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  • Ortsbeirat Biestow, 15.07.2025

    Ortsbeirat Biestow, 15.07.2025

    In der letzten Sitzung vor der Sommerpause kam am 15.07.2025 der Ortsbeirat Biestow zusammen. Gleich zu Erst verschoben wir ein Thema in die nächste Sitzung: Die Evaluation der Buslinie 26. Diese wurde vor einiger Zeit als Testlinie eingeführt und die RSAG möchte nun wissen, wie die Linie angenommen wird. Bitte nehmt euch daher gern die Zeit und kommt zur nächsten Sitzung des Ortsbeirates am 16.09.2025, damit wir die Linie halten können.

    Ausgehend von einer Anwohnerfrage aus den letzten Sitzungen diskutierten wir heute nochmals die Überquerung der Straße auf Höhe des Normas. Hier hatte ein Geh- und Sehbehinderter angeregt, einen Zebrastreifen oder ähnliche Verkehrsberuhigungen zu ermöglichen. Dies hat die Verwaltung nun abgelehnt und kurzfristig eine Stellungnahme vorgelegt. Diese umfasst jedoch nicht die Beantwortung aller Fragen aus dem Ortsbeirat und auch die Rohdaten zur Verkehrsmessung lagen nicht vor. Diese werde ich nun anfordern, um euch eine ausführlichere Bewertung der Lage anbieten zu können.

    Auch die Errichtung der Bank, die als Spende aus dem SBZ kommt, wurde erneut diskutiert. Ursprünglich sollte diese auf der Verlängerung des Kirchwegs in Richtung Kiefernweg errichtet werden – Exakt dort, wo früher schon eine Bank stand. Dies wird von Seiten des Amtes nun abgelehnt, weil dies die Bemähung des Grünstreifens verhindert. Alternativ soll mit den Mitteln nun eine Bank am Dorfteich ersetzt werden. Hierzu muss man aber wissen, dass die Bänke am Dorfteich im Eigentum der Stadt sind und diese zur Bewirtschaftung und ggf. Erneuerung verpflichtet ist. Wenn daher eine vom Verein getragene Bank an die Stelle aufgestellt wird, entfällt de facto die Aufgabe der Stadt und wir haben eine Bank weniger. Der Ortsbeirat hat sich daher gegen den Vorschlag ausgesprochen und regt stattdessen an, an der neuen Haltestelle im Biestower Damm, Ecke Neue Reihe, eine Bank zu errichten. Dazu sind aber Gespräche mit der RSAG von Nöten, da diese die Bank dulden muss. Das nehmen wir nun in Angriff.

    Ich wünsche allen Lesern einen schönen Sommer. Am 16.09.2025 ist wieder Ortsbeirat. Dort wird es neben der Buslinie um die Kriminalstatistik gehen. Die Auswertung der öffentlichen Auslegung zum B-Plan Nobelstraße verzögert sich übrigens bis in den Herbst 2025.


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  • Ortsbeirat Südstadt vom 03.07.2025

    Ortsbeirat Südstadt vom 03.07.2025

    Zwischen Hochhäusern, Hitze und Holzhalbinsel

    Ich hoffe, Sie alle haben die lodernde Hitze in der letzten Woche gut überstanden. Und wie könnte man eine Woche mit Tagen mit bis zu 35 grad Celsius im Schatten am besten ausklingen lassen? Richtig, mit einer Ortsbeiratssitzung – was denn auch sonst.

    Glücklicherweise waren die Themen am vergangenen Donnerstag der Hitze angemessen, also luftig und nicht allzu streitbar.

    Als erstes wurde uns die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vorgestellt. Erfreulicherweise sind in vielen Bereichen die Straftaten leicht oder sogar stark zurückgegangen. Dazu gehören insbesondere Diebstähle und Diebstähle von Wertgegenständen aus PKWs.

    Rohheitsdelikte – dazu zählt unter anderem Häusliche Gewalt – sind allerdings genauso wie Betrug und Schwarzfahren angestiegen.

    Hinsichtlich der Verkehrssicherheit kann folgendes gesagt werden: Im letzten Jahr gab es insgesamt 444 Verkehrsunfälle, von denen 21 Radfahrer und 7 Fußgänger betroffen gewesen sind. Allerdings gibt es keinen Unfallschwerpunkt, sondern diese teilen sich recht gleichmäßig auf das Stadtteilgebiet auf. Und falls Sie schon immer wissen wollten, wann die häufigsten Unfälle in der Südstadt passieren, kommt hier die Antwort fürs letzte Jahr: an Dienstagen im November zwischen 16 und 18 Uhr.

    Im Anschluss dazu haben wir uns mit dem Hochhauskompass auseinandergesetzt, der für die Stadt ausgearbeitet wurde. Der Kompass beinhaltet sozusagen potentielle Bauflächen sowie die grundlegenden Prinzipien, die beim Hochhausbau in Rostock im Allgemeinen und in den einzelnen Stadtteilen beachtet werden sollten. Möglich Standorte sind zum einen der Kesselborn – wo ja auch bereits erste Baumaßnahmen stattfinden – und zum anderen um den ÖPNV-Haltepunkt Südstadt-Center herum – eine Idee, die schon früher nicht auf großen Anklang bei den OBTR-Mitgliedern gestoßen ist.

    Dazu kam noch eine Beschlussvorlage zur Einrichtung einer Nebenstelle der Förderschule Warnowschule Rostock in der Pawlowstraße 15a. Die Schule hat ihren üblichen Standpunkt im Nordwesten Rostocks in der Helsinkier Straße 20. Im Zuge der Anmeldungen zum Schuljahresbeginn 25/26 ergaben sich jedoch deutlich höhere Schülerzahlen, als in der Prognose der Schulentwicklungsplanung angenommen. Das eigentliche Schulgebäude kann die Bedarfe des kommenden Schuljahres nicht decken. In enger Abstimmung mit den entsprechenden Akteuren wurde deshalb die Entscheidung zur Nutzung des Gebäudes in der Pawlowstr. 15a in 18069 Rostock getroffen. Die ehemalige „Kita Gänseblümchen“ erfüllt alle grundlegenden Rahmenbedingungen für die Nutzung des Gebäudes durch die Warnowschule.

    Jetzt wird’s noch ein letztes Mal für alle Autofahrer und Autofahrerinnen wichtig: Die L22 wird vom 11.08.-18.08.2025 vollgesperrt, da die Bahngleise auf Höhe der Holzhalbinsel – von der Vorpommern-Brücke kommend – erneuert werden müssen. Im Zuge dessen muss damit gerechnet werden, dass der Verkehr in der Südstadt zunehmen wird. Die RSAG führt zur Vollsperrung am 10.7.2025 um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung durch.

    Hiermit entlasse ich Sie in die wohlverdiente Sommer- und Urlaubszeit. Und von mir hören Sie erst nach der nächsten OBR-Sitzung im September wieder, denn im August ist Sommerpause.

    Also, bis dahin!

  • Ortsbeirat Südstadt, 05.06.2025

    Ortsbeirat Südstadt, 05.06.2025

    Schrödingers Baugebiet oder vom Unmut eines Wohnblocks

    Entgegen aller Erwartungen und Vorhersagen glich diese Sitzung nicht dem Hamsterrad der letzten Monate – vielmehr war sie sehr abwechslungsreich.

    Die Ernst-Haeckel-Straße ist Zeuge eines experimentellen Schauspiels, das nicht mal der Wissenschaftler Erwin Schrödinger hätte besser inszenieren können. Anwohner der Straße waren schon einmal an den OBR herangetreten, um Infos darüber zu bekommen, warum dort an einem unbebauten Grundstück Arbeiten stattfanden. In der Sitzung vom letzten Donnerstag konnte zumindest ein wenig Licht ins Dunkel gebracht werden: Diese besagte Fläche wurde im Rahmen eines Grundstücktausches vor ein paar Jahren an eine Tochterfirma der OSPA getauscht. Diese plant nun dort ein Wohngebäude mit 20 Wohneinheiten zu errichten. So weit, so gut. Allerdings konnten wir den Sorgen der Bewohner über zu hohe Verschattung, Befürchtungen über mangelnde Bauabstände oder fehlende Bürgerbeteiligung nur bedingt besänftigen. Das Problem? Der Bauantrag ist nämlich noch nicht beschieden, dementsprechend finden auch keine offiziellen Arbeiten an dieser Fläche statt und der OBR ist offiziell nicht über das Vorhaben informiert. Wir wussten nur deshalb Bescheid, weil wir intensiv nachgeforscht hatten. Die bisherigen Bauarbeiten, die die Anwohner beobachten konnten, betrafen das Umlegen der dortigen Fernwärmeleitung. Auf solch einer darf nämlich kein Haus gebaut werden. Diese Bauarbeiten fanden getrennt von dem Bauantrag statt, in der Hoffnung, dass das Vorhaben genehmigt wird (wenn nicht wurde die Leitung umsonst umgelegt). Offiziell wird noch nicht gebaut, aber es wird gebaut: Schrödingers Baugebiet halt. Die Bedenken der Bürger haben wir entgegengenommen, wir können aber erst im Rahmen der Möglichkeiten agieren, wenn uns der Bauantrag offiziell vorliegt. Dies sollte im Herbst 2025 der Fall sein.

    Uns lagen auch einige Anträge vor. Der OBR hat einem Antrag des OBR-Stadtmitte zugestimmt, in dem es darum geht, die maximale Fördersumme aus dem Ortsbeiratsbudget für natürliche Personen von 500 auf maximal 2000 Euro zu erhöhen. Ziel ist es, gemeinnützige Initiativen den Zugang zu Fördermitteln zu entbürokratisieren – um größere Summen zu erhalten, müssten diese Initiativen immer eine Vereinsstruktur vorweisen, auch wenn es sich nur um einmalige Förderzwecke handelt.

    Am Mittwoch vor der OBR-Sitzung hat die Bürgerschaft auch auf Treiben der SPD-Fraktion die Räumung der Flächen „Beim Pulverturm“ beschlossen. Zur Widerherstellung der Sicherheit und der Reduktion der Brandgefahr soll die Fläche so schnell wie möglich geräumt werden.

    Zur Freude des Kulturausschusses des OBR, in dem ich Mitglied bin, kam auch kulturelle Themen zur Sprache. Die städtische Kulturkoordinatorin Frau Nagorny hat uns den bisherigen Ablauf und die nächsten Schritte bei der Entwicklung des Kulturentwicklungsplans erläutert. Die Hansestadt hat nämlich beschlossen, einen Plan zur Kulturentwicklung in der Stadt für den Zeitraum von 2025 bis 2035 auszuarbeiten und dann umzusetzen. Im Dezember bis Februar fand in diesem Zusammenhang eine Online-Bürgerumfrage statt, bei der die Einwohner und Einwohnerinnen ihre Anregungen einbringen konnten. Vom 7. bis zum 24. Juli gibt es eine Ausstellung zu den Ergebnissen im Rathausfoyer, am 22.6 findet eine Infoveranstaltung der Oberbürgermeisterin zum Thema statt und im Oktober wird der Kulturentwicklungsplan voraussichtlich im OBR vorgestellt. 

    Hinzu kommt, dass ein Antrag, den der Kulturausschuss dank meiner Initiative in den OBR eingebracht hat, mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Dieser sieht vor, dass Oberbürgermeisterin damit beauftragt wird, Wege und Möglichkeiten zum Erweiterungsbau des SBZ „Heizhaus“ zu prüfen und die Ergebnisse mitzuteilen. Als sozialer und kultureller Treffpunkt ist das SBZ ein Eckpfeiler des Gemeinschaftslebens in der Südstadt und wird von Einwohnern aller Generationen gerne genutzt und geschätzt. Seit langem stößt insbesondere der Standort „Heizhaus“ an seine räumlichen Grenzen, weshalb vor ein paar Jahren schon einmal ein Erweiterungsbau auf der To-Do-Liste stand. Der Antrag geht nun zum Beschluss in die Bürgerschaft  – auch aber nicht nur, um das Thema wieder in die Köpfe der Bürgerschaftsmitglieder zu bringen – sodass bei Zustimmung die Verwaltung am Zug ist.

    Um wie immer mit einer positiven Nachricht abzuschließen: Der OBR hat dem Verein Straßensport e. V. 2000 Euro aus dem Ortsbeiratsbudget bewilligt. Mit diesen Mitteln möchte der Verein Sportmatten anschaffen, um neue Kurse im Kickboxen für verschiedene Altersgruppen anzubieten sowie das Funktionelle Fitnesstraining weiterhin sicher durchführen zu können.

  • Ortsbeirat Biestow, 20.05.2025

    Ortsbeirat Biestow, 20.05.2025

    Diesmal ging es schnell im Ortsbeirat Biestow: Nach einigen Terminklärungen durch die Vorsitzende diskutierten wir das weitere Vorgehen zur Auslegung des B-Plans Nobelstraße. Bis zum 30.05.2025 können hier noch Anwohnerinnen und Anwohner ihre Hinweise einreichen. Und auch wenn unsere Änderungsanträge durch die Bürgerschaft abgelehnt wurden, gaben wir zu Protokoll, dass wir an deren Intention festhalten. Auch einigten wir uns auf Vorschlag eines Anwohners auf die Forderung, dass der Ausgleich an Grünpflanzen des B-Plan-Gebietes nicht irgendwo in der Rostocker Heide erfolgen dürfe – Die Ausgleichsmaßnahmen müssen möglichst direkt im Stadtteil Biestow erfolgen. Nach Ende der offiziellen Auslegung werden wir zeitig das Stadtamt einladen, um die eingegangenen Anregungen zu sichten. Dies soll im Idealfall schon am 17.06.2025 erfolgen. Sollte dies für die Stadtverwaltung zu zeitig sein, werden wir auf den 15.07.2025 ausweichen.

    Klarheit erhielten wir nun auch in der Frage der geschenkten Parkbank. Diese wurde auf einer der letzten Sitzungen des Ortsbeirates diskutiert: Bei dem Weg an der Kirche, der den Hirtenweg verlängert (Offizieller Name: Biestow Ausbau) wird eine marode, alte Bank entfernt und durch diese neue ersetzt. Sorgen anwesender Gäste, dass dadurch die Brut der hiesigen Turmfalken gestört wird, konnten schnell zerstreut werden.


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  • Ortsbeirat Südstadt 8.5.2025

    Ortsbeirat Südstadt 8.5.2025

    Der Ortsbeirat als Hamsterrad oder die nicht endende Geschichte

    Das Hauptthema der letzten beiden Ortsbeiratssitzungen war das mittlerweile klassische Dauerbrennerthema des Stadtteils: das Südstadt-Center. Im April waren die verschiedensten Vertreter der Ämter zum gegenseitigen Austausch zu Gast. Der Erkenntniszuwachs? Begrenzt, um es kurzzufassen. Mit dieser eher nüchternen Bilanz ging der Ortsbeirat in die Maisitzung, in der es gleich mehrere Anträge zum Thema Südstadt-Center gab. Die CDU wollte, dass die Oberbürgermeisterin verpflichtet wird, Ersatzräumlichkeiten in städtischem oder landeseigenen Besitz bzw. Freiflächen für Container zu finden, um Ausweichflächen für die Arztpraxen zu haben und so die medizinische Versorgung sicherzustellen. Allerdings wurde dieser Vorstoß mit großer Mehrheit abgelehnt, weil es zum einen keine verfügbaren Flächen in der Südstadt gibt und weil zum anderen so der Druck auf den Vermieter, die Situation zu verbessern, gänzlich reduziert wird. Die Linke wollte mit ihrem Antrag einen Arbeitskreis ins Leben rufen, der die Voraussetzung für eine aktive Beteiligung an einem theoretischen Zwangsenteignungsverfahren vorbereitet. Getreu dem Motto: Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis. Auch dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt, da die Zwangsenteignung von allen Akteuren als sehr unwahrscheinlich eingestuft wird und da Begehrlichkeiten geweckt werden könnten, die den Preis in die Höhe treiben könnten. Dafür haben die Mieter und Mieterinnen im Center eine Mieternotgemeinschaft gegründet, sodass die entsprechenden Kosten für Strom und Wärme direkt an die Stadtwerke überwiesen werden. Die Gefahr, dass beides abgestellt wird, wird so gebannt.

    Ansonsten gab’s für uns eine neue Informationsvorlage zum Bau eines 7-stöckigen Gebäudes voll Büroflächen am Kesselborn. Dieses soll wie die anderen auch mit Solaranlagen ausgestattet werden und eine begrünte Fassade bekommen.

    Um den Bericht mit schönen Nachrichten ausklingen zu lassen: Der Ortsbeirat konnte noch 3 Budgetanträge absegnen. Der Rostocker FC erhielt ca. 2500 Euro aus dem Ortsbeiratsbudget, um Spielfelder anzuschaffen. Die Kleingartenanlage „Goldwiese“ erhält ebenfalls 2500 Euro, allerdings um einen Kinderspielplatz zu errichten. Zuletzt erhielt der Verein „Wohltat e. V.“ 650 Euro, um Essensbehälter für den hygienischen Transport anzuschaffen.

    Und mit diesen Schlussworten:

    Bis zum nächsten Tag im Hamsterrad!

  • Bericht zur Bürgerschaft, 30.04.2025

    Bericht zur Bürgerschaft, 30.04.2025

    Langweilig wird es sicherlich nie in der Rostocker Bürgerschaft, das ist Fakt: Zur neunten Sitzung in der aktuellen Wahlperiode kam am 30.04.2025 die Rostocker Bürgerschaft zusammen und musste sich neu sortieren. Denn die BSW-Fraktion ist nach nicht mal einem Jahr zerfallen: Zwei Mitglieder schlossen sich der Fraktion DIE.Linke an, unter anderem ist dies der ehemalige Fraktionsvorsitzende des BSW. Eine weitere Person schließt sich dem Rostocker Bund an, welcher mit Stand 01.05.2025 den Rang einer Fraktion erreichen wird. Als Reaktion auf den Zerfall wurden sämtliche Anträge der BSW-Fraktion von der Tagesordnung genommen.

    Vertagt wurden die Anträge der Linken und der CDU zum Südstadt-Center und dem Klenow-Tor. Diese befassen sich mit dem möglichen Erwerb der Standorte sowie einer Suche nach alternativen Standorten für die Ärzte in den jeweiligen Stadtteilen, wenn die Zustände in den Centern sich weiter verschlimmern. Da beide Anträge nicht in den Ortsbeiräten Groß Klein und Südstadt diskutiert wurden, veranlassten wir eine Vertagung. Gerade bei solch sensiblem Themen sollten die zuständigen Ortsbeiräte nicht übergangen werden.

    Eine CDU-Initiative von 2019 aufgreifend, legte die CDU-Fraktion einen Antrag zur Optimierung der Versorgung mit öffentlich nutzbaren Toiletten vor: Die Nette Toilette. In vielen Städten hat sich das Projekt bereits etabliert und hat zum Ziel, die Versorgungsstruktur durch gewerbliche Strukturen zu ergänzen. Dabei sollen insbesondere Gastronomiebetriebe, Hotels, Einkaufszentren und öffentliche Einrichtungen berücksichtigt werden. Der Fokus möge dabei auf der Innenstadt, Kröpeliner-Tor-Vorstadt, den Stadthafen, Warnemünde und Markgrafenheide liegen, führten die Antragsstellenden auf. Auch wenn wir als SPD-Fraktion das Ansinnen grundsätzlich unterstützen, darf eine solche Initiative nicht das strukturelle Kernanliegen der Daseinsvorsorge ersetzen: „Es muss endlich das eigentliche Toiletten-Konzept fertig gestellt werden“, betonte unser Mitglied Sandra Wandt. Initiativen wie die Nette Toiletten würden zwar für Abhilfe sorgen, können aber nur die städtische Versorgung ergänzen. Nach einer kurzen Debatte wurde der Antrag, unter anderem mit den Stimmen der SPD, angenommen.

    Einer Initiative für eine öffentlichkeitswirksame Kampagne über die Gefahren des Badens in der Ostsee der Linken-Fraktion stimmten wir ebenfalls zu, wunderten uns aber über den Charakter des Antrages. Denn Vorschläge für solche Projekte können auch ohne formale Einreichung eines Antrages geäußert werden. Auch zeigt die Stellungnahme der Verwaltung sehr deutlich, dass bereits sehr vieles getan wird. Für die SPD-Fraktion erkläre Kira Ludwig das Votum: „Auch wenn es ein Schaufensterantrag ist, werden wir zustimmen. Es hilft aber alles nichts, wenn die Leute nicht schwimmen können. Ich hoffe daher sehr, dass wir [die Bürgerschaft] mit einem ähnlichen Enthusiasmus agieren, wenn es endlich wieder um die Frage geht, wie wir das Schwimmenlernen in den Grundschulen verbessern möchten!“. Der Antrag wurde angenommen.

    Im Rahmen von gleich zwei Anträgen befasstem wir uns mit der Digitalisierung der Rostocker Verwaltung. Die CDU regte an, KI-gestützte Chat-Bots einzurichten, um die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürger zu beschleunigen. Auch sollen so die internen Abläufe beschleunigt werden. Der zuständige Senator von Wrycz Rekowski machte klar: „Um Ihre Anträge realisieren zu können, braucht es eine ganze Reihe an Rahmenbedingungen: Auf jeden Fall muss zu Erst unser eigenes Rechenzentrum fertig werden. Gerade in Zeiten wie heute ist es sehr wichtig, jederzeit der Herr über die eigenen Daten zu sein“. Um das Vertrauen in die Digitalisierung der Verwaltung zu stärken, sollten realistische Schritten gegangen werden, betonte Sandra Wandt aus der SPD-Fraktion. Wichtig sei daher das Erwartungsmanagement: Bis eine vollumfängliche KI-gestützte Verwaltung eingeführt ist, vergehen noch Jahre. Zugleich sollte die letzte Entscheidung immer ein Mensch treffen.

    An diesem Punkt setze auch ein zweiter Antrag der Grünen zur digitalen Souveränität in der Verwaltung an, im Zuge dessen auf Open-Source-Lösungen aus dem deutschen oder europäischen Raum gesetzt werden solle. Garniert wurde der Antrag leider durch einige Querverweise gegen US-amerikanische Firmen. Auch wenn die aktuelle politische Administration der USA ganz sicher nicht unseren Vorstellungen entspricht, passten diese Einlassungen der Antragsteller nicht zum Thema. Wir unterstützten daher einen Änderungsantrag der CDU, welcher die Intention in einem professionelleren Rahmen bettete. Unser Senator von Wrycz Rekowski holte auch hier das Thema auf den Boden der Tatsachen zurück: „Viele kommunale Aufgaben werden durch gesonderte Softwares erledigt. Da gibt es nur ein Programm, auf das wir zugreifen können!“ Man müsse sich daher ehrlich machen, welche realistischen Möglichkeiten bestehen – Nicht jede kommunale Aufgabe wird durch Word und Excel erledigt. Beide Anträge wurden letztendlich angenommen.

    Sehr gern unterstützten wir eine Initiative der Grünen, dass auf der großen Halle der Mittagsmatrosen eine PV-Anlage errichtet werden sollte. Die Mittagsmatrosen produzieren in dieser ab dem kommenden Jahr (hoffentlich) einen Großteil der Mahlzeiten für die Schulspeisung in Rostock. Auch dieser Antrag ist redundant mit einer Beschlusslage der Rostocker Bürgerschaft: Per Grundsatzbeschluss sollten eigentlich alle kommunalen Dächer mit PV-Anlagen versehen werden, wenn dies denn technisch möglich wäre. Der Antrag ist somit nicht schädlich, betont aber eher das generelle Vorgehen. Nachdem auch geklärt war, dass der Eigentümer der Halle dem Vorhaben positiv gegenübersteht, war eine Zustimmung somit für uns in Ordnung.

    Nach dem Durchstimmen einiger Beschlussvorlagen zur Anpassung der Baumschutzsatzung, der Verlängerung des Sanierungszentrums Stadtzentrum 2035 und der Umsetzung der EU-Charta zur Gleichstellung diskutierte die Bürgerschaft in der Fragestunde auf Antrag der AFD-Fraktion den Umgang mit dem Sahaba-Gemeindezentrum in Evershagen. Scheinbar ohne Kenntnis der eigentlichen Sachlage philosophierte der AFD-Vertreter minutenlang über eigene Interpretationen von Baurecht und war sich auch nicht zu Schade, aus einem älteren NPD-Antrag in der Rostocker Bürgerschaft zu zitieren. Statt konkreten Erklärungen zum Sachverhalt sprach dieser von Angst, die nach seiner Auffassung allen Betroffenen Ketten auflegt. Die undankbare Aufgabe zum Sortieren der AFD-Aussagen fiel Senatorin Fischer-Gäde zu. Diese erklärte sehr genau, wie sich die Stadtverwaltung im Rahmen des Baurechtes bewegt und rückte die inhaltlichen Fehler gerade: Aspekte des Lärmschutzes und des Nachbarschutzes werden hier diskriminierungsfrei erfolgen. Die Bürgermeisterin ergänzte sehr offen: „Es würde uns sehr gut tun, anzuerkennen, dass dies eine sensible Situation ist. Daher schauen wir sehr genau hin und umso wichtiger ist es hier, auf demokratisch legitimierten Rechtsgrundlagen zu agieren. Vermutungen, Annahmen und die Unterstellung von Ängsten sind hier keine Grundlage für Arbeit einer Verwaltung.“ Am 28.05.2025 wird die Oberbürgermeisterin eine Einwohnersprechstunde in Evershagen durchführen.


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  • Jetzt sind alle gefragt! Die Auslegung des B-Plans „Nobelstraße“ startet

    Jetzt sind alle gefragt! Die Auslegung des B-Plans „Nobelstraße“ startet

    Jetzt gilt es: Der B-Plan (kurz für Bebauungsplan) „Nobelstraße“ zur Bebauung der sogenannten „Freiflächen“ südlich des Sildemower Weges wird öffentlich ausgelegt: Vom 28.04.2025 bis 30.05.2025 können Hinweise aus der Bevölkerung eingereicht werden. Online geht dies über die Website der Rostocker Bauleitplanung und auf dem Bau- und Planungsportal des Landes M-V. Zusätzlich werden die Unterlagen während der Veröffentlichungsfrist im Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Mobilität, Neuer Markt 3, 18055 Rostock im 1. OG (Raum 218) öffentlich ausgelegt.

    Eine Beteiligung an dieser Auslegung ist extrem wichtig, um ggf. noch Änderungen im B-Plan ermöglichen zu können. Erst nach diesem öffentlichen Verfahren wird der eigentliche B-Plan fertiggestellt und zum Beschluss vorgelegt. Ja mehr noch: Nach der öffentlichen Auslegung ist die Stadtverwaltung dazu verpflichtet, sämtliche Hinweise zu beantworten in einem Abwägungsbeschluss den Gremien der Rostocker Bürgerschaft vorzulegen. Für diese und den Ortsbeirat Biestow ist der Abwägungsbeschluss somit eine wichtige Informationsquelle, um neue Änderungsanträge einzureichen und abstimmen zu lassen. Auch wenn die ersten vier Änderungsanträge des Ortsbeirates Biestow allesamt durch die Rostocker Bürgerschaft abgelehnt wurden, bleiben wir genau hier am Ball und werben herzlich darum, dass sich möglichst viele Menschen an der Auslegung beteiligen.

    Zur Erinnerung: Der B-Plan erstreckt sich zumindest in Teilen über jenes Gebiet, das vor einigen Jahren als „Groß Biestow“ von sich Reden machte. Die jetzige Version ist deutlich kleiner, umfasst aber dennoch 400 Wohneinheiten und einen erheblichen Geschossneubau. Zugleich plant die Gemeinde Papendorf direkt nebenan (unmittelbar südlich des Park&Ride-Parkplatzes „Südblick“) ein eigenes Wohngebiet mit ebenfalls bis zu 400 Wohnheiten. Auf Seiten des Rostocker B-Plans sind 200 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern, 100 in genossenschaftlichem Wohnen und 100 in Einfamilienhäusern vorgesehen. Zwischen diesem Gebiet und der Nobelstraße baut Papendorf ein weiteres Wohngebiet in ähnlicher Größe inklusive Markt und betreutem Wohnen. 

    Sehr herzlich lade ich alle Menschen ein, sich mit dem Thema auseinander zu setzen und sich ein eigenes Urteil zu bilden. Aber einige Punkte würde ich dennoch gerne hervorheben, die teilweise positiv, aber auch teilweise negativ zu bewerten sind:
    a) Neben einigen Baufeldern für Eigenheime ist auch die Errichtung von Mehrgeschossern geplant. Diese finden sich unter anderem „oben rechts“ in den Arealen 2 und 4. Dies ist für den Übergang zwischen dem Bestandsgebiet wenig zielführend und hätte über den Änderungsantrag des Ortsbeirates korrigiert werden können.
    b) Das gesamte Gebiet umfasst keinerlei soziale Infrastruktur: Nachdem Papendorf für sein B-Plan-Gebiet eine Kita gestrichen hat, zählt die neue Kita im Bestands-Biestow als einziges Einzugsfeld. Weitere Begegnungsräume sind nicht geplant.
    c) Der Spielplatz des Gebietes wurde sehr weit nördlich an die Grenze zum Sildemower Weg angeordnet. Dies ist eine Konsequenz der Wasserrückhalteplanungen in den grünen Feldern des B-Plans.
    d) Die mittelfristige verkehrliche Erschließung fokussiert sich ausschließlich auf den PKW-Verkehr: Es wird kein Bus in das Gebiet fahren und als einzige ÖPNV-Anbindung gilt die Straßenbahnhaltestelle „Südblick“. Gleichzeitig wird im südlichen Teil eine Trasse freigehalten, falls irgendwann eine Straßenbahnerweitung vom „Südblick“ in Richtung Reutershagen kommen könnte. Dazu gibt es keine konkreten Planungen.
    e) Die Planungen zum B-Plan „Nobelstraße“ und die Planungen von Papendorf zu einem weiteren B-Plan beißen sich mit der Realität der P&R-Konzeptes. Dieses sollte eigentlichen einen erheblichen Ausbau der Kapazitäten des Parkplatzes am „Südblick“ ermöglichen. Passiert ist aber noch nicht viel.
    f) Auf dem Gebiet des B-Plans von Papendorf wird ein neuer Discounter entstehen. Dieser steht aber mit dem Rücken zum B-Plan „Nobelstraße“ und ist fußläufig somit nur schwerig zu erreichen.

    Die Liste der Themen zum B-Plan könnte man noch länger machen. Wichtig ist nun aber erstmal, dass sich viele Menschen aus dem Stadtteil mit der Thematik auseinandersetzen und darüber nachdenken, wie das neue Wohngebiet auf ihre persönliche Lebensqualität in Biestow wirken wird. Es wäre großartig, wenn möglichst viele Hinweise und Ideen bei der Stadtverwaltung eingehen würden, um den B-Plan so gut wie möglich in den Bestand unseres Stadtteil eingliedern zu können.

    Viele im angrenzenden Sildemower Weg lebende Anwohnerinnen und Anwohner haben sich auf den letzten Sitzungen des Ortsbeirates Biestow eingebracht. Dafür bin ich sehr dankbar – Zumal eine Mehrheit der Anwesenden keinesfalls gegen eine grundsätzliche Bebauung war und auch ein mehrgeschossiges Bauen in dem B-Plan akzeptiert wurde. Dies ist auch mein Kurs: Die kritische Begleitung des Projektes, ohne jegliche Fundamentalopposition, sollte hier der Ansatz sein, um gute Vorschläge aus Biestow in den stadtweiten Gremien der Rostocker Bürgerschaft mehrheitsfähig zu machen.  


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