseMesse als Sportstätte nutzbar ist. Die Entwicklungen zur OSPA-Arena wurden in den Diskussionen auch thematisiert, aber Beschlüsse dazu gab es noch nicht.

    Der anschließende Grundsatzbeschluss der Bürgerschaft zur Ansiedlung eines „SIXT Innovation Centers“ am Standort Groter Pohl wurde sehr emotional diskutiert. Der gemeinsame Änderungsantrag von CDU, Grünen und der SPD (Erbbau oder Flächentausch, Wohnungsbaufläche möglichst nicht beeinträchtigen, Verkehrsberuhigtes Quartier nicht beeinträchtigen, nachhaltiges Bauen) wurde mit großer Mehrheit angenommen.

    Im Bericht des Oberbürgermeister hat dieser deutlich gemacht, dass er kein Verständnis für die Gewaltbereitschaft hat, die aktuell jeden Montag zu nimmt. Es werde nicht mehr geduldet, wenn Auflagen nicht erfüllt und/oder Pyrotechnik gezündet wird.


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  • Bericht zur Dezember-Sitzung der Bürgerschaft

    Bericht zur Dezember-Sitzung der Bürgerschaft

    Eine Woche nach einer Sondersitzung der Rostocker Bürgerschaft zum Verkauf des Flughafens in Laage kam am 01.12. die Rostocker Bürgerschaft zu ihrer regulären Sitzung zusammen. Neben einigen inhaltlichen Anträgen war diesmal auch interessant, worüber nicht gesprochen wurde: Denn erst kurz vor der Bürgerschaftssitzung zogen wir unseren Dringlichkeitsantrag zurück, der für das Jahr 2022 den Schutz der Rostocker Ortsämter über einen Sicherheitsdienst forderte. Selbiger wäre beinahe zum 31.12.2021 ausgelaufen. Mit Blick auf die zunehmenden Aggressionen gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ortsämter war uns hier wichtig, dass möglichst vor dem Jahreswechsel Rechtssicherheit besteht – Diese ergab sich erst am 30.11., womit sich unser Dringlichkeitsantrag erst sehr kurzfristig erledigt hat. Wir sind froh, dass nun mit einer Fortführung der Absicherung die wertvolle Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in den Ortsämtern wertgeschätzt und gewährleistet wird.

    Bei der üblichen Runde der Wahlen in unterschiedlichen Gremien möchten wir kurz inne halten und dem bisherigen Vorsitzenden des Ortsbeirates Karsten Cornelius für sein langjähriges Engagement für den Stadtteil danken. Karsten hat viele Dinge mitgestaltet und hatte immer ein offenes Ohr für die Anwohnerinnen und Anwohner. Er tritt nun in den verdienten Ehrenamts-Ruhestand und macht Platz für ein neues Mitglied: Lennart Harms. Wir wünschen Lennart viel Erfolg und einen spannenden Start in die Ortsbeiratsarbeit.

    Inhaltlich befassten wir uns mit einer personellen Verstärkung der Gedenk- und Erinnerungsarbeit: Hier beauftragten wir den Oberbürgermeister mit einer Prüfung, wie die Untersetzung der Gedenkstättenarbeit durch zusätzliche Stellen untersetzt werden kann.

    Erneut befassten wir uns auch wieder mit der potentiellen Klärschlammverwertung in Rostock. Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass die Fraktion der CDU/UFR das Projekt immer wieder mit Kleinigkeiten verzögern versucht. Diesmal ging es um den vermeidlichen Mangel an Transparenz. In einer heftigen Debatte betonten wir unseren Standpunkt sehr deutlich: Wir stehen für die Umsetzung des Projektes und fordern die Fraktion der CDU/UFR auf, endlich mal mutig zu sein! Diese kann sehr gern einen entsprechenden Antrag einreichen und sich beweisen lassen, dass eine demokratische Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft entgegen der Unkenrufe der CDU/UFR zur Klärschlammverwertung steht.

    Schlussendlich brachte die die Rostocker Bürgerschaft mit Wirkung zum 01.01.2022 die Gründung eines digitalen Innovationszentrums auf den Weg. Damit zieht Rostock endlich nach, um in Konkurrenz mit anderen Standorten besser bestehen zu können. Nun können innovative Start Ups besser unterstützt und an den Standort Rostock gebunden werden.

    Zum Schluss dieses Berichtes dankt die SPD-Fraktion herzlich Dr. Steffen Wandschneider-Kastell, dessen Funktion als Fraktionsvorsitzender zum Jahreswechsel endet. Steffen ist bei der turnusgemäßen Wahl des Fraktionsvorstandes nicht mehr angetreten und möchte nach insgesamt zehn Jahren gern den Staffelstab an andere Mitglieder der Fraktion übergeben. Ab dem 01.01.2022 nimmt damit der neue Fraktionsvorstand mit Thoralf Sens als Vorsitzenden seine Arbeit auf.


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  • Bericht zur November-Sitzung der Bürgerschaft

    Bericht zur November-Sitzung der Bürgerschaft

    Stürmisch kam am 03.11.2021 die Rostocker Bürgerschaft zusammen, denn die Diskussionen und Ergebnisse hatten es wieder in sich. Schon vor der inhaltlichen Debatte ging es bei der Wahl des Schul- und Sozialsenators heiß her: Eine Gegenkandidatin warf ihren Hut in den Ring und am Ende konnte sich der Amtsinhaber Steffen Bockhahn mit 57,1 % durchsetzen. Für die SPD-Fraktion war dabei völlig klar, dass wir den Amtsinhaber wiederwählen. Denn gerade in dessen Zuständigkeit ist ein gegenseitiges Vertrauen die wichtige Währung, um Dinge bewegen zu können. Dieses Vertrauen haben wir in Senator Bockhahn.

    Mit der Auflegung eines neuen Spielplatzfonds wollten wir die Weichen stellen, um das Management der Rostocker Spielplatzlandschaft moderner und flexibler zu gestalten. Dazu drehten wir durchaus am großen Rad, weil der Antrag auch einen Impuls zur Änderung der Landesbauordnung umfasst. Spannend war das Verständnis der CDU: Denn statt sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, forderten diese den Oberbürgermeister zum grundsätzlichen Widerspruch auf. Das bedauern wir und werden uns dennoch landesseitig dafür einsetzen, mit einem geänderten Landesbaurecht den rechtlichen Rahmen für den Spielplatzfonds anzupassen.

    Ändern mussten wir leider unser Ansinnen zur Übertragung der nicht verbrauchten Ortsbeirats-Budgets ins nächste Jahr. Diese Gelder sind dafür gedacht, tolle Projekte direkt in den jeweiligen Stadtteilen zu unterstützen. Leider sind aufgrund der Covid19-Pandemie noch nicht alle Vereine wieder voll aktiv und haben sich um keine Gelder bemühen können. Daher ist der Topf für die Ortsbeiratsmittel noch gut gefüllt. Und dennoch haben wir von unserer Idee, diese offenen Mittel ins kommende Jahr zu übertragen, Abstand genommen. Denn die Verwaltung hat sehr klar betont, dass dies aufgrund der leider anstehenden Haushaltskonsolidierung ab 2022 rechtlich nicht möglich ist. Stattdessen haben wir eine Evaluation der bisherigen Förderpraxis angeregt, um in der kommenden Zeit die Budgets noch besser einsetzen zu können.

    Mit Bedauern nahmen wir zur Kenntnis, dass unser Vorschlag auf eine Ausweitung der Anzahl der Bürgerschaftssitzungen von 9 auf 10 Termine pro Jahr abgelehnt wurde. Denn über 20 Jahre waren zehn Sitzungen Gang und Gebe und entlasten die vielen ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Bürgerschaft: Aktuell ziehen sich viele Sitzungen von 16 Uhr bis weit nach 22 Uhr, was eine gewissenhafte Diskussion vieler Themen deutlich erschwert. Eine Begründung durch die ablehnenden Fraktionen erfolgte nicht. Gleichzeitig verlassen von diesen regelmäßig einige Mitglieder die Bürgerschaftssitzungen vorzeitig, so auch heute. Solidarisch ist die Ablehnung bei solch einem Verhalten jedenfalls nicht.

    Mit gleich 15 Änderungsanträgen befasste sich die Bürgerschaft mit dem neuen P&R-Konzept – Zu viel, um alle Inhalte an dieser Stelle zu diskutieren. Als SPD-Fraktion haben wir den Blick des Konzeptes mehr für eine Ausweitung des P&R-Konzeptes in den Landkreis geschärft. Weiterhin fügten wir den Schwerpunkt ein, dass auf den P&R-Plätzen langfristig die Zahl der E-Ladesäulen gesteigert werden soll.

    Heftige Diskussionen gab es dann noch in Bezug auf den Bebauungsplan für den neuen Rathausanbau. Hier kritisierten die Grünen den Entwurf grundsätzlich, ohne eigene Änderungsanträge zu stellen. Die SPD stimmte, wie die Mehrheit, für die Auslegung, da der Prozess schon jetzt über 8 Jahre andauert.


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