Kategorie: Biestow

  • Wir suchen Unterstützung für Biestow!

    Wir suchen Unterstützung für Biestow!

    Schon bald kommen die neuen Ortsbeiräte zusammen. Deren Zusammensetzung orientiert sich am Kommunalwahlergebnis der Parteien und Wählerinitiativen in den jeweiligen Stadtteilen. Für die Südstadt steht unser Team bereit.

    Allerdings haben wir einen neuen zweiten Platz im Ortsbeirat Biestow erringen können. Dafür suchen wir noch Unterstützung! Ein Ortsbeirat kümmert sich um sehr viele Themen direkt im Stadtteil, muss für Bauvorhaben angehört werden und ist eine wichtige Schrittstelle zwischen der Bevölkerung und Verwaltung. In der Regel tagt er einmal im Monat für etwa ein bis zwei Stunden.

    Solltest du dir eine Mitarbeit in dem Ortsbeirat vorstellen können, dann melde dich gerne bei mir. Eine Mitgliedschaft in der Partei o.ä. ist nicht notwendig, denn bei dem Gremium geht es um die Arbeit für den Stadtteil und keine Parteipolitik.


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  • Erste Eindrücke zur Wahl in der Südstadt und Biestow

    Erste Eindrücke zur Wahl in der Südstadt und Biestow

    Liebe Leserinnen und Leser,

    der gestrige Wahltag war ein absolutes Wechselbad der Gefühle, zu dem ich gerne Stellung nehmen möchte.

    Ausgehend von einer Europawahl, die von einer erheblichen Stärkung der extremen Ränder geprägt ist, zeigt sich auch in der Rostocker Bürgerschaft eine deutliche Veränderung: Die Rot-Rot-Grüne Mehrheit wurde abgewählt. Einzig die SPD konnte ihr Ergebnis halten und wird auch weiterhin mit acht Personen in der Rostocker Bürgerschaft vertreten sein. Allerdings wird sie weiblicher besetzt: Sechs von Acht Mandate gingen an Frauen.

    Die künftige Bürgerschaft wird davon geprägt sein, dass es keine stabilen Mehrheiten geben wird. Daher wird für jedes Thema neu verhandelt werden müssen. Positiv daran ist natürlich, dass sich alle demokratischen Fraktionen mental bewegen müssen, um eine konstruktive Politik in Rostock möglich zu machen. Ob dies am Ende ein Innovationsmotor sein wird oder zum politischen Stillstand führt, wird die Zeit zeigen.

    Mein persönliches Ergebnis freut mich natürlich sehr: Mit 2.131 Stimmen und dem Wahlsieg der SPD in der Südstadt ziehe ich erneut in die Rostocker Bürgerschaft ein. In Biestow sind wir hinter der traditionell sehr starken CDU zweitstärkste Kraft geworden.

    Dies zeigt sehr deutlich, dass ein jahrelanges Engagement für den Rostocker Süden zumindest in Teilen bundespolitische Stimmungslagen ausgleichen kann und die eigene Arbeit wahrgenommen wird. Dies bestätigt mich in meinem Kurs: Die konzentrierte, kritisch-konstruktive Sachpolitik an kommunalpolitischen Themen ist mein politischer Ansatz. Diesen werde ich mit allen demokratischen Partnern fortführen. Eine Zusammenarbeit mit fremdenfeindlichen und / oder antidemokratischen Elementen in den Rostocker Gremien lehne ich dagegen ausdrücklich ab.

    Ich danke allen, die mir und / oder der SPD am Sonntag das Vertrauen schenkten und werde auch weiterhin mit Herzblut und viel Engagement dafür streiten, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt ist.


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  • Nobelstraße: Die nächste Sperrung steht an

    Nobelstraße: Die nächste Sperrung steht an

    Die nächste Vollsperrung der Nobelstraße steht an: Vom 03. Juni bis 09. Juni 2024 wird die Asphaltdeckschicht der Straße auf einer Länge von 330 Metern erneuert. Der ehemals als dritter Bauabschnitt geplante Bereich erstreckt sich dabei von der Abfahrt Chales-Darwin-Ring bis zur Stadtgrenze.

    Spannend wird die Planung der Umleitungen, denn diese werden für die jeweiigen Fahrtrichtungen geteilt:
    – Die Umleitungen stadtauswärts erfolgen über die Tychsenstraße und die Schwaaner Landsstraße
    – Die Umleitungen stadteinwärts erfolgen über Groß Stove und den Biestower Damm.

    Vor allem die Umleitungs-Planungen für den stadteinwärts fließenden Verkehr sind dabei äußerst bemerkenswert. So wurde die Straße des Biestower Damms (nach monatelangem hin- und her) zwar vor kurzem in Teilen durch eine neue Oberfläche erneuert, doch fehlen noch sämtliche Maßnahmen der Verkehrsberuhigung. So fehlen mitunter noch immer die Fahrbahnverengungen auf Höhe des Rittmeisters und der Landesgesellschaft. In der Konsequenz wird sich in der Straße mitnichten an gängige Geschwindigkeitsregelungen gehalten. Wie sich eine Umleitung des Pendlerverkehrs in die Straße auf die noch zu erledigenden Arbeiten am Biestower Damm auswirkt, ist ebenfalls kritisch zu hinterfragen.

    Nachtrag: Wir haben nochmal beim Tiefbauamt der Stadtverwaltung bzgl. der Verkehrsberuhigung angefragt und folgende Ergebnisse bekommen:
    – Die Straßenverengung an der Landgesellschaft soll bis zur Sperrung der Nobelstraße wiederhergestellt werden
    – Das Gegenstück beim Rittmeister wird nicht wiederhergestellt. Stattdessen wird dort eine neue Ladezone eingerichtet, um den Anlieferverkehr zum Rittmeister besser zu gestalten.


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  • Zustand des Biestower Damms

    Zustand des Biestower Damms

    Seit längerem schon sorgen die Baustellen, Sperrungen und Verkehrsführungen im Biestower Damm für Unmut. Zu undurchsichtig erscheint die Planung, Informationen zu Zeitabläufen sind schnell überholt und Ausbesserungen des Straßenbelages halten mitunter kürzer, als die Lektüre dieses Artikels an Zeit in Anspruch nimmt. Es ist somit wenig überraschend, dass mich immer wieder Bitten und Beschwerden zu der Straße erreichen. Ich habe daher alle mir bekannten Konfliktfelder in einer Kleinen Anfrage gebündelt, die von der Stadtverwaltung in sieben langen Seiten beantwortet wurde. Das Original findet ihr nachfolgend – Ich werde euch die wichtigsten Informationen weiter unten gekürzt und thematisch sortiert aufarbeiten:

    1. Zustand der Straße

    Die Verwaltung gibt offen zu, dass der Biestower Damm in einem schlechten Zustand ist. Regelmäßige Kontrollen zur Schadenserfassung ergeben hier ein desolates Bild: Die Straße wurde 2023 mit der Zustandsnote 4,04 bewertet worden – Ab der Note 5 spricht man von einem Totalversagen, womit die Straße gesperrt werden müsste. Um dies zu verhindern, werden regelmäßig Ausbesserungsarbeiten durchgeführt – Deren Wirksamkeit kann man aber angesichts der schnell ausgewaschenen Splitfüllungen der letzten zwei Jahre deutlich hinterfragen. Ein genauer Blick auf die Bewertungskarte zeigt dabei sehr deutlich, dass die Note vor allem aus den „Nebenstraßen“ des Biestower Damms folgt, die allesamt tiefrot sind. Die Hauptstraße zeigt dabei sehr deutlich, wo die aktuellen Baumaßnahmen laufen:

    Die Verwaltung ging davon aus, dass die Sanierung der Versorgungsleitungen am 07.02.2024 abgeschlossen wären. Anschließend soll ab Mai 2024 eine „Oberflächenwiederherstellung“ der Straße erfolgen. Hier wird geprüft, ob im Zuge dieser Ausbesserungen zumindest zwischen „Neue Reihe“ und „Damerower Weg“ eine neue Asphaltschicht aufgebracht werden kann. Diese Wiederherstellung ist aber kein Ersatz für die grundhafte Sanierung, da vor allem die Schäden in den unteren Bereichen der Straße so nicht beseitigt werden.

    2. Planungen zur Sanierung

    Ableitend von der Zustandsnote wird auch in der Stadtverwaltung von der Notwendigkeit eines grundhaften Ausbaus des Biestower Damms ausgegangen. Hierfür wurden aber bisher weder im aktuellen Haushalt 2024 / 2025, noch in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2030 Gelder eingestellt. Begründet wird dies mit anderen Prioritäten in der Hansestadt Rostock. Damit überhaupt etwas passiert, müssen erst Gelder für die Planung bereit gestellt werden – gefolgt von Mitteln für die Sanierung. Realistischerweise kann dies erst für die Haushaltsverhandlungen 2026 / 2027 erfolgen.

    3. Informationspolitik während der Bauarbeiten

    Es ist schon sehr bemerkenswert, wie die Wahrnehmung der Informationspolitik auseinander geht: Während viele Anwohnerinnen und Anwohner sich über die Situation beklagen, hat die Verwaltung in der Beantwortung meiner Kleinen Anfrage detailisert aufgelistet, in welchen Gremien Fragen beantwortet wurden. Es fällt hier sehr deutlich auf: Informationsweitergabe wurde hier „nur“ in Gremien gedacht, die in der Regel einstellige bis höchstens zweistellige Besucherzahlen von Anwohnerinnen und Anwohnern aufweisen – Nicht jeder hat die Zeit, dem Stadtentwicklungsausschuss oder Ortsbeirat Biestow beizuwohnen, um dort auf Informationen zu hoffen. Dies gilt es künftig deutlich zu verbessern!

    4. Fazit

    Für mich ist es ein unerträglicher Zustand, dass eine Ertüchtigung oder gar Sanierung des Biestower Damms keinerlei Abbildung in den Planungen und Finanzierungen der Stadtverwaltung erfährt. Hier gilt es dringend Abhilfe zu schaffen. Dennoch zeigen Erfahrungen mit anderen Straßen, dass es hier einen langen Atem braucht: Die Durchsetzung einer verkehrlichen Absicherung der Brahestraße hat mich mindestens drei Jahre ehrenamtliche kommunalpolitische Arbeit gekostet. Beim Biestower Dam können wir davon ausgehen, dass mindestens ein ähnliches Zeitfenster notwendig sein wird, um die Notwendigkeit der Sanierung durchzudrücken, Gelder zu sichern und Planungen voranzutreiben. Sehr gern würde ich dieses Projekt für euch angehen – Wenn ihr mir in der kommenden Kommunalwahl euer Vertrauen schenkt: Denn nur als Mitglied der Rostocker Bürgerschaft habe ich die ausreichenden Mittel, um in Politik und Verwaltung dieses Projekt voranzutreiben. Daher seht es mir bitte nach, dass ich diesen Artikel heute etwas anders als sonst beende und darum bitte: „Am 09.06. Dr. Stefan Posselt, Listenplatz 3 der SPD-Liste wählen“ 😉


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  • Abfuhr der Weihnachtsbäume 2024

    Abfuhr der Weihnachtsbäume 2024

    Es geht wieder los! Die Stadtentsorgung Rostock ist wieder unterwegs und sammelt eure nadeligen Freunde ein. Für die fachgerechte Entsorgung ist es wichtig, dass kein Lametta oder Plastik am Baum ist. Auch dürfen die Bäume nicht in Kunststoffsäcken verpackt sein.

    Heft mit, dass unsere Stadt sauber bleibt und teilt diese Information. Nähere Informationen zur Entsorgung und Termine für die anderen Stadtteile findet ihr unter diesem Link.

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  • Spendenaktion für die Suppenküche vom 06.12. bis 15.12.

    Spendenaktion für die Suppenküche vom 06.12. bis 15.12.

    Auch dieses Jahr wollen wir wieder sammeln: Lasst uns Gutes tun und den Gästen der Suppenküche eine besondere Vorweihnachtszeit bescheren. Uns ist bewusst, dass aufgrund der aktuellen Preissteigerungen viele Einwohnerinnen und Einwohner des Rostocker Süden sehr genau auf den eigenen Geldbeutel schauen müssen. Aber lasst uns dabei nicht die Schwächsten unserer Gesellschaft vergessen: Wenn jeder von uns nur eine Konserve spenden würde, käme ein gigantischer Berg an Hilfsmitteln zusammen! Zur Erinnerung: Im letzten Jahr kamen so viele Spenden zusammen, dass wir am Ende nicht mehr nachzählen konnten.

    Abgeben könnt ihr fast alles: Konserven mit Gemüse oder ganzen Mahlzeiten und auch abgepackte Kekse oder anderes Naschen. Selbst Eingewecktes, Gekochtes, Gebackenes oder ähnliches geht aus hygienischen Gründen leider nicht.

    /Update: Wie auch im letzten Jahr haben wir den Spieladen „Fantastische Welten“ als Partner in den Innenstadt für unsere Aktion begeistern können. Auch dort könnt ihr wieder Spenden abgeben. Bitte beachtet, dass der lade umgezogen ist 😉

    Wer es leider nicht schafft, die eine oder andere Konserve vorbei zu bringen, kann natürlich auch jederzeit Spenden. Die Kontodaten finden ihr auf der Website von Wohltat e.V.


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  • Informationen zur Stadtplanung von Biestow

    Informationen zur Stadtplanung von Biestow

    Ihr erinnert euch sicherlich noch an „Groß Biestow“ und die damit verbundenen Diskussionen – Immerhin sorgte die damalige Einladung der Stadtverwaltung dafür, dass weit über 1.000 Menschen in die Stadthalle kamen und sich die Planungen anschauten. Und auch wenn „Groß Biestow“ als Gesamtprojekt schon vor Jahren vom Tisch gewischt schien, kamen regelmäßig immer wieder Teile der ursprünglichen Ideen zurück. Dies ist auch aktuell der Fall: Denn mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes – der aktuell beispielsweise auch die Überplanung sämtlicher Gärten bei der Mensa zur Disposition stellt – wird die Entwicklung des Großraumes in und um Biestow neu diskutiert. Hier gilt es sehr genau zu schauen und mit Augenmaß zu entscheiden, was den notwendig und zugleich zumutbar ist.

    Zur letzten Bürgerschaftssitzung bereitete nun die Stadtverwaltung eine Art historische Rückschau zu den stadtplanerischen Ideen bzgl. Biestow vor. Diese sind durchaus lesenswert, da diese als Roter Faden gesehen werden sollten, wie sich die Perspektiven einzelner Interessensgruppen unterscheiden – Mut macht dabei die aktuell gültige Einschätzung, dass das „aus dem Boden stampfen“ eines neuen Stadtteils eher kritisch zu sehen sein. Doch lest doch einfach selbst: Nachfolgend liste ich euch den Originaltext der Informationsvorlage 2023/IV/4512 auf:


    2006-2015 – Entstehungsgeschichte

    Die Flächen im Bereich Biestow, von der Satower Straße im Nordwesten bis zur historischen Dorflage und dem sich anschließende Wohngebiet Biestow an der Nobelstraße im Osten, sind seit Jahren im Fokus der Rostocker Stadtentwicklungsplanung. Bereits der wirksame Flächennutzungsplan (FNP) aus dem Jahr 2006 stellt hier große Gebiete als Wohnbauflächen dar (siehe Anlage 1). Aktuell wird das Wohngebiet Kiefernweg realisiert. Für ein weiteres Wohngebiet an der Nobelstraße wird derzeit ein Bebauungsplan aufgestellt. Für die Wohnbauflächen rund um den Kringelhof gibt es bislang keine verbindliche Bauleitplanung, da im Ergebnis einer 2015/16 durchgeführten Verkehrsuntersuchung festgestellt wurde, dass für deren bauliche Entwicklung ein Ausbau der Verkehrsanbindung erforderlich ist. Demnach sind der Ausbau der Satower Straße sowie eine zusätzliche Anbindung an den Südring notwendig.

    Mit der Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2016 wurde der Hanse- und Universitätsstadt Rostock zugleich ein enormes Bevölkerungswachstum vorhergesagt. So ging man zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass bis 2035 zusätzlich zu den bestehenden Wohnungsbaupotenzialen des FNP etwa 17.000 weitere Wohnungen in der Stadt benötigt werden.

    Vor dem Hintergrund der sehr aufwändigen und kostenintensiven Erschließung der Biestower Flächen und der großen zusätzlichen Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt wurde 2016 erstmals darüber nachgedacht, hier einen größeren, eigenständigen Stadtteil zu entwickeln. Ein großer Anteil der Flächen befindet sich im Zugriff der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und stünde somit für eine wohnbauliche Entwicklung zur Verfügung. Über die Möglichkeiten und Hürden einer solchen städtebaulichen Entwicklung wurde in einer Informationsveranstaltung mit etwa 2.000 Teilnehmenden im November 2016 öffentlich diskutiert.

    2016 – Planungsabsichten für den Stadtteil

    Anlage 2 zeigt einen Plan, der in der öffentlichen Informationsveranstaltung 2016 präsentiert wurde. Hier wurden erste Ideen für eine mögliche Bauflächenkulisse in unterschiedlicher Bebauungsdichte und ein möglicher Verlauf von Erschließungstrassen aufgezeigt. Es wird eine verkehrliche Spange von der Nobelstraße bis zur Satower Straße sowie eine zusätzliche Anbindung in Richtung Norden an den Südring vorgeschlagen. Eine Straßenbahnverbindung von der heutigen Wendeschleife an der Nobelstraße (Haltestelle Südblick) wäre auf diesen Trassen sowohl bis zur Wendeschleife am Südring (Haltestelle Campus Südstadt) als auch bis zur Rennbahnallee (Haltestelle Neuer Friedhof) denkbar.

    Zu diesem Zeitpunkt wurde die Entwicklung von Bauflächen für bis zu 7.000 Wohneinheiten entlang dieser Haupterschließungstrassen vorgeschlagen, wobei die historische Dorflage Biestow freigestellt würde. Zudem sollte im zentralen Bereich eine großzügige, grüne Landschafts- und Frischluftachse freigehalten werden. Im Bereich des Kringelhofs wurde die Entwicklung eines Stadtteilzentrums mit hoher Bebauungsdichte empfohlen.

    Mit der Entwicklung eines eigenständigen Stadtteils sollten Flächen für Wohnen, Arbeiten, Versorgung und soziale Einrichtungen, Freizeit und Erholung an einem Standort gebündelt und somit Verkehre reduziert und urbane Dichten entwickelt werden. Der Stadtteil sollte unter den neuesten ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten realisiert werden. Die Umsetzung moderner Wohn- und Arbeitsformen würde damit an einem Standort in einem ganzheitlichen Konzept unter Berücksichtigung verschiedenster Nachfragegruppen erfolgen. Dabei müssten wirtschaftliche Verkehrsanbindungen ebenso berücksichtigt werden wie ein umfassendes ÖPNV-Angebot, ergänzt durch Formen moderner und nachhaltiger individueller Mobilität. Mit der ganzheitlichen Planung sollte die Anbindung an die Südstadt und die Innenstadt effektiv und nachhaltig realisiert werden sowie Verkehrsströme auf ÖPNV und nicht-motorisierten Verkehr gelenkt werden.

    Gleichwohl wurde der externe Erschließungsaufwand für diesen Standort aufgrund der langen zusätzlich benötigten Trassen als sehr hoch eingeschätzt. Auch aus umwelt- und naturschutzfachlicher Sicht werden weite Teile des Landschaftsraums auch heute als sehr wertvoll eingeschätzt (ca. 50 %), begründet durch die Vielzahl geschützter Biotope und kleinerer Stand-/Fließgewässer. Sie stellen bedeutsame Flächen des Biotopverbundes dar und begründen die zu erhaltende Freiraumachse.

    Weitere Teile des Landschaftsraums werden als wertvoll eingestuft und umfassen u.a. Flächen der Trinkwasserschutzgebietszone III, bedeutsame Kaltluftproduktionsflächen sowie Böden mit Bodenfruchtbarkeiten über dem Landesdurchschnitt. Die dort befindlichen Kleingartenanlagen „Damerow“, „Rostocker Greif e. V.“, „Satower Straße“ und „Bei den Akazien e. V.“ besitzen eine Bedeutung für die Mitversorgung benachbarter Stadtbereiche (Hansaviertel, KTV) mit Kleingartenparzellen. Zudem besitzt der Landschaftsraum einen hohen Wert für das Landschaftsbild.

    Es gilt die umwelt- und naturschutzfachlichen Belange im Verfahren zu betrachten.

    Parallel zu diesen Überlegungen hatten sich zwischenzeitlich mehrere Bürgerinitiativen gegen eine bauliche Entwicklung in Biestow gegründet. Nach der öffentlichen Vorstellung der ersten Planungsabsichten für den Raum Biestow wurde ein Beirat zur Begleitung des Vorhabens ins Leben gerufen. Ein Beirat ist eine besondere Form der Bürgerbeteiligung und ersetzt nicht gesetzlich vorgeschriebene Beteiligungsformen. Der Biestow-Beirat setzt sich zusammen aus VertreterInnen der Politik und Verwaltung sowie Bürgerinitiativen und Interessensverbänden, VertreterInnen aus dem Wohnungswesen, der Universität und EinwohnerInnen.

    2018 – Stadtteiluntersuchung im Rahmen der Neuaufstellung der FNP-Szenarien

    Ausgehend von der zu erwartenden Bevölkerungszunahme mit ihrer Entwicklungsdynamik in vielen Bereichen sowie vor dem Hintergrund der ebenfalls stark steigenden Nachfrage nach gewerblichen Bauflächen und den Entwicklungsabsichten für den Überseehafen zeichnete sich 2016 ab, dass der gegenwärtig rechtswirksame Flächennutzungsplan die zukünftig notwendige Entwicklung nur noch unzureichend abbildet.

    Das Schrittmaß, mit dem sich Rostock entwickeln sollte, bedurfte einer ganzheitlichen und zusammenhängenden Betrachtung. So wurde die Bürgerschaft zunächst über die beabsichtigte Neuaufstellung des FNP informiert (Vorlage Nr. 2016/IV/1959). Im Juli 2017 wurde daraufhin von ihr der Beschluss zur Neuaufstellung gefasst (Vorlage Nr. 2017/BV/2735).

    Die Vorüberlegungen zur Entwicklung eines neuen Stadtteils in Biestow wurden seither im gesamtstädtischen Zusammenhang und damit im Abgleich zu alternativen Standorten und Verteilungsmodellen weiterverfolgt. Im Jahr 2018 wurden im Rahmen einer frühen informellen Beteiligung der Öffentlichkeit, dem sogenannten „Stadtdialog zum Zukunftsplan“, verschiedene Szenarien zur Verteilung der Bedarfe an Wohn- und Gewerbeflächen im Stadtgebiet diskutiert. Im Wesentlichen wurde dabei zwischen der Verteilung der Bedarfe auf viele kleinere Bauflächen und der Konzentration in einem oder sogar mehreren großen Stadtteilen unterschieden.

    Als mögliche Standorte für einen neuen Stadtteil wurden neben Biestow nun auch Evershagen und Lichtenhagen betrachtet. Aus städtebaulicher und verkehrlicher Sicht wurde dabei dem Raum Biestow klar der Vorrang eingeräumt. Dies begründete sich vorwiegend mit der räumlichen Nähe zur Innenstadt und den günstigen Rahmenbedingungen für eine Anbindung an das bestehende Verkehrsnetz. Im Vergleich zu den anderen potenziellen Stadtteil-Standorten wurde die Möglichkeit einer Straßenbahnerschließung hier als am besten eingeschätzt, so dass der Stadtteil mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes sehr gut erreichbar wäre.

    Allerdings sind die Flächenpotenziale am Standort Biestow im Gegensatz zu den anderen beiden Standorten, an denen auch eine kleinteiligere bauliche Ergänzung der bestehenden Stadtteile möglich wären, nur in ihrer Gesamtheit entwickelbar. Weitere Ergänzungen können ohne die zusätzlichen Verkehrsanbindungen nicht realisiert werden.

    Aufgrund des 2016 sehr hoch prognostizierten Wohnraumbedarfes wurde in der Entwicklung eines neuen Stadtteils die Chance gesehen, in möglichst flächen- und ressourcensparender Weise ein urbanes Quartier für einen Großteil der zu erwartenden Einwohnerzahl entwickeln zu können. Zur Deckung des Bedarfs von 17.000 Wohneinheiten würde ein Stadtteil allein jedoch nicht ausreichen.

    Es sollten parallel dazu weitere Baugebiete entwickelt werden, deren Umsetzung wesentlich schneller zur Deckung der drängenden Bedarfe dienen würden und damit ein ausreichendes Maß an Flexibilität gewährleisten könnten.

    2020 – Änderung der Rahmenbedingungen und Risiken einer Stadtteilplanung

    Im Jahr 2020 wurde die Bevölkerungsprognose planmäßig aktualisiert und deutlich nach unten korrigiert. Der zusätzliche Bedarf reduzierte sich auf 8.400 Wohneinheiten.

    Die Planung und Umsetzung eines ganzen Stadtteils birgt damit hohe Risiken. Die Wachstumsprognose reicht gerade für die alleinige Entwicklung des Stadtteils Biestow aus, doch auf Änderungen der Bedarfsberechnungen könnte mit dem neuen FNP dann kaum reagiert werden. Für die Stadtentwicklung der nächsten Jahre bedeutet diese Konzentration auf nur einen Standort einen hohen Verlust an Flexibilität. Aktuell bereits bestehende Bedarfe könnten damit in naher Zukunft nicht gedeckt werden, denn dazu reichen die Reserven des wirksamen FNP nicht aus. Auch eine Flexibilität im Hinblick auf eine schrittweise Entwicklung in Abhängigkeit von sich ändernden Bedarfen wäre mit der Planung eines gesamten Stadtteils nicht mehr gegeben. Dieser müsste eine Mindestgröße von etwa 5.000 Wohneinheiten aufweisen, um die hohen Investitionen in die notwendige verkehrliche Erschließung und Ver- und Entsorgung sowie die Anlagen des Gemeinbedarfs zu rechtfertigen und kann letztlich nur in seiner Gesamtheit funktionieren. Es bleibt das Risiko einer Überdimensionierung.

    Zudem muss sichergestellt sein, dass die Entwicklung mit aller Konsequenz erfolgt. Als wesentliche Rahmenbedingung müsste die öffentliche Infrastruktur mit Beginn des Wohnungsbaus bereits zu großen Teilen realisiert sein. Dies bedeutet hohe finanzielle und organisatorische Anforderungen an die Erschließung des Stadtteils. Die Entwicklung müsste zügig und stetig erfolgen. Verzögerungen könnten die Umsetzung gefährden. Es müsste eine Priorisierung des Standortes in allen planenden Strukturen der Hanse- und Universitätsstadt Rostock (Verwaltung, Erschließungs- und Versorgungsträger, Wohnungsbauunternehmen usw.) erfolgen. Das heißt, dass hier personelle, finanzielle und organisatorische Ressourcen konsequent auf dieses Vorhaben gebündelt werden müssten. Die Stadt müsste in großem Maßstab in investive Vorleistungen gehen, womit ein hohes Risiko einhergeht.

    Mit den aktuell in Planung befindlichen großen Quartieren wird bereits ein großer Teil des prognostizierten Bedarfs an Wohnungen im Geschosswohnungsbau bedient. Diese Quartiersentwicklungen haben jedoch nicht den Umfang eines eigenständigen Stadtteils, sondern integrieren sich in bestehende Strukturen. Dazu zählt beispielsweise das Baugebiet am Südring („Groter Pohl“) in der Rostocker Südstadt. Hier können etwa 1.000 Wohneinheiten entstehen, welche bereits als Innenentwicklungspotenzial vom Gesamtwohnraumbedarf abgezogen wurden. Auch die Planungen für das Werftdreieck für etwa 700 Wohnungen oder das Warnow-Quartier im Bereich des Osthafens mit voraussichtlich etwa 900 Wohnungen sind bereits weit fortgeschritten. Die zuvor beschriebenen Qualitäten eines eigenständigen Stadtteiles können aufgrund der geringeren Anzahl an Wohneinheiten an diesen Standorten nicht erreicht werden.

    Von der Entwicklung eines Stadtteils in Biestow wären zudem auch Kleingärten betroffen, da zumindest für die verkehrliche Erschließung für den Straßen- und Straßenbahnanschluss an das bestehende Netz Teile von Kleingartenanlagen in Anspruch genommen werden müssten.

    2023 – Diskussionsstand zum Umgang mit den Potenzialflächen im Raum Biestow

    Nach der angepassten Haushalts- und Wohnraumnachfrageprognose in 2020 ist die Entwicklung eines Stadtteils aufgrund der genannten Risiken kritisch zu sehen. Die Verwaltung empfiehlt daher die Verteilung der zusätzlichen Flächenbedarfe im gesamten Stadtgebiet. Hinzu kommt, dass eine detaillierte Betrachtung der Innenentwicklungspotenziale sowie die Erhöhung der baulichen Dichten in laufenden Bebauungsplangebieten im Jahr 2023 ein zusätzliches Wohnraumpotenzial im Bestand ergab, wodurch nur noch ein Bedarf von etwa 4.700 Wohneinheiten im neuen FNP zu sichern ist. Damit wird die Mindestgröße für die Entwicklung eines Stadtteils von 5.000 Wohneinheiten nicht mehr erreicht.

    Um die Inanspruchnahme so gering wie möglich zu halten, wird von der Verwaltung geprüft, Teilbereiche im Raum Biestow im zukünftigen FNP als „Vorsorgeflächen“ darzustellen. Demnach würden hier keine Bauflächen dargestellt werden, sondern lediglich auf vorhandene, langfristig für eine bauliche Entwicklung geeignete Flächen hingewiesen werden, die von konkurrierenden Nutzungen oder Entwicklungen weitgehend freizuhalten wären, um auch über den Zeithorizont des neuen FNP hinaus geeignete Flächen für die Stadtentwicklung vorzuhalten.


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