Schlagwort: Sport

  • Fahrradstraße nach Sildemow (?)

    Fahrradstraße nach Sildemow (?)

    Fast ein Jahr ist es her – Da beschloss die Rostocker Bürgerschaft nahezu einstimmig einen Antrag des Ortsbeirates Südstadt, in dem der Lückenschluss des Fuß- und Radwegenetzes aus der Schwaaner Landstraße nach Sildemow auf den Weg gebracht wurde. Die Stadtverwaltung sollte prüfen, welche Maßnahmen sinnig wären. Schließlich reicht die Diskussion um die Nutzung der Straße schon viele Jahre zurück: Immer mehr Verkehrsberuhigungen wurden vorgekommen, es wurde viel kontrolliert und überlegt, was denn nun die eigentliche Aufgabe der Schwaaner Landstraße sei.

    Fakt ist: Obwohl die Nobelstraße als Haupteinfallsstraße in den Rostocker Süden erschlossen ist, nutzen noch immer Viele die Schwaaner als Schleichweg, um Stau und Ampeln zu umgehen. Auch Transporter und LKWs sind oft genug auf der Straße anzutreffen, so dass täglich bis zu 1.500 Autos zwischen dem Sildemower Weg und der Dorothea-Erxleben-Straße einfahren.

    Fakt ist aber auch: Die Schwaaner Landstraße ist eigentlich eher für die Nutzung der direkten Anwohnerinnen und Anwohner gedacht und nicht (mehr) als Transitstraße des Pendlerverkehrs. Es ist daher wenig verwunderlich, dass von Selbigen immer wieder Sorgen und Hinweise bzgl. der Nutzung der Straße geäußert werden. Die Nutzung per Fahrrad, Inliner, Kinderwagen und co. nimmt dabei immer mehr zu. Es müsste also eine Verkehrsberuhigung her.

    Auf dem Rostocker Gebiet wurden bereits viele Maßnahmen ergriffen: Aufpollerungen und Fahrbahnverengungen tun ihr Üblichstes. Daher liegt das Kernproblem im Landkreis – Die Straße vom Ortsausgangsschild bis zur Kreuzung nach Sildemow liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Papendorf. Mit dem Ergebnis, dass der Fuß- und Radweg direkt an den Stadtgrenzen endet. Wir sprechen hier über knapp 700 Meter Strecke „Niemandsland“, die zwei gut ausgebaute Fuß- und Radnetze trennen:

    Skizze der fraglichen Strecke, Grafik entnommen aus GeoportRostock

    Eigentlich hatte der Ortsbeirat Südstadt den Bau eines neuen Fuß- und Radweges parallel zur Auto-Straße vorgeschlagen. Dies hätte aber sehr lange gedauert: Denn neben der Koordinierung zwischen Rostock und Papendorf hätten auch noch Grundstücksfragen mit privaten Eignern geklärt und finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen. Wenn man sich andere Projekte im Rostocker Süden anschaut (Pulverturm, Groter Pohl, Brahestraße oder Ziolkowskistraße), so drängt sich hier automatisch die Sorge auf, dass bis zur Umsetzung solch eines Bauprojektes noch locker 10 Jahre hätten vergehen können.

    Daher legt die Verwaltung für den oben zu sehenden Streckenabschnitt nun einen Alternativvorschlag vor: Die Umwidmung der Schwaaner Landstraße zur Fahrradstraße – Als Modellvorhaben zeitlich limitiert auf ein Jahr. Die verkehrlichen Auswirkungen wären laut Vorlage der Verwaltung wie folgt:

    Fahrradstraßen sind für Kraftfahrzeuge gesperrt, sofern durch ein Zusatzschild nichts Anderes geregelt ist. Das Zusatzzeichen kann etwa für Personenwagen, Motorräder oder Anlieger gelten. In Fahrradstraßen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Daran müssen sich alle Fahrzeuge halten, also Fahrräder ebenso wie gegebenenfalls Autos. Der Radverkehr hat auf Fahrradstraßen Vorrang. Das Nebeneinanderfahren ist zulässig. Allerdings gilt auch in Fahrradstraßen das Rechtsfahrgebot. Beim Überholen müssen Kraftfahrzeuge mindestens 1,5 Meter seitlichen Abstand zu den Radfahrern halten“.

    Mit anderen Worten: Aus der „normalen“ Straße wird ein XXL-Fahrradweg, den bei ausreichender Beschilderung die hiesigen Anwohnerinnen und Anwohner weiter nutzen könnten. Die Frage des „Anwohner frei“ oder „Anlieger frei“ ist noch nicht zu Ende diskutiert, da auch die knapp 700 Gartenparzellen am Stadtende nicht vergessen werden sollten. Übrigens: Neben dem Aufstellen neuer Verkehrsschilder würde an der Kreuzung zum Sildemower Weg eine neue Temposchwelle installiert werden.

    Ihr merkt also, dass die Umwidmung des Streckenabschnittes eine signifikante Veränderung der Straßennutzung zur Folge hätte. Und ich gebe offen zu: Bei der ersten Lektüre des Vorschlages war ich hoch skeptisch. Die Gedankengänge nachfolgend kurz in einigen Punkten skizziert:

    1. 1.500 PKW-Nutzungen pro Tag können nicht über Nacht wegdeklariert werden, ohne dass es Auswirkungen auf die umliegenden Straßen hat. Allerdings sind von dieser Zahl die Pendlerströme abzuziehen, die eigentlich nicht mehr auf der Straße fahren sollten und regionale Anlieger (Anwohnerinnen und Anwohner, Besitzer der Kleingärten u.ä.) müssen die Straße auch weiterhin nutzen können.

    2. Es ist in der Tat so, dass dieses „Niemandsland“ zwischen den beiden Fuß- und Radnetzen verkehrlich wenig Sinn macht und eine grundsätzliche Lösung gefunden werden muss. Der einjährige Modellversuch kann hier als Testballon gesehen werden, ob eine tatsächliche Umwidmung der Straße Sinn macht.

    3. Dies ist im Endeffekt mein Hauptargument für den Modelversuch: Wie ihr wisst, wird es aufgrund der Eisenbahnbrückensanierung am Goetheplatz bald zu erheblichen Einschränkungen im PKW-Verkehr kommen. Die Schwaaner Landstraße wurde in verkehrliche Planung der Umleitungen nicht mit einbezogen: Während also andere Straße umgeleitet und verengt werden, bleibt diese wie gehabt. Als Ergebnis droht daher ein erheblicher Ausweichverkehr aus der Nobelstraße, da so beispielsweise die morgendlichen Pendler über die Schwaaner Landstraße in die Erich-Schlesinger-Straße und dann zur Hundertmännerbrücke fahren und einen großen Teil der Staus und Verkehrsbehinderungen umfahren könnten. Sowas spricht sich schnell rum.

    Heißt also: Wenn der Zugang zum Wohnen und Gärten an der Schwaaner Landstraße auch weiterhin durch eine zusätzliche Beschilderung gewährleistet wird UND die Fahrradstraße auch durch polizeiliche Kontrollen durchgesetzt wird, hat die Idee der zeitlich limitierten Umwidmung durchaus Potential – Vor allem, wenn sie parallel zur Brückensanierung erfolgt.

    Mir ist an dieser Stelle sehr an eurer Meinung gelegen: Wir werden am 05.05.2022 im Ortsbeirat Südstadt das Thema diskutieren und ich würde sehr gern eure Meinungen und Anregungen mitnehmen. Daher diskutiert gerne mit!


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  • Ortsbeiratsetat Südstadt – Das haben wir 2021 mit dem Geld gemacht

    Ortsbeiratsetat Südstadt – Das haben wir 2021 mit dem Geld gemacht

    Seit drei Jahren haben die Ortsbeirate in der Hansestadt Rostock die Möglichkeit, mit einem eigenen Budget Projekte und Ideen im Stadtteil direkt zu unterstützen. Ziel sollte es dabei sein, möglichst unkompliziert und flexibel agieren zu können und den Ortsbeiräten mehr Gestaltungsraum zu geben. Solltet ihr nochmal genauer nachlesen wollen, wofür die Etats der Ortsbeiräte gedacht sind, wie hoch sie sind und wer antragsberechtigt ist, empfehle ich euch meinen Artikel zur Verteilung der Mittel aus dem letzten Jahr.

    Wichtig ist dabei Transparenz und ein Agieren auf Augenhöhe. Daher möchte ich euch auch in diesem Jahr einen Einblick darin geben, was wir mit den Geldern angefangen haben. Denn auch dieses Jahr stand im November kurz vor Antragsschluss fest, dass wir unsere Mission erfüllt haben und der Etat bis auf den letzten Taler ausgegeben wurde:

    a) Auch in diesem Jahr unterstützten wir wieder den Südstern mit der maximal möglichen Summe von 3.000€. Dieser ist und bleibt das wichtigste Medium zu den Stadtteilen Südstadt und Biestow, lässt viele Meinungen zu Wort kommen und ist somit ein tolles Beteiligungsprojekt. Funfact: Dieser Antrag ist der Erste, der im Jahre 2021 stadtweit beschlossen und umgesetzt wurde.  

    b) Im Themenfeld „Sport“ unterstützten wir einerseits den TSV Rostock Süd e.V. bei der Anschaffung von neuem Equipment fürs Tischtennis und der PSV Rostock e.V. bekam neue mobile Fußballtore inkl. Sportmaterial.

    c) Der Förderverein Bunte Höfe e.V. realisierte mit unserer Unterstützung einen Lehrpfad zur Essbaren Stadt im Kringelgraben und die Deutsche Rheuma Liga M-V e.V. konnte das Projekt „Rheuma-Cafe“ in der Südstadt auf den Weg bringen.

    d) Für die Kleingartenvereine „An`n schewen Barg“ und „Die Weiße Rose“ beschafften wir ein neues Festzelt.

    e) Die Kita Rappelkiste konnte mit unserer Unterstützung ein breit angelegtes Präventionsprogramm gegen Gewalt gegen Kinder umsetzen. Dieser Projektantrag hat mich besonders begeistert, da so den psychologischen Auswirkungen des ersten Corona-Jahres bei den Kindern entgegengewirkt werden sollte.

    f) Mit den letzten zur Verfügung stehenden Geldern unterstützten wir die diesjährige Weihnachtsfeier des SBZ Südstadt-Biestow. Anlässlich dieser Feier wird es übrigens wieder wie schon 2019 eine Sammelaktion von Konservendosen zugunsten der Rostocker Suppenküche geben.

    Insgesamt können wir sehr zufrieden mit dem Mitteleinsatz sein. Denn es konnten wieder sehr gute Projekte aus sehr unterschiedlichen Bereichen der Südstadt unterstützt werden. Für das kommende Jahr müssen nun schauen, wie es weitergeht: In der Rostocker Bürgerschaft fand ein Antrag eine Mehrheit, der die Evaluation der Ortsbeiratsbudgets anregte. Diesen habe ich federführend eingereicht und neben dem Abbau bürokratischer Hürden ging es mir um die Frage, ob die Budgets schon bei allen Vereinen und Verbänden ausreichend bekannt sind. Allerdings sind die Ortsbeiratsetats Teil der Freiwilligen Leistungen der Hansestadt und schlagen stadtweit mit mehreren hunderttausenden Euro zu Buche. Da die Stadt ab dem kommenden Jahr wieder in die Haushaltssicherung fällt, ist das Fortbestehen der Ortsbeiratsetats nicht vollkommen sicher.

    Und dennoch: Ich bin davon überzeugt, dass die Budgets der Ortsbeiräte ein tolles Mittel sind, um Initiativen direkt vor Ort zu unterstützen und hoffe sehr, dass sie auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden und werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen.


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  • #Nachsitzen zum Ortsbeirat Südstadt, 03.06.2021

    #Nachsitzen zum Ortsbeirat Südstadt, 03.06.2021

    Kurz vor der Sommerpause tagte heute der Ortsbeirat Südstadt. Im Blick lag diesmal die bald erfolgende Sperrung des Fahrradtunnels in der Schwaaner Landstraße, Fragen zum Teich im Kringelgraben, sowie eine Umwidmung in der Semmelweisstraße. Da ich das Laden meines Kameraakkus vergessen habe, ist der VLOG diesmal etwas kürzer. Schaut aber gern trotzdem rein 😉


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  • Der Kesselborn: Platz für eine neue Sporthalle und ein Hochhaus(?)

    Der Kesselborn: Platz für eine neue Sporthalle und ein Hochhaus(?)

    „Tausche Sporthalle gegen Hochhaus“. Unter diesem Motto kann wohl am Besten beschrieben werden, was für das Areal zwischen Stadthalle und Bahnschienen – dem „Kesselborn“ – passieren soll. Jahrelang laufen bereits die Überlegungen und Planungen, wie der südliche Bahnhofsvorplatz und die umliegenden Bereiche entwickelt werden sollen. Die ursprünglich als Enter Hub bezeichneten Planungen richteten den Blick dabei zwar nicht direkt auf den Kesselborn, wirkten sich aber in der Verkehrsplanung mit aus.

    Für den Kesselborn an sich standen zwei Punkte schon lange fest: Hier soll eine Sporthalle entstehen, die mindestens für Volleyball und Basketball geeignet ist. Und die Errichtung dieser Sporthalle soll am Liebsten nicht die Stadt bezahlen, sondern ein privater Investor, der diese Halle anschließend der Stadt zur Nutzung überlässt. Solch eine Idee muss sich natürlich rechnen. Daher ward auch die Idee geboren, dass auf dem Kesselborn nicht nur die Sporthalle, sondern auch zusätzliche Nutzflächen entstehen, mit denen der Investor seine Ausgaben wieder reinholt.

    Seit dem 06. Mai 2021 ist nun klar: Die OSPA wird jener Investor sein, da an jenem Tage der Kaufvertrag für das Grundstück abgeschlossen wurde.

    Auch klar ist nun, wie die Fläche innerhalb der nächsten sieben Jahre entwickelt werden soll.

    Screenshot aus der öffentlichen Präsentation der OSPA – Gehalten auf der Sitzung des Ortsbeirates Südstadt im Mai 2021.

    1. Die Sporthalle wird mit 3.000 Zuschauerplätzen errichtet. Im Erdgeschoss soll es Gastronomie und Gewerbe geben. Die Rostocker Teams vom Basketball, Volleyball und Handball sollen hier dauerhaft ihre Punktspiele abhalten – Für den Basketball sind auch regelmäßige Trainingszeiten vorgesehen. Kosten: Etwa 20 Mio. €.

    2. Parallel zu den S-Bahn-Schienen wird ein Parkhaus errichtet. Für dies schreibt die Stadt aktuell 1.000 Stellplätze vor. Dies soll sowohl vom Südring aus, als auch über eine neue Zuwegung neben dem Südausgang des Hauptbahnhofes erreichbar sein. Wie dies im Detail realisiert wird, ist aber noch offen, weil die aktuellen Ideen zur Verkehrsführung noch nicht sehr ausgereift sind.

    3. An der „Kante“ des Areals in Richtung Stadthalle werden zwei Verwaltungs- und Bürogebäude errichtet. Eines davon soll bis zu 60 Meter hoch werden. Dies wird das neue Hauptquartier der OSPA. Aktuell prüft diese, ob sie auch Wohnungen in die Gebäude einfügt, oder es bei einer gewerblichen Nutzung bleibt.

    Insgesamt sind etwa 140 Mio.€ für den Bau aller Puzzleteile veranschlagt. Zu Erst wird das Parkhaus errichtet, inklusive 300 neuer Fahrradstellplätze. Anschließend kommt die Sporthalle. Zu Letzt dann die Verwaltungsgebäude.

    Auf der Mai-Ortsbeiratssitzung betonte die OSPA nochmal sehr deutlich, dass sie die Sporthalle nicht selbst betreiben möchte und der Unterhalt de facto an die Stadt übergehen soll. Diskutiert wurde auch eine mögliche Brücke zwischen dem Kesselborn und der Stadthalle. Denn natürlich würde durch die neuen Park- und Eventangebote die Zahl der Passanten auf der dazwischen liegenden Straße deutlich steigen. Eloquente Antwort der OSPA: Sie müssen die Brücke in ihren Planungen zwar berücksichtigen – Bauen muss aber die Stadt. Was mit Blick auf den vollen Katalog an Bau- und Investitionsmaßnahmen eher unwahrscheinlich ist.

    Anmerkung: Aktuell liegt das Protokoll (und damit verbunden die Präsentation) noch nicht öffentlich vor. Daher kann ich euch zu dem Zeitplan der Einzelmaßnahmen noch nichts schreiben. Dies hole ich aber gern nach, wenn mir die Informationen vorliegen 😉


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  • Ortsbeiratsetat Südstadt – Das haben wir 2020 mit dem Geld gemacht

    Ortsbeiratsetat Südstadt – Das haben wir 2020 mit dem Geld gemacht

    Nunmehr im zweiten Jahr verfügen die Ortsbeiräte über einen eigenen Etat, mit dem Sie Projekte im eigenen Stadtteil unterstützen können. Für die Südstadt sind dies 10.600€. Eine Menge Geld, mit der wir viel Gutes getan haben. In diesem Artikel findet ihr einen Überblick über die Maßnahmen:

    1. Für wen ist der Ortsbeiratsetat da und was kann damit bewirkt werden?

    Basierend auf der Einwohnerzahl wird jährlich den Ortsbeiräten (OBR) eine feste Summe zur Verfügung gestellt, über die dann relativ frei verfügt werden kann – Daumenregel: Die Verwaltung prüft das Formale, die OBRs entscheiden inhaltlich. Die Einzelheiten findet ihr hier auf der offiziellen Seite der Hansestadt Rostock (Inkl. der dazugehörigen Richtlinie).
    Grundsätzlich gilt, dass Vereine, Privatpersonen, Einrichtungen und Institutionen bei jenem Ortsbeirat (OBR) um Unterstützung für ihre Projekte bitten können, in denen sie wohnhaft sind bzw. ihren Sitz haben. Pro Antrag können maximal 3.000€ ausgegeben werden. Förderfähig sind dabei Ausstattungen für die im Ortsbeiratsbereich gelegenen öffentlichen Einrichtungen, Vereine und Verbände, die Durchführung von Veranstaltungen, die Bewahrung und Pflege des regionalen Brauchtums, sowie die Dokumentation und Präsentation von Ortsbeiratsangelegenheiten.
    Erfahrungen aus dem Jahr 2019 haben aber gezeigt, dass die Frage der „Förderfähigkeit“ sehr liberal beantwortet wird. Damals wurden stadtweit beispielsweise eine Menge Feste und die Anschaffung überraschend vieler Hüpfburgen möglich gemacht. Von Beginn an hatte es sich der Ortsbeirat Südstadt zur Aufgabe gemacht, wirklich jeden Cent des Etats im Stadtteil auszugeben und am Ende des Jahres kein Geld zurückzugeben. Denn diese Möglichkeit zur schnellen und (relativ) unkomplizierten Unterstützung von Ideen im Stadtteil darf nicht vergeudet werden.

    2. Was haben wir im Jahr 2020 mit dem Geld angefangen?

    Zugegeben: Die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid19-Pandemie erschwerten in diesem auch unsere Arbeit. Viele Vereine und Initiativen mussten erstmal schauen, wie es weitergeht – Die Frage, ob und für was diese über den OBR-Etat ein Projekt angeschoben bekommen, war lange Zeit sicherlich nicht das Kernthema der Handelnden. Folglich stieg auch für uns der Aufwand bei der Suche nach geeigneten Ideen und Unterstützungen bei der Antragsstellung. Erschwerend kam hinzu, dass wir während des ersten Corona-Lockdowns auch nicht tagten. Mit großem Lob sei an dieser Stelle die Vorsitzende Kristin Schröder benannt, die unermüdlich auf der Suche blieb und einen großen Anteil am Gelingen unserer Mission „Alles muss raus“ war 😉

    3. Die 2020 unterstützten Projekte:

    a) Wie schon im Jahr 2019 unterstützten wir den Südstern bei seiner Arbeit und bezuschussten die Druckkosten für eine Ausgabe. Der Südstern ist seit Jahren ein wichtiges Beteiligungsprojekt, landet in vielen Briefkästen und informiert über so ziemlich alles, was die Einwohnerinnen und Einwohner im Rostocker Süden bewegt: Soziale Themen, Bauprojekte, Anregungen und Kritik finden darin immer ihren Platz.

    b) Den neu gegründeten Seniorenbeirat der Südstadt unterstützten wir bei seiner Öffentlichkeitsarbeit und ermöglichten so den Druck eines Informationsflyers.

    c) Die Kleingartenanlage „An schewen Barg“ e.V.“ bekam eine Sitzbank bezahlt. Diese befindet sich auf einem öffentlichen Weg zwischen der Albert-Einstein-Straße und dem Wohngebiet. Sie schließt eine wichtige Lücke, wo keine öffentlichen Bänke verfügbar sind, was vor allem für Ältere ein Problem ist. Als OBR kamen wir zwar bereits 2019 unserer Pflicht zur Meldung neuer Standorte für öffentliche Bänke nach. Nur ist da bisher wenig passiert.

    d) Für mehr sportliche Betätigung im Stadtteil unterstützten wir die Anschaffung von Spiel- und Sportgeräten. Diese sind im SBZ Südstadt/Biestow eingelagert und werden unter anderem für dessen tägliche Arbeit genutzt.

    e) Eine ähnliche Unterstützung bekam der RFC, der unter dem Titel „Mach deinen Kopf fit!“ ebenfalls neue Sportutensilien anschaffte und so seine Arbeit für alle Generationen des Stadtteils breiter aufstellen konnte. Material fürs Training von Balance, Fitness, physische Koordinierung und Leibchen für Trainingsgruppen sind hier einige Beispiele.

    f) Der Förderverein „Kurze Wege, Bunte Höfe“ e.V. legte einen Lehrpfad „Essbare Stadt“ an. Für diesen unterstützten wir die Anschaffung von vier Informationstafeln. Auf diesen gibt es neben einer grafischen Erläuterung der essbaren Pflanze auch eine QR-Variante für Smartphone-Nutzer. Eine Lehrpfadstation befindet sich beispielsweise am Mehrgenerationenspielplatz im Kringelgraben. Nähere findet ihr hier.

    g) Der Verein „Wohltat e.V.“ benötigte dringend neue Küchenutensilien, die für seine Arbeit zugunsten der Schwächsten unserer Gesellschaft dringend erneuert werden mussten. Der auch als „Suppenküche“ bekannte Verein hat eine Außenstelle im Rostocker Süden. Bereits im letzten Jahr unterstützen wir diesen mit unserer weihnachtlichen Sammel- und Spendenaktion.

    h) Der TSV Rostock Süd e.V. erhielt neue Spielmaterialien fürs Tischtennis.

    i) Die Damen-Volleyball-Mannschaft des SV Hafen Rostock e.V. erhielt neue Trainingsanzüge und Spielmaterial. Hier sprang der Ortsbeirat für einen Sponsor ein, der im Zuge der Covid19-Pandemie nicht mehr seine Unterstützungszusage einhalten konnte. Als Nischensport trägt sich Volleyball leider nicht von Selbst, obwohl das Team bereits in der Landesliga aktiv ist.

    4. Ausblick:

    Trotz schwieriger Umstände haben wir in diesem Jahr neun tolle Projekte und Ideen unterstützen können, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jedes Einzelne ist dabei ein Gewinn für den Rostocker Süden. Vorbehaltlich des Haushaltsnachtrags, der am 02. Dezember von der Rostocker Bürgerschaft beschlossen wird, wird es auch im Jahr 2021 wieder einen Ortsbeiratsetat geben. Sollten euch schon jetzt Ideen durch den Kopf gehen, was ihr gern einmal in der Südstadt machen möchtet, so meldet euch. Wir unterstützen euch gern!


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  • Discgolf im Kringelgraben

    Discgolf im Kringelgraben

    Hält eine neue Sportart im Kringelgraben Einzug? Das regen das SBZ Südstadt/Biestow und der Verein „Endzonis Ultimate Frisbee e.V.“ an und stellten ihr Projekt auf der Sitzung des Ortsbeirates Südstadt am 03. September vor. Da die Unterlagen nun Rostocker Bürgerinformationssystem öffentlich eingestellt sind, darf auch ich sie in einem Bericht für euch verwenden.

    Doch was ist überhaupt Discgolf? In dem Sport geht es darum, dass ihr mit einer Frisbee-Scheibe auf Körbe werft. Diese werden fest in der Landschaft installiert, sind oftmals aus Metall und somit sehr robust gegen Vandalismus und Wetter. Während des Spiels wandert ihr von Korb und Korb – Am Ende gewinnt, wer mit den wenigsten Versuchen seine Frisbee-Scheibe in alle Körbe werfen konnte.

    Beispiel eines Discgolf-Korbes

    In Rostock gibt es bereits einen Discgolf-Parcours im Barnstorfer Wald, der sehr gut angenommen wird. Laut Aussage vom „Endzonis Ultimate Frisbee e.V.“ wird dieser sogar von interessierten Touristen aktiv aufgesucht und in die Urlaubsplanung mit eingebunden. Jener Parcours ist aber vor allem für Fortgeschrittene und Profis interessant. Was fehlt, ist eine Anfängerstrecke. Und diese soll es bald im östlichen Kringelgraben geben.

    Die Idee zu dem Projekt stammt von den Kids unseres SBZs Südstadt/Biestow. Mit der Installation der Körbe auf den Grünflächen des Parks wird nahezu keine Fläche versiegelt, ist gut erreichbar und birgt ein nur geringes Risiko für die Passanten. Auf Letzteres wurde bei ersten Begehungen im Kringelgraben besonderen Wert gelegt. Denn auch beim Discgolf gilt wie bei jeder anderen Sportart die gegenseitige Rücksichtnahme. Auf der Sitzung des Ortsbeirats Südstadt betonten die Initiatoren ausdrücklich, dass es im Barnstorfer Wald bisher zu keinen nennenswerten Komplikationen zwischen Passanten und Discgolfern gekommen war.

    Geplant sind sieben Körbe im östlichen Kringelgraben, die jeweils von zwei Ausgangspunkten aus bespielt werden können (Stand: Sitzung des Ortsbeirates Südstadt, September 2020)

    Die Verhandlungen mit der Stadtverwaltung sind schon sehr weit fortgeschritten, so dass auf der September-Sitzung des Ortsbeirates sieben Standorte der Körbe vorgestellt werden konnten. Ihr werdet sehen, dass nur wenige davon sich mit den Wegen im Kringelgraben kreuzen und auch keine Wurfrichtungen zum Teich bestehen. Ich meine: Die Konzeption wirkt somit sehr durchdacht und versucht möglichst viele Komplikationen zu vermeiden.

    Offen ist noch die Finanzierung der Körbe. Vorsichtig kalkuliert kostet deren Anschaffung und Aufstellung insgesamt mindestens 6.000€. Im Vergleich zu anderen Investitionen der Stadt also nicht allzuviel Geld – Was aber trotzdem beschafft werden muss.


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  • #Nachsitzen zum Ortsbeirat Südstadt, 03.09.2020

    #Nachsitzen zum Ortsbeirat Südstadt, 03.09.2020

    Was steht demnächst beim Südstadt-Klinikum an? Unter diesem Thema schauten wir uns auf der Septembersitzung des Ortsbeirates an, was in den nächsten Jahren (um-)gebaut werden soll. Zusätzlich stellte sich ein Discgolf-Projekt für den Kringelgraben vor und der Verein „Kurze Wege, Bunte Höfe“ war zu Gast. Und die nächste Straßenvollsperrung steht an:

    Wichtige Termine für euch:

    01.10.2020, 15 Uhr: Kürbisfest vom SBZ und dem Verein „Kurze Wege, Bunte Höfe e.V.“

    21.10.2020, 11 Uhr: Pflanzen von Johannesbeeren am Mehrgenerationenspielplatz

    27.10.2020, 15 Uhr: Begehung des Kringelgrabenparks zur Vorstellung des Discgolfprojektes (Treff: SBZ)


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