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  • Bericht zum Ortsbeirat Biestow, 16.09.2025

    Bericht zum Ortsbeirat Biestow, 16.09.2025

    Am 16.09.2025 kam der Ortsbeirat Biestow zu seiner bisher längsten Sitzung zusammen: Fast drei Stunden lang ging es um die Belange unseres Stadtteils.

    Im Rahmen der Protokollkontrolle informierte die Ortsbeiratsvorsitzende darüber, dass für die gesponserte Bank endlich ein Standort gefunden werden konnte. Zur Erinnerung: Über das SBZ Südstadt / Biestow konnte ein Spender für die Bank gefunden werden. Leider kann damit aber nicht eine Bank hinter dem Kirchweg ersetzt werden, weil hier das Grünamt die Pflege der Naturflächen behindert sieht. Nach längerem Hin und Her wurde der Vorschlag des Ortsbeirates aufgegriffen: An der Bushaltestelle „Neue Reihe“ soll die Bank errichtet werden. Geklärt werden muss nur noch, ob diese auf festem Untergrund abgestellt werden muss.

    Eine Anfrage aus der Bevölkerung zur Errichtung einer Tischtennisplatte im öffentlichen Raum vor dem Norma vertagte der Ortsbeirat in das nächste Jahr. Denn die Stadtverwaltung schätzt die Kosten zur Errichtung einer solchen Platte auf etwa 10.000€. Ob diese Summe realistisch ist, bezweifel ich. Denn im Jahr 2022 wurde über das Budget des Ortsbeirates Südstadt eine ähnliche Platte für nur 3.000€ realisiert. Ortsbeiratsetat Südstadt – Das haben wir 2022 mit dem Geld gemacht – Dr. Stefan Posselt

    Zusätzlich erreichte uns eine traurige Nachricht: Das lange Jahre aus Biestow in den Rostocker Seniorenbeirat entsandte Mitglied Frau Thomsen ist verstorben. Die Beisetzung war Anfang August. Frau Thomsen war eine tolle Frau, die sehr engagiert und gewissenhaft für ihre Überzeugungen einstand.

    Bevor sich der Ortsbeirat den Hauptthemen des Abends widmete, hatten die Anwohnerinnen und Anwohner die Möglichkeit, ihre Themen anzubringen:

    a) Es wurde die verkehrliche Führung des Biestower Damm angesprochen: Wenn Bus und LKW sich entgegenkommen und auf den Gehweg ausweichen, entstehen Gefährdungssituationen für Fußgänger.

    b) Bei der Wegeführung des Neuen Friedhof am Damerower Weg wurde kritisiert, dass diese nicht Rollatorfähig sind und es Senioren zunehmend schwer fällt, sich sicher auf der Anlage zu bewegen.

    Beide Anliegen wurden aufgenommen und an die zuständigen Ämter weitergegeben. Zu b) müssen wir aber schauen, was realistischerweise passieren kann. Denn das Gebiet gilt als Grün- und Naturfläche, womit die Wege nur bedingt asphaltiert und begradigt werden können.

    Als besonderen Gast konnten wir Herrn Damrath, den Leiter des Polizeihauptreviers in der Ulmenstraße, begrüßen. Dieser stelle die polizeiliche Kriminalstatistik vor und kam zu dem Ergebnis, dass Biestow rostockweit zu den ruhigsten Stadtteilen gehört. Positiv sind hier vor allem die deutlich zurückgehenden Diebstähle und Einbrüche. Jedoch nahm die Zahl der Körperverletzungen von einer im Jahr 2023 auf bereits sieben im Jahr 2024 deutlich zu. Auf meine Frage, wo diese Delikte passieren, erklärte Herr Damrath, dass es sich einerseits um häusliche Gewalt, aber auch um Übergriffe im Rahmen von privaten und öffentlichen Feiern handelt.

    Dies war dann auch die Überleitung zum Hauptgrund des polizeilichen Besuchs: Der Auswertung des Sommerfestes im Bauernhaus Biestow. Leider war es so, dass sich dieses Jahr im Rahmen von sozialen Medien (App: „Feiern in Rostock) eine Klientel mobilisierte, die sich sonst auf dem Doberaner Platz trifft. Dort besteht aktuell aber ein hoher Kontrolldruck durch die Polizei, womit diese ausweicht und überall auf Stadtteilfesten und Dorffesten auftaucht. Oftmals ausdrücklich mit dem Ziel verbunden, Ärger zu machen. Das akute Problem war hier zusätzlich, dass die Polizei keine Kenntnis von dem Fest hatte und daher keine Einsatzkräfte vorhalten konnte. Es wurde inständig darum gebeten, künftige Feiern immer bei der Polizei anzumelden. Das Ende des Festes ist bekannt: Nach einigen Übergriffen gegen Gäste wurde die Polizei gerufen. Für diese war es sehr schwierig, einzelne Gruppen vor Ort zu definieren und Platzverweise zu erteilen. Daher wurde die gesamte Veranstaltung aufgelöst. Im Rahmen der Diskussion im Ortsbeirat wurden viele Probleme an dem Abend angesprochen:

    a) Es wurden offen rechtsextreme Parolen verkündet und der Hitlergruß gezeigt

    b) Es wurde extrem viel Alkohol mitgebracht, viele der „neuen Gäste“ waren Minderjährig und wurden teilweise auch als Einwohner Biestows identifiziert

    c) Zum Zeitpunkt des Abbruchs herrschte eine hohe Aggression und vor allem Frauen wurden offen angefeindet.

    Abschließend muss leider festgestellt werden, dass der Ortsbeirat hier sehr wenig Regelungsmöglichkeiten hat. Konsens war, dass sich solch ein Vorfall nicht mehr wiederholen darf. Aber es war auch großer Wunsch, dass es auch künftig friedliche Dorffeste geben soll.

    Nach diesem sehr schwierigen Thema widmeten wir uns einer Zwischenevaluation der Buslinie 26. Zur Erinnerung: Als Ergänzung zum Nahverkehrsplan wurde die Buslinie im Januar 2026 ausgeweitet. Diese ersetze unter anderem den Rufbus und wurde zur Regellinie ausgebaut. Die Kollegen von der RSAG bezeichneten die Nutzungszahlen vor allem an der Haltestelle Neue Reihe zwar als „Geht so“, sind aber sehr zufrieden mit dem positiven Zuspruch aus der Bevölkerung. Etwa zwei Jahre gibt man der Linie, um sich zu etablieren. Dann wird ein genaueres Fazit gezogen. Bei der Diskussion im Ortsbeirat wurde sehr schnell klar – Es gibt zwei Perspektiven auf die Linie: Einerseits wird der Ausbau der Linie als sehr positiv angesehen. Aber es gibt vor allem Bedenken bzgl. einiger verkehrlicher Engpässe auf der Strecke.

    Dann hatten wir die Sitzung auch bald geschafft. Es wurde nochmal an das gemeinsame Stadtteilfest von Südstadt und Biestow erinnert, welches am 19.09.2025 von 14.00 bis 18.00 Uhr im Kringelgraben stattfindet. Dank unseres Ortsbeiratsmitgliedes Christian Blanck wird es an unserem Stand Möglichkeiten für Fußball und Frisbee geben.


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  • Bericht zur Bürgerschaft, 23.07.2025

    Bericht zur Bürgerschaft, 23.07.2025

    Zur letzten Sitzung vor der Sommerpause kam heute die Rostocker Bürgerschaft zusammen und große Themen standen an: Die Abstimmung für eine Olympiabewerbung, der Umgang mit der Rostocker Societät Maritim und der Ankauf Diedrichshägener Land stellten hier zweifellos die thematischen Schwergewichte dar.

    Bevor es los ging, gab es erst einmal eine kleine Umräumaktion, denn der Kampf um gute Positionen beginnt oftmals mit dem Kampf gute Positionierungen: Da das BSW seinen Fraktionsstatus verloren hatte, wurde der Bürgerschaftssaal neu organisiert. Unter anderem wurden in den Fraktionen der SPD, CDU und Linken jeweils ein Stuhl entnommen, weil die Mitglieder im Präsidium sitzen. Im Ergebnis saß ein Fraktionsmitglied isoliert an einem Tisch in der letzten Reihe. Unter dem Amüsement vieler Anwesender trugen wir daher einen anderen Tisch rein und konnten dann fokussiert in die Sitzung starten.

    Nach einigen Neubesetzungen widmete sich die Bürgerschaft der Grundsatzfrage, ob und wie sich unsere Stadt zu den Olympischen Spielen bewerben sollte. „Wir können das und beweisen das mit der Warnemünder Woche jedes Jahr“, betonte der zuständige Senator gleich zu Beginn der Debatte. Unsere Position dazu ist klar sortiert: Wir würden uns sehr freuen, wenn die olympischen Segelwettbewerbe in Warnemünde stattfinden würden. Allerdings ist eine solche Bewerbung mit erheblichen Kosten verbunden, weshalb wir diese im Rahmen eines Bürgerentscheides der auf eine breite Legitimation stellen wollen. Zugleich sollte eine solche Bewerbung des Zeitgeist früherer Anläufe aufgreifen: „Ich bin ein Rostock-Olymp“ hieß es einst, was auch zu einer erheblichen Begeisterung zum Vereinssport geführt hatte. Dies ist ein Ziel, was wir auch diesmal wieder mit der Bewerbung wecken wollen. Die Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft lehnte diese direkte Einbeziehung der Bevölkerung ausdrücklich ab. Dies bedauern wir, weil dies eine einmalige Chance verbaut hat. Dennoch stimmten wir der Olympiabewerbung für 2036 bis 2044 zu.

    Auf dem anschließenden Weg durch verschiedene Anträge von AFD tat sich die Gruppe des Rest-BSW mit einem ungewollten Slapstick hervor. Denn wo die AFD inhaltlich schwach unterschiedliche Themen einzubringen versuchte und sich jedesmal eine klare Antwort der zuständigen Senatoren abhole, sprang zu jedem Tagesordnungspunkt dann ein Vertreter des BSW auf und betonte deren vermeidliche Bevölkerungsnähe – Immer wieder mit den gleichen Sätzen, verbunden mit dem Versuch populistischer Positionierung. Gemeinsam mit den anderen demokratischen Fraktionen nahmen wir diesen Faden nicht auf und vertrauten auf die ausführlichen Ausführungen der Senatoren: „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von uns“ sollte und konnte so vermieden werden.

    Gemeinsam mit der CDU-Fraktion brachten wir anschließend den Antrag ein, dass der Rostocker Brandschutzbeirat auch weiterhin einberufen wird. Das Gremium blickt auf eine lange Tätigkeit zurück und konnte eine große Expertise aufbauen. Organisatorisch sind mittlerweile viele Aufgaben im Bürgerserviceausschuss aufgegangen, weshalb die Stadtverwaltung mit einer Verzichtbarkeit des Gremiums argumentiert. Jedoch sind dessen Belange dann oftmals nur ein Tagesordnungspunkt von vielen, womit die Relevanz verloren zu drohen geht. Eine unmittelbare und bessere Einbindung der freiwilligen Feuerwehren und weiterer Blaulichtorganisationen in die städtischen Entscheidungsprozesse ist aber zwingend notwendig. Im Zuge der Diskussion regte der Senators eine inhaltliche Trennung von freiwilliger (im Beirat) und Berufsfeuerwehr (im Ausschuss) an. Mit einer knappen Mehrheit wurde unser Antrag angenommen.

    Lebhaft wurde es nach der Pause beim möglichen Erwerb eines 35 Hektar großen Grundstücks im Seebad Diedrichshagen durch die WIRO. Formales Ziel der Antragssteller war es hier, die Verhandlungen für künftige Verkäufe in den Rahmen städtischer Gremien und der Kontrolle der Rostocker Bürgerschaft zu fassen. Das Grundstück soll dabei in Hände der Rostocker WIRO gelegt werden, um das Grundstück dauerhaft von Spekulationen abzukoppeln. Uns hat diese Argumentation nicht überzeugt. Denn es handelt sich hier um ein Landschaftsschutzgebiet, gegen dessen Bebauung sich bereits über 40.000 Menschen in einer Petition ausgesprochen haben. Ein Gebiet, in dem ein privater Eigner immer wieder eine Bebauung anstrebte. Nachdem dies nun endgültig scheiterte, steht eine Veräußerung im Raum. Sehr leidenschaftlich sprach sich die Fraktion der Grünen gegen die Bebauung aus: Wohnen im Luxus und Wochenendhäuser werden sehr viel wahrscheinlicher kommen, als dass dort sozial verträglicher Wohnraum entstehen könnte. Für die SPD-Fraktion machte Anke Knitter dann sehr deutlich: „Ich stehe hier nicht das Erste Mal zu dem Thema am Mikro. Die dauerhaften Initiativen zur Umwidmung sind hier nur als Eines zu sehen: Eine Zermürbungstaktik, um irgendwann eine Mehrheit für die Bebauung zu schaffen“. All jene Initiativen wurden bisher mit großer Mehrheit abgelehnt, nun ging es also auf ein Neues: Eine interessante Konstellation aus CDU, FDP und Linken bemühte sich nun um Vorantreiben des Verkaufsvorhabens. Angesichts dieser offensichtlichen Orientierung auf die Interessen der Inhaber beantragte die Grüne Fraktion eine namentliche Abstimmung, So müsse sich jeder persönlich ehrlich machen, wer dieser Taktik folgen will. Nach einer extrem langen Diskussion betonte Anne Mucha für unsere Fraktion nochmal sehr deutlich: „Wir sind nicht per se gegen die Erschließung in Form von Einfamilienhäusern – Wir haben nur eine andere Priorität: Unsere liegt beispielsweise bei der Errichtung von bezahlbaren Wohnraum“. Wichtig sei hier, dass endlich die Innenentwicklung der Hansestadt vor einer Außenentwicklung erfolgt: In den Groten Pohl und das Werftdreieck sollten die Kapazitäten fließen, statt sich hier weitere Projekt aufzuladen. In einer namentlichen Abstimmung wurde das Vorhaben mit 25:21 Stimmen angenommen.

    Anschließend ging es ohne Pause weiter zum nächsten Hammerthema: Ausgehend von einem sehr kritischen Bauzustandsgutachten zur Societät Maritim musste sich die Bürgerschaft zu der Frage ehrlich machen, wie es mit dem Gebäude und den dort ansässigen Trägern weitergehen soll. Viele Anträge und Änderungsanträge befassten sich mit der Problematik mit unterschiedlichen Zeitpunkten zur Einreichung und Wissensständen. Selten war die Ordnung der Beschlussreihenfolge so kompliziert wie hier. Unsere Position ist hier klar: Aus Respekt vor der jahrhundertelangen Tradition des Gebäudes steht ein Abriss außer Frage. Vielmehr muss ein schlüssiges Nutzungskonzept her, an dem sich die Grundinstandsetzung des Gebäudes orientiert. Für die SPD-Fraktion sortierte Kira Ludwig die Datenlage: Bereits 2009 gab es einen Beschluss zur Sanierung des Gebäudes, der 2018 auf Initiative des Rostocker Kulturausschusses erneuert wurde. „Wir wollen eine neue Nutzung in Verbindung mit dem Rosengarten und haben den Mut, die Aufgabe der Societät mit den Angeboten des Kulturhistorischen Museums im IGA-Park zu denken“. Insgesamt meldeten sich weniger Bürgerschaftsmitglieder zu Wort, als erwartet. Aber einhellige Auffassung war hier, dass das Gebäude gerettet werden müsste. Die Abstimmung verlief angesichts der Komplexität leicht chaotisch, folgte aber mehrheitlich den Initiativen des KOE und des Finanzausschusses.

    Nach Diskussionen zur dauerhaften Unterbringung von Rettungsschwimmern und der Forderung nach einem einheitlichen Marketingkonzept widmeten wir uns einer ganzen Reihe an Beschlussvorlagen: Unter anderem ging es um die Wiedereinrichtung des Kleingartenbeirates und der Zustimmung zum Hochhauskompass. Der erwartbare Hammer kam dann ganz am Ende: Die Oberbürgermeisterin informierte öffentlich über nun aktivierte Haushaltssperre, womit vor allem im Bereich der Freiwilligen Ausgaben keine zusätzlichen Projekte o.ä. mehr möglich seien. In einem ersten Schritt bemüht sich die Verwaltung um Einsparungen im laufenden Geschäft in Höhe von 12 Mio. €. Wenn dies nicht ausreicht, werden sicherlich auch nochmal Kürzungen auf den Tisch kommen.

    Weit nach 22 Uhr war dann Feierabend. Wir wünschen einen schönen Sommer!


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  • Ortsbeirat Biestow, 15.07.2025

    Ortsbeirat Biestow, 15.07.2025

    In der letzten Sitzung vor der Sommerpause kam am 15.07.2025 der Ortsbeirat Biestow zusammen. Gleich zu Erst verschoben wir ein Thema in die nächste Sitzung: Die Evaluation der Buslinie 26. Diese wurde vor einiger Zeit als Testlinie eingeführt und die RSAG möchte nun wissen, wie die Linie angenommen wird. Bitte nehmt euch daher gern die Zeit und kommt zur nächsten Sitzung des Ortsbeirates am 16.09.2025, damit wir die Linie halten können.

    Ausgehend von einer Anwohnerfrage aus den letzten Sitzungen diskutierten wir heute nochmals die Überquerung der Straße auf Höhe des Normas. Hier hatte ein Geh- und Sehbehinderter angeregt, einen Zebrastreifen oder ähnliche Verkehrsberuhigungen zu ermöglichen. Dies hat die Verwaltung nun abgelehnt und kurzfristig eine Stellungnahme vorgelegt. Diese umfasst jedoch nicht die Beantwortung aller Fragen aus dem Ortsbeirat und auch die Rohdaten zur Verkehrsmessung lagen nicht vor. Diese werde ich nun anfordern, um euch eine ausführlichere Bewertung der Lage anbieten zu können.

    Auch die Errichtung der Bank, die als Spende aus dem SBZ kommt, wurde erneut diskutiert. Ursprünglich sollte diese auf der Verlängerung des Kirchwegs in Richtung Kiefernweg errichtet werden – Exakt dort, wo früher schon eine Bank stand. Dies wird von Seiten des Amtes nun abgelehnt, weil dies die Bemähung des Grünstreifens verhindert. Alternativ soll mit den Mitteln nun eine Bank am Dorfteich ersetzt werden. Hierzu muss man aber wissen, dass die Bänke am Dorfteich im Eigentum der Stadt sind und diese zur Bewirtschaftung und ggf. Erneuerung verpflichtet ist. Wenn daher eine vom Verein getragene Bank an die Stelle aufgestellt wird, entfällt de facto die Aufgabe der Stadt und wir haben eine Bank weniger. Der Ortsbeirat hat sich daher gegen den Vorschlag ausgesprochen und regt stattdessen an, an der neuen Haltestelle im Biestower Damm, Ecke Neue Reihe, eine Bank zu errichten. Dazu sind aber Gespräche mit der RSAG von Nöten, da diese die Bank dulden muss. Das nehmen wir nun in Angriff.

    Ich wünsche allen Lesern einen schönen Sommer. Am 16.09.2025 ist wieder Ortsbeirat. Dort wird es neben der Buslinie um die Kriminalstatistik gehen. Die Auswertung der öffentlichen Auslegung zum B-Plan Nobelstraße verzögert sich übrigens bis in den Herbst 2025.


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  • Ortsbeirat Biestow, 15.04.2025

    Ortsbeirat Biestow, 15.04.2025

    Kurz vor Ostern kam der Ortsbeirat Biestow nocheinmal zusammen. Dabei ging es unter anderem um die Frage, wie es nun nach Ablehnung unserer Änderungsanträge zum B-Plan Nobelstraße weitergehen sollte. Unsere Vorschläge sollten eigentlich den Übergang vom Bestand ins neue Wohngebiet etwas verträglicher machen, fanden aber nur wenig Unterstützung in der Rostocker Bürgerschaft. Ich warb dafür, jetzt ins geregelte Verfahren zu gehen und öffentlich zur Beiteiligung aufzurufen: Der B-Plan wird nun ausgelegt und alle haben die Möglichkeit, ihre Hinweise einzureichen. Diese Hinweise werden anschließend durch die Stadtverwaltung gesichtet, bewertet und ggf. in den B-Plan eingefügt. Nach Abschluss dieser Phase legt die Verwaltung einen Abwägungsbeschluss vor, welcher im Ortsbeirat diskutiert wird. Dies gibt dem Ortsbeirat die Möglichkeit, wieder Änderungsanträge zur finalen Fassung des B-Plans zu stellen. Ganz wichtig ist es aber nun, dass aus der Bevölkerung möglichst viele Hinweise auf den B-Plan erfolgen.

    Als Anregung der Einwohnerinnen und Einwohner erfolgte diesmal der Hinweis, dass die Querung am Weidengrund von den Glascontainern hinüber zum Norma für Sehbehinderte nicht zu schaffen wäre. Die Anregung zur Einrichtung eines Zebrastreifens werden wir dabei leider nicht realisieren können, da dieser verkehrsrechtlich nicht in einer 30er-Zone eingerichtet werden kann. Der Ortsbeirat verständigte sich darauf, eine Einschätzung vom Verkehrsamt für die Stelle einzuholen und zu klären, ob zumindest an den Bordsteinkanten eine taktile Begrenzung (das sind die weißen Noppen-Steine) eingefügt werden könnte. Zusätzlich nahmen wir als Hausaufgabe mit, dass an der Stelle eine Verkehrsmessung der Geschwindigkeiten erfolgen könnte und auch bei der Kita nachgefragt werden sollte, wie deren Einschätzung zur Verlehrslage ist.

    Anschließend stellten sich die Mittagsmatrosen vor: Als 100%ige Tocherfirma der Stadt werden diese ab dem 08.09.2025 die Schulspeisung an den öffentlichen Schulen Rostocks übernehmen – Die Anmeldungen laufen seit letzter Woche. Erklärtes Ziel ist der Ausbau der Essensqualität bei möglichst gleichbleibendem Preis. Auch soll die Zahl der in den Schulen Essenden deutlich erhöht werden: Bisher speist nichtmal jedes dritte Kind in den Schulen, während es MV-Weit benahe 50% sind. Geplant ist ein Preis pro Mahlzeit zwischen 5,36 € für die Sek1 und 5,41 € für die Sek 2.

    Im Bereich des Ortsbeiratsbudget gab es diesmal einen Antrag der Kleingartenanlage Goldwiese e.V. auf einen Zuschuss zur Errichtung eines Kinderspielplatzes in der Anlage. Dieser soll öffentlich zugänglich sein und orientiert sich am bewährten Konzept anderer Anlagen. Bereits seit Jahren verfügt die benachbarte Anlage Weiße Rose e.V. über ein ähnliches Angebot, das rege wahrgenommen wird. Die Kosten für das Projekt teilen sich die Ortsbeiräte Südstadt und Biestow: Jeder Stadtteil beteiligt sich mit 1.250€.

    Am Ende der Sitzung wurde über die Errichtung einer neuen Bank gesprochen. Scheinbar gibt es über das SBZ Südstadt/Biestow einen Spender für eine „Schnatterbank“. Unklar war in der Sitzung aber, ob ein konkreter Standort bereits klar ist oder um Vorschläge gebeten wird. Dies werden wir zeitnahe herausfinden.


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  • Bericht zur Bürgerschaftssitzung, 26.03.2025

    Bericht zur Bürgerschaftssitzung, 26.03.2025

    Auf der heutigen Sitzung der Rostocker Bürgerschaft wurde es steinig: Straßen, Bordsteinkanten und die Wiedererrichtung eines Gedenksteins lagen im Fokus der Debatte. Zuvor diskutierten wir auf Antrag des BSW, in wie weit die ehrenamtlichen Sitzung der kommunalen Gremien öffentlich präsenter sein könnten. Vor allem die öffentliche Wahrnehmung der Ortsbeiratssitzungen und Liveübertragungen der Bürgerschaftssitzungen soll nun verbessert werden. Für die SPD-Fraktion ordnete Sandra Wandt die Anträge ein: „Die Menschen kommen sehr wohl in die Ortsbeiräte, wenn sie betroffen sind. Nach den relevanten Punkten gehen viele aber wieder. Daher müssen wir schauen, wie wir die Menschen für die gesamte Kommunalpolitik interessieren können“. Vor allem die Nutzung der Ortsbeiratsbudgets sind hier ein wichtiger Baustein. Die Intention des BSW und die Änderungsanträge gehen somit in eine richtige Richtung – Sie sollten aber nicht den Eindruck entstehen lassen, dass bisher wenig bis gar nichts geschehen sei.

    Anschließend diskutierten wir einen Antrag aus dem Ortsbeirat Gelsdorf einen Gedenkstein auf dem Kirchenplatz an seinem ursprünglichen Standort wieder zu erreichten und mit einer neuen Inschrift zu versehen. Es gibt und gab lange den Stein, der an die Opfer des Ersten Weltkrieges erinnert. Dieser möge nun ergänzt werden und auf die Opfer aller Kriege und von allen Gewaltherrschaften hinweisen. Dem Ortsbeirat war hier sehr wichtig, dass insbesondere die Geschichte des Gehlsdorfer Gedenksteins aufgezeigt wird und ggf. auch auf die anderen Gedenkstätten in Gehlsdorf (am Zentrum für Nervenheilkunde für die Opfer der Nazi-Diktatur – insbesondere der Zwangssterilisation und Euthanasie und auf dem Michaelshof – insbesondere für die während der NS-Zeit ermordeten 22 Kinder und Jugendlichen des Michaelshofes) hingewiesen werden. Sehr deutlich zur Kenntnis genommen haben wir hier, dass sich die Fraktion der AFD bei diesem Vorhaben zur Errichtung eines Gedenksteins bzgl. der NS-Gewaltherrschaft enthalten hat. Alle anderen Fraktionen stimmten dem Antrag zu.

    Auch die Initiative der CDU zur Wiedereinrichtung eines Wahllokals für Diedrichshagen unterstützten wir und auch diese Antrag fand eine breite Mehrheit. Ebenfalls unterstützen wir den Vorschlag der Linken, die Ansagen im ÖPNV an touristisch relevanten Standorten künftig in zwei Sprachen zu veröffentlichen: Neben Deutsch soll nun Englisch angeboten werden. Fasziniert nahmen wir zur Kenntnis, dass sich alle Fraktionen quasi einig waren. Dennoch kamen viele Wortmeldungen zusammen, die das bereits Gesagte nochmals betonen mussten.

    Zugunsten einer größeren Barrierefreiheit diskutierte die Bürgerschaft eine stadtweite Bestandsaufnahme unter Federführung der Ortsbeirate zur behelfsmäßigen Abschrägung von erhöhten Bordsteinen an relevanten Kreuzungsbereichen. Die CDU wollte so möglichst unkompliziert und schnell für Abhilfe sorgen. Für die SPD-Fraktion brachte Steffi Manske einige Änderungshinweise ein: „Der Antrag ist gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Wir haben daher mit unserem Änderungsantrag einige Punkte verbessert, damit die Teilhabe aller Menschen möglich ist. Eine simple Absenkung des Bordsteins führt zu einer Gefährdung der Seh- und Gehbehinderten, da die Behelfslösung keinen Taststein beinhalten würde“. Auch würde der notwendige Ausgleich der Bordsteinsteigung bei einem Hochbord eine notwendige Länge von 2 Metern raus auf die Fahrbahn beinhalten. Kurzum: Auch eine Behelfslösung bedarf einiger Rahmenbedingungen, deren Wirkung nicht schlimmer als das Problem sein darf. Dankenswerterweise folgte eine Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft unserem Änderungsantrag, womit die gute Idee der CDU nun korrekt auf den Weg gebracht werden konnte.

    Sehr intensiv wurde der Antrag der FPD zum vermeidlichen Bürokratieinfarkt in Rostock diskutiert. Inhaltlich zielt der Antrag durchaus auf eine Herausforderung, mit der wir uns regelmäßig auseinander setzen. Doch leider versteckt sich der Antrag hinter einem sehr tendenziösen Titel. Auch wenn die Zahl der bürokratischen Regelungen auf den ersten Blick sehr groß ist, wird es beim genauen Blick sehr kompliziert: Konzepte und Satzungen existieren nur selten zum Selbstzweck. Rostock regelt die Müllabfuhr, den Verbot des Möwenfütterns am Alten Strom oder auch Fragen des Parkens und der Mobilität. „Der Antrag drückt sich an dieser Stelle wieder davor, klar zu benennen, was genau denn überflüssig sei“, kritisierte Anke Knitter für die SPD-Fraktion. Denn nur ein konkreter Vorschlag, was denn zu ändern wäre, wäre zielführend. Dies leistet dieser Antrag leider nicht. Folglich lehnten wir diesen ab, was auch eine Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft tat.

    Nach der Pause widmete sich die Rostocker Bürgerschaft einiger Beschlussvorlagen – Unter anderem befassten wir uns mit der Frage, wie ein Änderungsantrag aus dem (alten) Ortsbeirat Biestow zum UFK zum Schutz der Biestower Feldflur behandelt werden sollte. Der Gedanke des Beirates war dabei, dass die Gebiete am Stadtrand von Rostock besonders wichtig bei der Entstehung von Kaltluft sind, da diese anschließend die innerstädtischen Stadtteile kühlt. Die Verwaltung bemühte sich, diesem Sonderfaktor Rechnung zu tragen und bot über die Beschlussvorlage die Aufnahme einer für Biestow gesonderten Anlage des UFK an. So sollte die Wirkung der Kaltluftentstehung und -strömung in die Innenstadt transparent abgebildet werden. Die Entscheidung zu dem Vorschlag machten wir uns nicht leicht. Denn das Angebot der Verwaltung kommt dem Ortsbeirat durchaus entgegen – Ein Teil der Fraktion zweifelte aber die Wirkung dieses Vorschlages an: Das UFK wird später in Konkurrenz zu Fragen anderer Flächennutzungen stehen und der Vorschlag des Ortsbeirates war hier weitergehender. Folglich stimmten einige Mitglieder der Fraktion für, andere gegen die Beschlussvorlage. Auch ich lehnte die Beschlussvorlage ab. Eine große Mehrheit der Bürgerschaft nahm aber den Vorschlag der Verwaltung an.

    Überraschend leidenschaftlich diskutiert wurde (erneut) die Kurabgabesatzung. Die FDP sprach der Satzung erneut die Eignung ab und plädierte für eine Ablehnung der Satzung. Mehrere Mitglieder unserer Fraktion sprangen in die Bresche und warben sehr deutlich für die Satzung. Denn ohne diese würden der Stadt Millionenbeträge verloren gehen. Durchaus knapp wurde die Beschlussvorlage angenommen.

    Ausgehend vom ausdrücklichen Wunsch der Rostocker Bürgerschaft zur Beschleunigung von B-Plänen legte die Verwaltung heute die ersten B-Plan vor: Das Wohngebiet Nobelstraße – Einem Anschlussgebiet an den Bestand von Biestow mit etwa 400 Wohneinheiten. Direkt neben diesem Gebiet plant die Gemeinde Papendorf eine zusätzliche Bebauung von 400 Wohneinheiten. Auch hierzu brachte sich der Ortsbeirat Biestow mit einigen Änderungsanträgen ein. Ich erklärte die Intention dieser Änderungsanträge: „Mitnichten geht es dem Ortsbeirat Biestow darum, die Bebauung grundsätzlich in Abrede zu stellen. Mit vier Änderungsanträgen wollen wir nur die wesentlichsten Punkte der Planung anpassen, so dass diese am besten zum Wohnungsbestand passt“. Gegenwind gab es aus mehrere Fraktionen: Partikularinteressen sollten nie über gesamtstädtischen Interessen stehen, hieß es dann. Selbst der Einsatz von Legosteinen zur Illustration der Ortsbeirats-Vorschläge führte nicht zum gewünschten Erfolg. Am Ende stimmte nur die Mehrheit der SPD-Fraktion, wenige Grüne und der Rostocker Bund zu, womit sämtliche Änderungsanträge abgelehnt wurden. Die eigentliche Auslegung fand dagegen eine breite Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft und wurde auch die SPD-Fraktion gestützt.

    Ehrlich machten musste sich die Rostocker Bürgerschaft kurz vor Ende der Sitzung. Denn die Festlegung des Finanzrahmens für den Haushalt 2026/2027 orientiert sich an gänzlich anderen Bedingungen, wie die aus den vorherigen Jahren. Nachdem wir jahrelang mit Überschüssen gesegnet waren, geht die Stadt im Ergebnishaushalt nun von einem jährlichen Defizit von mindestens 45 bis 50 Mio. Euro aus. Sehr breit nahm die Oberbürgermeisterin Stellung zur Situation und bemühte sich, die Bürgerschaft auf sparsame Zeiten einzuschwören. Der Senator für Finanzen erklärte das Dilemma des Haushaltes: „80% unserer Ausgaben sind pflichtige Ausgaben. Während die Kommunen in Deutschland etwa 8% des Steueraufkommens bekommen, erledigen sie 20% der Aufgaben“. Dies führt zu erheblichen Belastungen. Nach aktueller Lage muss man ganz klar sagen: Wir werden es nicht alleine schaffen, die Finanzierungslücke zu schließen“. Es sei somit klar, dass die Stadt noch mehr auf das Konnexitätsprinzip schauen muss – Dieses regelt eigentlich, dass Aufgaben, die von einer anderen Ebene an die Stadt gegeben werden, vollumfänglich bezahlt werden. Dies ist gegenwärtig nicht so. Mit vielen Enthaltungen und wenig Gegenstimmen wurde der Finanzrahmen freigegeben.


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  • B-Plan Nobelstraße: Änderungsvorschläge aus dem OBR Biestow, 18.03.2025

    B-Plan Nobelstraße: Änderungsvorschläge aus dem OBR Biestow, 18.03.2025

    Am 26.03.2025 soll die Auslegung des Bebauungsplans (Kurz: B-Plan) „Nobelstraße“ in der Rostocker Bürgerschaft beschlossen werden. Dieser erstreckt sich zumindest in Teilen über jenes Gebiet, das vor einigen Jahren als „Groß Biestow“ von sich Reden machte. Die jetzige Version ist deutlich kleiner, umfasst aber dennoch 400 Wohneinheiten und einen erheblichen Geschossneubau. Zugleich plant die Gemeinde Papendorf direkt nebenan (unmittelbar südlich des Park&Ride-Parkplatzes „Südblick“) ein eigenes Wohngebiet mit ebenfalls bis zu 400 Wohnheiten:

    Nüchtern betrachtet muss festgestellt werden, dass es im politischen Raum der Hansestadt Rostock Konsens ist, dass mehr Bauland geschaffen werden muss und somit im Akkord B-Pläne auf die Straße gebracht werden sollen. Als die Auslegung des B-Plans im Ortsbeirat Biestow am 18.02.2025 erstmalig diskutiert wurde, war somit leider klar, dass es für die Verhinderung des Vorhabens keine politische Mehrheit in Sicht wäre. Daher zielte das Gremium auf eine konstruktive Lösung ab, um so zumindest die gravierendsten Probleme mit dem B-Plan zu korrigieren: Vor allem ging es darum, den Übergang vom Bestand im Sildemower Weg erträglicher zu gestalten und einen durchgehenden „Riegel“ Eigenheime anzuschließen – Denn der aktuelle plan sieht vor, dass Vier- bis Fünfgeschossige Gebäude am süd-östlichen Ende errichtet werden sollen.

    Die Sitzung des Ortsbeirates vom 18.03.2025 legte einen besonderen Fokus auf diesen B-Plan und folgende Änderungsanträge reichten wir ein:

    1. Im Entwurf der Satzung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock über den Bebauungsplan Nr. 13.W.189 „Wohngebiet Nobelstraße“ in der Planzeichnung Teil A wird In den Baufeldern WA 8 und WA 20 die maximal zulässige Bauwerkshöhe reduziert von 10 Meter auf 9 Meter über Höhenbezugspunkt. 

    Begründung: Durch diese Reduzierung der zulässigen Bauwerkshöhe von 10 Meter auf 9 Meter wird ein moderater Übergang von der eingeschossigen Bestandsbebauung mit mittleren Fristhöhen von 8,5 m zu den höheren Baukörpern im neuen Wohngebiet ermöglicht. Durch die Festsetzung von zulässigen 2 Vollgeschossen wird bereits ein größeres Bauvolumen gewährleistet. Eine Bauhöhe von 9 Meter über dem Bezugspunkt ist hier völlig ausreichend und entspricht auch der Festsetzung im geplanten benachbarten Baugebiet der Gemeinde Papendorf.

    2. Im Entwurf der Satzung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock über den Bebauungsplan Nr. 13.W.189 „Wohngebiet Nobelstraße“ in der Planzeichnung Teil A werden die Baufelder WA 2 und WA 4 durch die Art der baulichen Nutzung in einen Nord- und Südteil getrennt.
    – Im Nordteil wird jeweils der Gürtel mit Einzelhäusern mit gleichem baulichen Charakter aus den Baufeldern WA 8 und W 20 fortgesetzt, inklusive der Grundflächenzahl von 0,3
    – Im Südteil bleibt es bei den bisherigen Festsetzungen, wobei ausgehend vom Nordteil die Anzahl der Vollgeschosse von Reihe zu Reihe in Richtung Planstraße A um jeweils ein Vollgeschoss zunehmen darf.

    Begründung: Die Umgestaltung der beiden Baufelder WA 2 und WA 4 folgt dem Gleichheitsgrundsatz und schafft eine durchgängig einheitliche Gestaltung an der Nordseite des neuen Wohngebietes. Die weitere Staffelung der Bauhöhen nach Süden orientiert sich an den benachbarten Baufeldern WA 10 / WA 6 und WA 20 / WA 18 und dient der angestrebten höheren Baudichte im neuen Wohngebiet. Da entgegen der einstigen Vorschläge an der Nordgrenze des neuen Wohngebietes eine räumlich wirksame Pflanzfläche kaum ausgebildet wurde, stellt die Umgestaltung einen Minimalkompromiss bezüglich der verträglichen Gestaltung am Übergang zwischen den beiden Wohngebieten dar.

    3. Der Schutzstatus des „Hoppenhofsoll“ ist sicherzustellen. Der dafür vorgesehene Amphibienzaun als Abgrenzung zum Baugebiet ist auch nach der Bautätigkeit dauerhaft zu erhalten.

    Begründung: Thema „Erhalt des Hoppenhofsolls und der umgebenden Flächen als Lebens- und Reproduktionsraum streng geschützter Amphibienarten“. Der gegenwärtige Status Quo stellt eine Kompromisslösung mit der Verwaltung dar. Mit der Umsetzung des B-Plans dürfen hier keine signifikanten Verschlechterungen erfolgen. Der Fangzaun während der Bautätigkeit sichert u. a. den Bestand an Knoblauchkröten ab und muss seine Funktion auch im Anschluss erfüllen. Vorstellbar ist eine ähnliche bauliche Gestaltung wie im B-Plangebiet „Kiefernweg“, um ein Einwandern der Amphibien in die bebauten Gebiete zu verhindern.

    4. Durch entsprechende Festsetzungen ist sicherzustellen, dass der in der Nachbargemeinde Papendorf geplante Discounter auch vom bestehenden Wohnpark Biestow aus über einen ausreichend dimensionierten und befestigten Fuß- und Radweg leicht und ohne Umwege erreicht werden kann.

    Begründung: Die Planstraße A weist z. B. unterschiedliche Regelbreiten auf und gemeindeübergreifende Fuß- und Radwege enden im Nirgendwo. Im Entwurf der Begründung zum benachbarten Bebauungsplan der Gemeinde Papendorf steht auf Seite 22 der Satz: „Darüber hinaus sind hinsichtlich der Erschließungsanlagen, die dem Rostocker Gebiet dienen, vertragliche Regelungen zwischen Papendorf und der Hanse- und Universitätsstadt Rostock erforderlich.“ Diese Regelungen müssen auch die möglichst kurze Trassenführung eines Fuß- und Radweges zwischen dem Wohnpark Biestow bis unmittelbar zum geplanten Discounter darstellen und festschreiben.

    /Nachtrag: Sämtliche Änderungsanträge wurden auf der Sitzung der Rostocker Bürgerschaft vom 26.03.2025 abgelehnt, womit die Auslegung des B-Plans ohne Anpassungen erfolgt. Nun ist es an den Einwohnerinnen und Einwohnern, ihre Hinweise und Sorgen zu dem Thema der Stadt vorzutragen.


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  • Bericht zur Bürgerschaftssitzung, 26.02.2025

    Bericht zur Bürgerschaftssitzung, 26.02.2025

    Angesichts des Gedenkens an das Rostocker Opfer der NSU-Morde eröffnete der Präsident der Rostocker Bürgerschaft die Sitzung und gedachte Mehmet Turgut. In Zeiten der Verunsicherung vieler Menschen ist dies aus unserer Sicht eine würdige Eröffnung, da nicht vergessen werden sollte, welchen Geistes Kind die Attentäter waren.

    Auf der Sitzung waren nur 44 Bürgerschaftsmitglieder anwesend und es wurden mehrere Themen vertagt. Dies betrifft den Antrag des OBR KTV zum Schutz der Bäume in der Maßmannstraße, sowie Anträge des BSW zur Stärkung der Ortsbeiräte, Liveübertragungen der Rostocker Bürgerschaft, Anpassungen bei den Schülerausweisen sowie die Aufhebung der Zielstellung zur Klimaneutralität bis 2035.

    Auf Antrag der FDP diskutierten wir die mögliche Abschaffung des Rostocker Gestaltungsbeirates. Dieses Gremium wurde einst eingeführt, um bei Bauprojekten in der Stadt einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen. Auch sollte so eine informelle Veto-Funktion geschaffen werden: Anlass der Gründung des Gestaltungsbeirates war die Errichtung eines höchst unschönen Parkhauses am Rostocker Stadthafen. Für die SPD-Fraktion sprach Carmen Botezatu und machte klar, dass für uns die Vorteile des Beirates sehr deutlich gegenüber den Nachteilen überwiegen. Durchaus teilen wir die Kritik, dass durch den Beirat viele Projekte verzögert werden und aktuell eine informelle Veto-Wirkung des Beirates gegenüber der Stadtverwaltung besteht. Allerdings resultiert diese eher aus dem Handeln von Teilen just jener Stadtverwaltung, sich hinter den Voten des Beirates zu verstecken, auf dass der Unmut für unliebsame Entscheidung nicht sie selbst träfe. Auch zeigen Beteiligungsprozesse mit der Bevölkerung – wie beispielsweise das Studio Südstadt zur Schaffung eines verbindlichen Rahmenplans zur Entwicklung des Stadtteils – sehr deutlich, wie stark die Stadtverwaltung von externer Expertise profitieren kann. Der Antrag wurde mit großer Wirkung abgelehnt.

    Den Trend anderer Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns aufgreifend, beantragte die AFD die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsmöglichkeiten für Asylbewerbern. Dies nahm die CDU zum Anlass, über einen Änderungsantrag die vermeidlichen Möglichkeiten für Arbeitsmöglichkeiten deutlich auszuweiten. Die Sachlage entwickelte sich somit analog zu Szenarien, die wir beispielsweise in der Landeshauptstadt Schwerin gesehen haben. Hier wurden Bürgergeldempfänger und Asylbewerber gleichermaßen zur Arbeit zwangsverpflichtet. Soweit ging die CDU in Rostock dann doch nicht und leitete ihr Vorhaben eher aus Fragen der Teilhabe und Integration dieser Menschen in die Gesellschaft her. Dennoch bleibt es dabei, dass Menschen de facto gezwungen werden für einen Stundenlohn von 80 Cent zu arbeiten. In einem fast zehnminütigen, leidenschaftlich geführten Plädoyer gegen den Antrag erklärte der zuständige Senator die rechtlichen Hürden und gesellschaftlichen Auswirkungen solcher Maßnahmen. Dies kann jederzeit im Livestream nachgeschaut werden. Direkt im Anschluss sprach Steffi Manske von der SPD-Fraktion und richtete den Blick darauf, dass Arbeit immer auch ein Faktor der sozialen Absicherung sein sollte. Die Anträge haben hier zur eine Wirkung: Statt die Kraft auf eine vernünftige Qualifizierung der Menschen zu richten, sollten diese in äußerst schlecht bezahlte Jobs fließen. Billige Arbeitskräfte wären das Ergebnis, was wir schon in den späten 1990ern gesehen haben. Viele Menschen, die damals als ABM-Kräfte arbeiteten, stehen bis heute vor gravierenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt und hatten nie die Chance zum Aufstieg. Ein lebenslanger geringer Lebensstandard und extrem geringe Renten sind das unweigerliche Ergebnis. „Nicht über Gefühle reden, sondern über Sachverhalte“, das forderte der Vorsitzende der Grünen Fraktion, was wir ganz klar unterstreichen. Leider glitt die Debatte immer mehr ins Allgemeine ab, so dass nach 30 Minuten der unweigerliche Antrag auf Ende der Debatte gestellt wurde. In der anschließenden Abstimmung lehnte eine breite Mehrheit den Antrag ab.

    Um die Thematik endlich in einen vernünftigen Rahmen zu bringen, beantragte die Linke eine Beauftragung der Oberbürgermeisterin zum Hinwirken auf Änderungen in landespolitischen und bundespolitischen Rahmenbedingungen zur echten Integration der Asylbewerber in den Arbeitsmarkt. Ergänzt wurde dies durch einen Änderungsantrag der FDP, der mehrere kommunalpolitische Aspekte hinzufügte. Wir sind der Auffassung, dass die Summe beider Anträge eine deutliche Verbesserung der Situation bewirken kann. Daher unterstützten wir diese. Leider wirkte die letzte Debatte auch hier nach, so dass sich ähnliche Abstimmungsgruppen abzeichneten – Diesmal aber mit geänderten Ja-Nein-Richtung, womit die Anträge angenommen wurden.

    Wohl gesättigt befassten wir uns nach der Pause mit dem Antrag der Linken zur Zwangsenteignung des Südstadt-Centers und des Klenow-Tors. Zu unserem Bedauern vermischt die Linke hier rechtlich nötige und mögliche Zwangsmaßnahmen der Kommune mit weltanschaulich sehr bedenklichen Aspekten der Zwangsenteignung. Die sehr belastende Situation der Menschen steht außer Frage. Jeden Tag erreichen uns Bilder und Berichte zur Vermüllung, Schäden und Dreck. Hier gilt es schnell Abhilfe zu schaffen, die mitunter auch beim Inhaber erzwungen werden müssen. Eine Zwangsenteignung ist jedoch ein sehr langer Prozess, der in jahrelangen gerichtlichen Verfahren erstritten wird. Neben einem zeitlichen Verzug kommen dann auf die Hansestadt Rostock erhebliche Gerichtskosten zu, was exakt das Gegenteil bewirken wird. Mit einem glücklicherweise ebenfalls vorliegenden Änderungsantrag der anderen demokratischen Fraktionen wurde dann aber eine vernünftige Beschlusslage ohne Aspekte der Zwangsenteignung geschaffen, die den kommunalen Ordnungsdienst als niedrigschwelligen Ansprechpartner vor Ort stärkt, die Beleuchtung im Umfeld verbessert und die Erhöhung von Sauberkeit und Ordnung durch verstärkte Müllbeseitigung auf Kosten des Vermieters auf den Weg bringt. Dieser Änderungsantrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.

    Faszinierender Weise setzte sich die ausgeprägte Diskussionsmoral der Bürgerschaft auch bei den vermeidlich „kleineren“ Themen der Sitzung fort. Ein Antrag zur öffentlichen Nutzung der Toiletteninfrastruktur in der Stadtbibliothek sorgte für detailreiche und unfreiwillig komische Wortmeldungen. Sandra Wandt aus unserer Fraktion bemühte sich, das Thema wieder auf eine sachliche Ebene zu ziehen. Fakt ist, dass die Kapazitäten der Stadtbibliothek nicht für den öffentlichen Gebrauch ausreichen. In den Fachausschüssen wurde sehr deutlich gemacht, dass der Sanierungsstand der Stadtbibliothek nicht ausreicht, um einem solchen Andrang nachzukommen. Schon jetzt werden die Toiletten regelmäßig wegen Verstopfung und Verdreckung gesperrt. Die unter hohem Druck und Leidenschaft geführte Debatte endete schließlich in der Ablehnung des Antrags.

    Nach intensiven Diskussionen zum Drug-Checking widmeten wir uns den Fragen für temporäre Ausnahmeregelungen zum zonenübergreifenden Bewohnerparken in der Innenstadt. Angesichts einer erhöhten Bauintensität im gesamten Innenstadtbereich soll so Abhilfe geschaffen werden, versicherten die Antragssteller, damit die PKWs besser ausweichen könnten. Wir stehen dieser Argumentation skeptisch gegenüber. Schließlich kehrt die Thematik immer wieder auf den Beschlusstisch zurück, ohne dass eine signifikante Verbesserung eintritt. Auch schaden wir so den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadtteile, da Parkflächen durch den Besucherverkehr blockiert werden, ohne dass es Abhilfe geschaffen wird. Anke Knitter brachte es auf den Punkt: Die Stellungnahme der Verwaltung „Wir nehmen den Prüfauftrag an“ ist hier mehr als dürftig. Daher berichtete sie aus dem Ausschuss, in dem die zuständigen Stellen der Verwaltung dann doch etwas ausführlicher antworteten und sehr klar machten, dass eine sinnvolle Moderation des damit folgenden Verkehrschaos nicht möglich sei. Zumal nicht klar ist, wer überhaupt die Prüfung erledigt. Nach einer etwas chaotischen Auszählung wurde der Kern des Antrags zu unserem Bedauern angenommen.

    Spätestens mit Aufruf der beiden Anträge zur Prüfung der Verpackungssteuer ab 20 Uhr zerstörte schließlich die Hoffnung ein halbwegs zeitiges Ende der Sitzung. Denn beide Anträge standen in klarer Konkurrenz zueinander. Die Linken zielten auf eine Reduzierung der Verpackungsmaterialien ab und strebten eine Steuerungsfunktion über die aus der Verpackungssteuer resultierenden Mittel an. Jene könnten zur Beseitigung der Vermüllung eingesetzt werden, hieß es. Dem entgegen stellte sich der Antrag der FDP, die ein fatales Signal an die Wirtschaft befürchtet. Angesichts steigender Unternehmensinsolvenzen in Rostock pochte die Fraktion auf verlässliche Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche Entwicklung und zweifelte den Nutzen der Verpackungssteuer zur Reduktion der Vermüllung an. Hierzu verwiesen sie auf die Ergebnisse ähnlicher Versuche aus Tübingen. Den Antrag zur Einführung der Verpackungssteuer lehnten wir ab, da wir die Kritik zum tatsächlichen Nutzen teilen. Somit entfällt die angedachte Steuerungswirkung. Den Versuch der FDP, ein Gegengewicht zum Antrag der Linken zu schaffen, begrüßten wir daher generell. Da jedoch die Antragssteller die Gelegenheit nutzten, weitere Forderungen zur Entlastung von lokalen Gewerbetreibenden im Antrag zu verpacken, lehnten wir den Antrag ebenfalls ab. Am Ende wurden beide Anträge abgelehnt.

    Zum ersten Mal seit Langem ging die Bürgerschaft in eine zweite Pause, um sich dann gegen 21.30 Uhr (ca. 5,5 Stunden nach Beginn der Sitzung) mit der Änderung der Strandsatzung auseinanderzusetzen. Vor allem die Frage, ob nun im FFK-Bereich ein Nacktheits-Zwang bestünde, erregte viele Gemüter. Klar ist, dass für die FKK-Tradition ein besonderer Schutz herrschen soll – Vor allem für Frauen und Kinder sind Bedingungen zu schaffen, in der sie dieser nachgehen können. Verblüffend intensiv wurde die kleinteilige Abgrenzung von Text- und FKK-Baden diskutiert, welche durch die beiden verfügbaren Strandvögte nicht durchgesetzt werden können. Eine Mehrheit der Bürgerschaft stärkte diese Schutzwirkung und folgten den Vorschlägen diverser Änderungsanträge zur klaren Differenzierung der Strandabschnitte.

    Gegen 22 Uhr hießt es dann: Feierabend! Wir wünschen eine Gute Nacht.


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